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BAUMETALL-Treff XXL

Die Gäste aus Deutschland, der Schweiz. Österreich und Südtirol diskutierten über die Themen Öffentlichkeitsarbeit, Ausbildung und partnerschaftliches Miteinander.
Die Tagungsteilnehmer gingen dabei in vorbildlicher Weise aufeinander zu. Sie lernten die Sorgen und Nöte des Gegenübers kennen, entdeckten gemeinsame Interessen und knüpften neue Netzwerke. Die konzentrierte Form der Gespräche verdeutlichte vor allem die Forderung der Klempnerscene nach mehr Öffentlichkeitsarbeit.
Wie dies im Detail aussehen kann verdeutlicht der Bericht aus BAUMETALL 8/2008.

Infos zum Titelbild: Dr. David Fisher and related to Dynamic Architecture

Symbolhafter BAUMETALL-Treff im Klempnermuseum
Voller Erfolg in vollen Hallen
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie viel m² Stehfalzdach Sie in Ihrem bisherigen Berufsleben
bereits montiert haben? Ich habe einmal überlegt, wie viel m² es wären, wenn wir gemeinsam an einem einzigen Dach gearbeitet hätten? Bei 20 aktiven Berufsjahren sowie einer Leistung von 550 m² pro Person und Jahr wären es stattliche 880 000 m² oder anders ausgedrückt: eine Dachfläche von der Größe Berlins.“
Mit diesen Worten eröffnet BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck am 7. November 2008 den 16. BAUMETALL-Treff, ein Branchentreffen das sich von Bisherigen deutlich unterscheiden sollte. Mit Leichtigkeit lässt sich errechnen, dass zur Umsetzung dieses außergewöhnlichen Zahlenspieles 80 Klempner benötigt würden. Und tatsächlich sind an diesem Freitag über 80 Personen ins Europäische Klempnerund Kupferschmiedemuseum gereist, um beim BAUMETALL-Treff mit dem Arbeitstitel XXL dabei zu sein – einem Treffen mit internationaler Reichweite. Übrigens, auch das „Berliner-Dach“ verdient das Kürzel XXL. Schließlich ist es nicht nur unwahrscheinlich groß, sondern steht stellvertretend für eine Metallgemeinde mit ebensogroßen Traditionen, verbindendem Berufsstolz und ansteckendem Idealismus. Mehr noch, die Schriftzeichen des „Berliner-D-A-CHes“ stehen  stellvertretend für die Länderkennzeichen der Tagungsteilnehmer.
Aus Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz (CH) sind sie nach Karlstadt gekommen wobei das Länderkennzeichen der Gäste aus Südtirol (I) die Internationalität der Veranstaltung symbolisiert.

Kollegiale Gespräche in großer
Runde – geht das wirklich?

Erfahrungsgemäß sind Diskussionen auf Vortragsveranstaltungen nur bedingt möglich. Für die Mitglieder des BAUMETALLTreffs ist es umso wichtiger, die Qualität der locker geführten Kollegen-Gespräche vergangener Treffen auch im XXL-Format wieder zu erreichen. Sie entschließen sich
daher für ein neues Veranstaltungskonzept. Drei thematisch zueinander passende Kurzreferate
werden vorgetragen, aber weder kommentiert noch um das übliche „haben Sie dazu weitere Fragen“ ergänzt. Direkt im Anschluss überlegen sich die Zuhörer, zu welchem Thema sie am meisten beitragen
können. Anschließend werden die Referate in drei überschaubaren Projekt-Workshops diskutiert und entsprechende Ergebnisse erarbeitet, wodurch die für den BAUMETALL-Treff typisch lockere Atmosphäre geschaffen ist. Nach etwa zwei Stunden schließen die Workshops und die Spannung
steigt. Jeder möchte gerne wissen, was in den beiden Workshops, die er nicht besuchen konnte, besprochen wurde. Auch dafür haben die „Baumetaller“ eine Lösung:
sozusagen vor versammelter Mannschaft beschreiben die Workshop-Moderatoren die Quintessenz der einzelnen Gespräche.

