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Kreativ bedacht

Das russische Badehaus, das Alexander Efimov vorstellt, ist mehr als nur ein Projekt. Der Experte für Metalldeckungen in der Dachgenossenschaft „Penza Tile“ erklärt: „Die Wiederbelebung des historischen Architekturstils und die Förderung des wahren Dachdeckerhandwerks hatten Priorität.“ Der Fachbetrieb aus der russischen Stadt Penza installierte handgefertigte Volumenschindeln auf dem Objekt, das sich im ländlichen Raum des gleichnamigen Gouvernements befindet. Während der Arbeiten von Juli 2012 bis Ende Dezember 2013 verlegten die Spezialisten die Farbprofile in einem eindrucksvollen Muster.

Die Holzblock-Bauweise, auch pseudorussischer Stil genannt, war in Russland von 1850 bis 1890 weit verbreitet. Die neuen rautenförmigen Metallprofile für die etwa 120 m² große Dachfläche des dörflichen Badehauses entstanden in Einzelanfertigung. Beim Verlegen waren eine Reihe technischer Vorschriften zu beachten. „Im Jahr 2012 führten wir die Projektarbeit in den Bereichen Gebäudearchitektur (Abschnitt AR) und dörfliche Konstruktion (DK) durch,“ erklärt Alexander Efimov die Vorbereitung. „Nach der Projektdokumentation über den konstruktiven Teil des Dachsparren-Systems gingen unsere Spezialisten dazu über, den Typ und die Form der Schindeln zu koordinieren.“ Für die Qualität der Eindeckung wählte der Auftraggeber das Rautenformat mit einem nach außen gekanteten Grat entlang der Mittelachse.

Vierfarbiges Schema

Um die Maße der Rhomben abzustimmen, wurden Muster aus farbbeschichtetem Stahl in vier unterschiedlichen Farben entworfen: Dunkelgrau (RR23), Dunkelbraun (RR32), Schwarz (RR33) und Ziegelrot (RR 750). „Vor der Herstellung für den Auftraggeber fertigten wir einige Einzelexemplare an, die veränderliche Maße vom Kleineren zum Größeren aufweisen,“ hebt der Experte hervor. Aus den Resultaten visueller Bemusterung ergab sich das optimale Maß der Raute, die für die geringe Höhe des Dachgesimses über dem Boden (3 m) vorgesehen war. Als ideale Maße kristallisierten sich 340 x 280 mm heraus. Die Projektentscheidungen erfolgten im Programm AutoCAD. Der Fachbetrieb fertigte und verlegte die 0,5 mm starken Stahlschindeln aus Material des finnischen Herstellers Ruukki. Das regelmäßige Schema, bei dem gleichfarbige Rhomben nicht nebeneinander liegen, sondern sich gegenseitig abwechseln, erforderte größte Genauigkeit. Die Rauten wurden von Hand auf einer Schwenkbiegemaschine des Typs Edelweiß hergestellt. Die leichte, bewegliche Maschine eignet sich besonders für die harten Arbeitsbedingungen in Russland, weil sie auch bei Regenwetter und Schneefall zuverlässig und leistungsfähig funktioniert.

Gesims

Die Gesamtlänge des Gesimses betrug 20 m. Im Voraus konstruierte der Fachbetrieb Gesimsleisten mit einer bestimmten Öffnung, die anschließend auf starren Klammern befestigt wurden. Die Arbeiten an der Traufe erledigte die Genossenschaft in mehreren Etappen mit dieser Reihenfolge: Montage der Gesimsleisten, der Anfangsstreifen, der flachen Rhomben und des Schneefangsystems. Der Anfangsstreifen erfüllte eine wichtige Bedeutung vor der Verlegung der Schindeln, weil er die folgenden Arbeiten entscheidend beeinflusste. Wie die Gesimsleisten musste dieser Streifen auf starren Klammern befestigt werden. Um die Qualität der Festigkeit zu sichern, wurden verzinkte Schrauben mit Pressscheiben gewählt. Die Handwerker belegten die ersten beiden Reihen mit dem flachen Rhombusformat und stellten das Schneefangsystem in Schachbrett-Ordnung auf (zwei Reihen).

