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Tohuwabohu

Alle Klempner sind gleich, zumindest scheint das in einem baden-württembergischen Berufsschulzentrum der Fall zu sein. Was war geschehen? Zwei Klempner-Lehrlinge wurden in die Klasse der Anlagenmechaniker gesetzt, weil man sie mit Installateuren verwechselte. Im Sekretariat sowie im Lehrerzimmer wusste anscheinend niemand, was ein Klempner ist. Der Protest der Auszubildenden konnte daran auch nichts ändern. Erst als die Ausbilder in den Lehrbetrieben erfuhren, dass ihre Azubis zukünftig täglich zur Schule müssten, fiel der Irrtum auf.

Sachen gibt‘s Berechtigterweise erkundigten sich die Verantwortlichen der Ausbildungsbetriebe skeptisch im Schulsekretariat. Dort wusste niemand, welcher Unterschied zwischen Klempner und „Klempner“ besteht, und das, obwohl die ordnungsgemäß für Klempnerlehrlinge ausgestellten Lehrverträge vorlagen. Die Verwirrung war perfekt, denn laut Handwerkskammer und Berufsausbildungsvertrag ist die Berufsschulzeit im ersten Ausbildungsjahr eindeutig auf einen bis maximal zwei Tage in der Woche plus überbetrieblicher Ausbildung begrenzt. Erst als im Gespräch die Berufsbezeichnung Bauflaschner genannt wurde, dämmerte es dem Klassenlehrer (ein gelernter Bauflaschner) und er kümmerte sich um Richtigstellung ...

Die Zeit ist Reif, lautet die Aussage von Spenglermeister und iib-Chef Peter Trenkwalder. Gemeinsam mit seinem Team möchte er darüber aufklären, was Klempner können. Der iib stellt sich einer gewaltigen Aufgabe, wohl wissend, dass etwas geschehen muss, bevor andere schneller sind. Der Blick in die Schweiz verdeutlicht dies bereits. Dort hatte sich der Verband der Dachdecker (ehemals SVDW) in Gebäudehülle Schweiz umbenannt, doch Achtung: Es geht um weit mehr als um Eitelkeiten Einzelner, korrekte Berufsbezeichnungen oder darum, welche Berufsgruppe welche Aufgaben erledigen darf. Vielmehr muss die Branche gemeinsam dafür sorgen, dass die breite Öffentlichkeit mehr über die Vorzüge von Metallbekleidungen erfährt. Der iib (Internationaler Interessenbund Baumetalle) hat dies erkannt. Gemeinsam mit den Verbänden möchte er das Image der Branche stärken – ein Schritt, der übrigens für alle in der Prozesskette beschäftigten Personen von existenzieller Bedeutung ist.

Déjà-vu ... Ob Sie es glauben oder nicht, auch ich saß an meinem ersten Berufsschultag in der falschen Klasse. Unser Lehrer nannte uns damals Bau-Tiger und neben mir saßen Maurer oder Stuckateure. Das war – halten Sie sich fest – vor fast 30 Jahren an derselben Berufsschule. Schon allein aus diesem Grund unterstütze ich den iib und ich hoffe, dass er erste organisatorische Hürden schnell überwindet und mit der Arbeit beginnt. Wichtig ist, dass der iib dabei breite Unterstützung erhält, verdient hat er sie, da bin ich sicher.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)