Das fällt auf!
In vorbildlicher Weise gehen die Tagungsteilnehmer aufeinander zu und lernen dabei die Sorgen und Nöte des Gegenübers kennen. Gegenseitiges Verständnis sowie gemeinsame Interessen begünstigen Partnerschaften und das knüpfen neuer Netzwerke. Die konzentrierte Form der Gespräche verdeutlicht vor allem die Forderung der Klempnerscene nach mehr Öffentlichkeitsarbeit. Dies soll und muss in Verbindung mit einer eindeutigen Außendarstellung des Berufsstandes einhergehen.
Was bei der Suche nach einer einheitlichen Namensgebung nicht möglich war kann nun durch ein gemeinsames Logo umgesetzt werden. Je nach Region lässt sich dieses Logo mit einem ortsüblichen
Schriftzusatz (beispielsweise Klempner, Spengler, Flaschner oder Blechner) versehen. Es ist flexibel einsetzbar und verbindet darüber hinaus die vier Berufsbezeichnungen als erklärendes Element.

Werner Fünfer, Spenglerei Fünfer/SMV Bayern: „Das Treffen vermittelte derart viele Informationen in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen, dass ich mir weitere XXL-Formate in regelmäßigen Abständen vorstellen kann. Die Tatsache, dass viele Gäste an einem Freitag mehrere 100 km lange
Anfahrtswege auf sich nehmen zeigt nicht nur Motivation sondern symbolisiert die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen.“

Volker Reinhardt, Reinhardt GmbH/ BAUMETALL-Treff: „Die Veranstaltung hat mir viel Spaß gemacht. Was mir nicht gefallen hat ist, dass es einmal mehr keine konkreten Beschlüsse gab. Man diskutiert
und verschiebt auf später. Die zurückliegende Diskussion um die Namensänderung zum Metalldecker wurde damals mit einem Verdrehen der Augen blockiert. Man hat offensichtlich die Tragweite und den Termindruck der Entscheidung nicht ansatzweise erkannt. Der Weg über den Zentralverband ist meiner Meinung nach schwierig. Sollte er scheitern, müssen in einer gemeinsamen Aktion mit der Industrie Tatsachen geschaffen werden indem man den festgelegten Namen/ das Logo einfach benutzt.“

Matthias Dünnenberger, Leiter des Fachbereiches Gebäudehülle beim Fachverband suissetec: „Der BAUMETALL-Treff war ein eine einmalige Gelegenheit, Kollegen aus dem ganzen deutschsprachigen
Raum kennenzulernen. Obwohl kein wesentlicher Beschluss gefasst wurde, war der Anlass aufgrund der angeregten Diskussionen durchaus die Reise wert. Bei uns in der Schweiz ist die Diskussion um eine einheitliche Namensgebung nicht wirklich nachvollziehbar. Würde die Berufsbezeichnung
Spengler von heute auf morgen geändert werden, ginge ein regelrechter Aufschrei durch das Land.
Die Sorgen um den Namen des Verbandes wurde mit dem Begriff „Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband“ (suissetec) hervorragend gelöst. Als führender Verband der Gebäudehülle
ist die suissetec in der Schweiz bestens bekannt.“