Speziell aufgekantete Giebelprofile

Der Betrieb gestaltete die Schindeln, die an die Giebel grenzen, als dreieckige Formate in zwei Varianten und verteilte sie auf den linken bzw. rechten Giebel. Die obere Seite jeder Dreieckschindel besitzt eine L-förmige Aufkantung. Diese Aufkantung dient dazu, dass die dekorativen Giebelprofile an den Windschutz-Brettern einen hakenförmigen Halt in den Dreieckschindeln finden. „Als alle Schindeln auf dem Dachgefälle verlegt waren, begannen wir anschließend mit der Befestigung der dekorativen Giebelelemente auf der äußeren Leiste,“ erklärt der Fachmann. Die Länge dieser Elemente betrug 350 mm. Als Verbindung installierte der Fachbetrieb kleinere, 80 mm breite äußere Profile. Die Befestigung der Giebelelemente an den Windschutz-Brettern erfolgte auf Klammern. Die äußere Leiste montierten die Handwerker am hakenförmigen Anhaltspunkt. Auf diese Weise hatten alle Giebelelemente in Koppelung mit den Schindeln eine versteckte Befestigungsmethode. Die dreieckigen Profile am Dachgiebel wurden mit verschiedenen Amplitudenhöhen angefertigt. Dadurch passen sie optimal zu den Volumenschindeln, die ebenfalls verschiedene Höhen zwischen 0 und 25 mm aufweisen.

Rauchabzug und Dachfirst

Für ein ästhetisches Erscheinungsbild des Schornsteins wurde ein Gestell in abgestumpfter Trapezform (Pyramidenstumpf) hergestellt. Der Fachbetrieb bekleidete diese Konstruktion per Falztechnik mit 0,7 mm starken Prefa-Aluminiumprofilen. Im Kontrast zu den Farbschindeln fiel die Wahl auf ein dunkles Anthrazit. Die flachen Tafeln mit einer Amplituden-Steigerung von 10 mm erreichten eine Länge von 400 mm. Die Grate an den äußeren Ecken des Schornsteins erhielten besondere, handgefertigte Profile mit kleineren Abmessungen.

Um die Mansarde als Wohnung zu nutzen, musste die Dachfläche hinterlüftet werden. Deshalb führte der Fachbetrieb den First als Entlüftungspunkt aus und installierte zusätzlich ein Lüftungsgitter aus PVC, das gegen Vögel und Insekten schützt. Zum Schutz vor Schneewehen gestaltete die Genossenschaft konstruktive Dachfirstprofile (Steigerung des Anschlussmetalls auf 30 mm). Die Handwerker verlegten die dekorativen Elemente inklusive einer inneren Leiste auf massiver Holzunterkonstruktion. Die Länge der Elemente betrug 500 mm, die Breite des sichtbaren Teils der inneren Leiste 40 mm. Als abschließende Etappe begann die Montage der dekorativen, 350 mm langen Firstkappen-Profile. Kleinere, 80 mm breite Elemente verbinden die längeren Profile miteinander. Diese Harmonie zwischen Giebelseiten und First unterstreicht den ohnehin vorhandenen Charme des Badehaues zusätzlich. Die perfekte Ausführung der Klempnerarbeiten verdeutlicht unbestritten: Das Badehaus ist ideenreich bedacht.

www.penzatile.ru

Bautafel

Projekt:Eindeckung eines russischen Badehauses

Ort:Gouvernement Penza, Russland

Fachbetrieb:Dachgenossenschaft Penza Tile, Alexander Efimov

Eindeckung:handgefertigte Volumenschindeln aus Stahl, 0,5 mm, in vier Farben der Marke Ruukki (Finnland)

Schornstein:Aluminiumtafeln, 0,7 mm, der Marke Prefa, Ober-fläche Anthrazit

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