Drei Vorträge mit Tiefgang
Referat Nr. 1

Den Startschuss der Vortragsreihe „feuert“ Prefa-Geschäftsführer Karsten Köhler ab. Sein Thema lautet:
▪ Wie bekannt ist der Klempner in
der Öffentlichkeit?
▪ Was wissen Bauherren über den
Klempner?
▪ Wie kann dessen Leistungsfähigkeit
besser bekannt gemacht werden?
Vor einer Bilderflut von Klempner und Spenglerzunftzeichen stehend stellt er fest: „Seit jeher werden Bilder zur Darstellung von Leistungsfähigkeit, Zunftzugehörigkeit oder als Markenzeichen eingesetzt!“ Die Zunftzeichen verschwinden. Eine wunderbare vergoldete Brezel wird sichtbar und Karsten Köhler kommentiert: „Schon immer zeigen Dienstleister was sie zu bieten haben. Eindeutig und unmissverständlich nutzen sie dazu die Sprache der Bilder und weisen somit ihren Kunden den richtigen Weg.“ Durch den direkten Vergleich eines Spenglerwappens mit einem Bäckerei-Ladenschild stehen plötzlich weitere Fragen im Raum. Was sollen diese Bilder erreichen? Wirken sie eindeutig und unmissverständlich? Zeigen sie ein Produkt oder ein Werkzeug? Fördert deren Wirkung die Aßendarstellung eines Unternehmens? Was ist die Botschaft und wer soll erreicht werden?


Die nachdenklichen Gesichter der Zuhörer bestätigen: zumindest Karsten Köhler hat sein Publikum erreicht. Doch der Aluminium- und Vortragsprofi lässt nicht locker. Im Gegenteil: Nur 2% kennen den Spengler! Die nächste Illustration seines symbolisch aufgebauten Referates rüttelt selbst den letzten Zweifler wach. Es ist eine Grafik zu der von Prefa im Rahmen einer Umfrage gestellten Frage: „An wen wenden Sie sich im Falle eines Schadens am Dach?“ Die Antwort ist ernüchternd, denn nur 2 %
der Befragten Eigenheimbesitzer wenden sich an den Spengler. Weit abgeschlagen liegt er hinter dem Dachdecker, der Hausverwaltung, dem Baumarktfachberater sowie Freunden oder Bekannten. Und
wieder stehen Fragen im Raum:
▪ Wen will ich erreichen?
▪ Bin ich der Spezialist der sich ausschließlich
mit herausragenden
Architekturprojekten beschäftigt?
▪ Sichert der regelmäßige Kontakt
zu meinen Kunden das Überleben
meines Unternehmens?
Auch hier ist Karsten Köhler um keine Antwort verlegen. „Wir haben sehr gute Argumente für das Dach aus Metall, nur, und das ist schade, unsere Kunden wissen nichts davon“. Nach weiteren Bildbeispielen vom Posthorn über das „A“ der Apotheken bis hin zur lila Schokoladenkuh
wird klar: Bilder schaffen Vertrauen, und Produkte, die in der Öffentlichkeit Vertrauen genießen, werden weiter empfohlen. Nicht umsonst befragen Eigenheimbesitzer im Falle eines Dachschadens
zuerst Freunde und Bekannte um vertraulichen Rat, bevor sie sich an den vermeintlichen Fachmann wenden. Karsten Köhler beendet seine Ausführungen mit den Worten: „Der Spengler macht
das beste Dach, doch wer soll mit welcher Botschaft erreicht werden?“


Workshop 1 – Die Ergebnisse
Wie können wir es schaffen gemeinsam erfolgreich zu sein? Was hat ein Bäcker was wir nicht haben und was unterscheidet einen Apotheker von einem Spengler? Apotheken wie Backstuben werden
durch klare Symbole erkannt. Diese sind derart selbsterklärend, dass niemand auf die Idee kommen würde sie zu hinterfragen.
Und wie ist das mit den Zunftzeichen der Klempner, Spengler, Flaschner und Blechner. Wissen die Endverbraucher wirklich was diese Zeichen bedeuten? Sind Lötkolben, Holzhammer und Co. dazu geeignet einen Beruf zu erklären, der schon aufgrund der Namensgebung eher im Sanitärbereich als auf dem Dach oder an der Fassade vermutet wird? Wie also könnte ein vereinheitlichtes und modernes Zeichen für uns Klempner aussehen?
Die Ergebnisse des von BAUMETALL-Treff-Mitglied Norbert Heinzlmeier moderierten Workshops sind ernüchternd und motivierend zugleich. Zwar sind sich alle Workshop-Teilnehmer darüber einig,
dass dringender Handlungsbedarf sichtbar wurde, doch ist weiterhin fraglich, wie eine Lösung konkret aussehen kann. Indes scheinen Resultate ohne partnerschaftlichen Schulterschluss ausgeschlossen zu sein.
Ideen sind gefragt
Norbert Heinzlmeier bringt es auf den Punkt und fragt: „Wie kommen wir zu unserem Apothekenzeichen und wer erfüllt solche Aufgaben?“ Aus der großen Gruppe der Gäste werden zahlreiche Wortmeldungen laut und schon bald zeichnet sich ein Ergebnis ab. Die Tagungsteilnehmer des BAUMETALL-Treff-XXL wollen diese Aufgabe gemeinsam meistern. Mit der Absicht eine möglichst große Motivauswahl zu erhalten sammeln sie zunächst die Visitenkarten aller Teilnehmer ein. Auf diese Weise erhoffen sie Anregungen zu erhalten, die zur Entwicklung eines geeigneten Klempnerlogos für alle Klempner, Spengler, Blechner und Flaschener nützlich sind. Auch die anwesenden ZVSHKRepräsentanten, Bufa-Leiter Rainer Schaefer und dessen Stellvertreter Ulrich Leib, sind begeistert. Sie versprechen, die Idee beim ZVSHK vorzustellen und sich für
ein gemeinsames Klempnerzeichen stark zu machen. Es liegt auf der Hand, dass dringend etwas unternommen werden muss. Die Hoffnung aller Teilnehmer ist nun, dass beim Versuch der einheitlichen Namensfindung verpasste Ziel, durch ein gemeinsames und selbsterklärendes Logo
zu erreichen. Abschließend verspricht Andreas Buck auch die BAUMETALLLeser in den Entwicklungsprozess mit einzubeziehen.

Ein Aufruf
Im Namen der Teilnehmer des XXL-Treffens
fordert BAUMETALL alle Kollegen der
Klempnerbranche auf, ihre Visitenkarte,
ihr Firmenlogo oder einen konkreten
Logo-Vorschlag einzusenden. Ziel ist es,
ein selbsterklärendes Klempner-Zeichen
zu entwickeln, mit dem sich die Branche
nach außen hin darstellen kann.
Ihren Beitrag senden Sie bitte an:
Redaktion BAUMETALL
Schulstraße 3
72218 Wildberg.
Einsendeschluss ist der 9. Januar 2009.
Die besten Vorschläge werden in BAUMETALL1/2009 vorgestellt.


Studiengang Gebäudehülle
Referat Nr. 2

Die Bauaufgaben ändern sich ständig. Seien es die für 2009 angekündigte Überarbeitung der Energieeinsparverordnung, die Windlastnorm oder überarbeitete Parameter zur Berechnung von Dachentwässerungsanlagen. Von modernen Dienstleistungsunternehmen werden immer häufiger umfangreiche Beratungen samt Berechnungen und Haftungsübernahmen erwartet. Genau diese Entwicklung beobachtet Johannes Binder aus Ingolstadt mit Sorge. Seit geraumer Zeit denkt
er darüber nach, ob die ständig wachsenden Anforderungen von einem Klempnermeister heute noch in ausreichendem Maße erfüllt werden können. Sein Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema:
▪ In welche Richtung entwickelt sich
der Klempner- und Spenglerberuf in
Europa?
▪ Gibt es Alternativen und neue Wege
bei der Ausbildung?
▪ Welche Maßnahmen eignen sich
dazu besonders?
Und wieder sind es Bilder, die mehr als tausend Worte sagen. Gleich mit einer regelrechten Bilderflut hochinteressanter Hightech-Gebäude versetzt Johannes Binder die Zuhörer ins Staunen und erklärt:
„All diese Bauaufgaben fallen in den Aufgabenbereich des Spenglers! Es werden neue Herausforderungen und damit verbundene Lernformen entstehen und es ist unbedingt erforderlich, dass Spezialisten Netzwerke bilden. Nur so können wir uns der großen Anforderung Gebäudehülle
stellen.“ Dann berichtet Johannes Binder von seiner Idee einen Studiengang für die Gebäudehülle ins Leben zu rufen (Anmerk. d. Red. siehe BAUMETALL 4/2008 S. 10). Gleichermaßen interessant für Klempnermeister, Architekturstudenten oder Fachhochschulabsolventen bietet der Studiengang vielfältige Lehrinhalte.
In Kombination mit einem höchst praxisorientierten Verbundstudium eröffnen sich großartige zukunftschancen. Natürlich gehören die Bestätigung durch entsprechend wissenschaftliche Expertisen und Diplomarbeiten dazu. Lehrstuhl Gebäudehülle Ohne Zweifel hat die Einrichtung eines, derzeit europaweit noch einmaligen Lehrstuhles für die Gebäudehülle Priorität.
Positive Erfahrungen mit Studiengängen aus den Bereichen Metall-, Fenster- und Trockenbau belegen dies eindrucksvoll. Was spezialisierte Studiengänge in besonderem Maße auszeichnet ist deren Effizienz. Detailliert schildert Johannes Binder, was ein Studiengang der Fachrichtung Gebäudehülle vermitteln sollte. Ergänzend zum Grundstudium umfassen die Lehrinhalte beispielsweise Dachdeckungsarten, Fassadensysteme, Solarsysteme, Absturzsicherungssysteme, Begrünungstechnik,
Entwässerungstechnik, Bauphysik, Energieberatung, Wärme- und Schallschutz, Blitzschutz, Rauch- und Brandschutz, Belichtungssysteme, Statik, Materialkunde, Befestigungstechnik, CAD, VOB, Baurecht, Projektierung und vieles mehr. Nicht zuletzt aufgrund dieser enormen Vielseitigkeit erzeugt ein Lehrstuhl für die Gebäudehülle enorme Breitenwirkung bei der Erschließung in- und ausländischer
Märkte. Johannes Binder lädt seine Kollegen ein, gemeinsam eine Lösung zur zeitnahen Umsetzung des Studienganges zu erarbeiten und somit die Grundlagen für die Ausbildung der ersten „Bachelor of
Engineering mit Schwerpunkt Gebäudehülle“ zu schaffen.

Workshop 2 – Die Ergebnisse
„Bedarf ist vorhanden“: lautet die Botschaft aus Workshop 2! Sowohl Hersteller, Verleger, Verbände und Ausbilder bezeichnen den hochspezialisierten Ausbildungsgang als richtungweisend und zukunftsorientiert. Auch über das „Wie“ gibt es bereits konkrete Vorstellungen: Zunächst soll der
Ausbildungsgang auf Ebene der Landesfachverbände erörtert, und gegebenenfalls im Frühjahr des kommenden Jahres eine Bedarfsmitteilung an den ZVSHK gestellt werden. Die Workshop-Teilnehmer sprechen sich dafür aus, den ZVSHK als Träger eines Förderkreises zu gewinnen. Nach dessen Zustimmung sollte eine Versammlung der möglichen Förderkreisteilnehmer einberufen, sowie eine Absichtserklärung auf den Weg gebracht werden. Unmittelbar danach stellt die bis dahin ausgewählte
Fachhochschule beim Kultusministerium einen Antrag auf Genehmigung der Fachrichtung. Als zeitliches Ziel wird das Herbstsemester 2010 anvisiert.

Referat Nr. 3
BAUMETALL-Treff-Mitglied Volker Reinhardt aus Bad Rappenau sorgt für weiteren Gesprächsstoff. Sein Thema:
▪ Wie sinnvoll ist eine enge Zusammenarbeit
zwischen Fachbetrieben
und Industrie?
▪ Wie kann diese zukünftig aussehen?
▪ Welche Maßnahmen eignen sich
dazu besonders?
Erfolgreiche Zusammenarbeit ist nur dann möglich, wenn partnerschaftlich und auf Augenhöhe miteinander umgegangen wird. Doch was genau ist eine Partnerschaft? Der Begriff Partnerschaft schließt vor allem die Vorstellung von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung ein. Doch bevor Volker Reinhardt das Thema vertieft, greift auch er in die „Trickkiste“ der bildhaften Sprache. Um seine Zuhörer besser zu erreichen benutzt er beispielsweise die Metapher:
„Mein Betrieb ist in Bad Rappenau, in der Grenzregion der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Baden und Württemberg. Von da aus sind es etwas 20 km bis zum aktuellen Bundesliga-Tabellenführer 1899 Hoffenheim.“ Er zeiht sich ein Trikot des Bundesligisten über und stellt die Frage: „Was gibt es Schöneres als wenn 1899 gewinnt? Natürlich dass Bayern München verliert!“
Nach verdientem Szenenapplaus beschreibt der Klempnermeister und Fußballfan den Begriff Identifikation und stellt fest: „Ohne Identifikation ist Partnerschaft unmöglich!“ Seine zentrale
Frage lautet: „Wie schafft man Identifikation, wenn der Erfolg noch nicht da ist? Oder anders herum, ist Erfolg ohne Identifikation überhaupt möglich?“ Erfolg durch Identifikation Volker Reinhardt ist sicher: „Eine erfolgreiche Partnerschaft lebt einzig von der Identifikation mit dem Produkt, der Leistung oder dem Know-how. Bezogen auf die gewinnorientierte Geschäftswelt liegt das Erfolgspotenzial vor allem in den spezifischen Stärken der Geschäftspartner. Für die Industrie können Merkmale wie optimale Marktübersicht, das frühe Erkennen von Trends, die Neutralität bei Beratungen, Kapitalstärke oder Regelkonformität genannt werden. Das Handwerk dagegen befindet sich sehr nahe am Bedarf. Es ist schnell, verbindlich, risikofreudig, flexibel und konkret.
Abschließend stellt Volker Reinhardt die Fragen: „Wie bringt man beide Partner zusammen? Wo besteht aktueller Partnerschaftsbedarf? Gibt es Partnerschaftsmissbrauch? Wie können Partnerschaften belebt und gepflegt werden?“


Workshop 3 – Die Ergebnisse
Eigentlich geht es uns gut! Mit dieser Feststellung lobt Volker Reinhardt die größtenteils unkomplizierte Zusammenarbeit in unserem Betätigungsfeld. Die Partnerschaften zwischen den Handwerksbetrieben sowie die aktuellen Partnerprogramme der Industrie sind vorbildlich. Auch
BAUMETALL-Treff-Mitglied Hermann Bade lobt das partnerschaftliche Miteinander und nennt das Projekt 100-Top-Dachdecker-Deutschlands als beispielhaftes Projekt. Der technische Referent
des ZVSHK, Leonhard Knobloch, berichtet von partnerschaftlichen Entwicklungen und Strömungen, die durch ein verstärktes aufeinander Zugehen sichtbar werden und so die Verbandsarbeit erleichtern. Speziell vom Klempner wünscht sich Joachim Wolke von der Corus Bausysteme GmbH
ein noch aktiveres agieren an Markt. Der Austausch zwischen Industrie und Handwerk findet zwar statt, sollte aber weiter intensiviert werden. Der Workshop zeigt aber auch, wie speziell viele der bestehenden oder angestrebten Partnerschaften sind. Ein pauschales System kann nicht genannt
werden, zumal der Erfolg vieler Partnerschaften von aktiven Beziehungen und dem Engagement einzelner Personen abhängt. Die Teilnehmer sind mit der Infrastruktur zwischen Industrie, Handel und Handwerk weitestgehend zufrieden. Schulungsangebote, Marketingmaßnahmen, Produkte samt technischen Informationen sind vorhanden und können bei Bedarf entsprechend genutzt werden. Jedoch sollten Plattformen wie der BAUMETALL-Treff oder das Webangebot von  ww.klempnerzukunft.de zukünftig noch stärker zum Meinungsaustausch und zur Netzwerkbildung
genutzt werden.