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Von Biorinnen und gewachsenen Strukturen

Bau(m)arbeiter

Über zwei Jahre suchte ein Eigenheimbesitzer im Hochschwarzwald nach der passenden Dachrinne für sein Walmdach. Länge und Lage der Rinne waren klar definiert und die Vorgabe des Werkstoffes machte die Suche auch nicht leichter. Besonders die Kombination von Holzrinne und Rinnenwinkel „wächst“ nicht an jeder Ecke, was den Bauherrn jedoch nicht entmutigte, weiterzusuchen. Er entdeckte und fällte schließlich einen besonders unförmig gewachsenen Baum. Dessen Stamm wurde entrindet, halbiert und bis auf eine verbleibende seitliche Wandstärke von etwa 4 cm ausgehöhlt.

Die abgewinkelte Verwachsung am Fuß des Stammes eignete sich hervorragend als Rinnenwinkel. Eine nach oben verlaufende Verjüngung passte exakt zur benötigten Rinnenlänge, denn schließlich fällt am Rinnenhochpunkt deutlich weniger Wasser an, als am Rinnenauslauf. Nachdem die Holzbearbeitung abgeschlossen war, wurde ein Schmied mit der Herstellung der Rinnenhalter beauftragt. Ähnlich der Beschlagung eines Pferdes, wurde jeder Halter an die Form des entsprechenden Rinnenabschnittes angepasst. Das hochkant geschwungene Flacheisenmaterial wurde seitlich an den Dachsparren angebracht. Auf ein Traufprofil im klassischen Sinne wurde verzichtet. Dafür entschied sich der Bauherr zur Unterdrückung von Moos- und Flechtenwachstum, Kupferfirstprofile anbringen zu lassen.

Diese Aufgabe übernahm der Klempner, der übrigens nicht schlecht staunte, als er die gewachsene Holzrinne mit integriertem Rinnenwinkel erblickte.

Als Fachmann für Klempnertechnik in der Region Hochsschwarzwald passt Klempner Klaus Walter aus Titisee Ausführungsdetails stets an regionale Bedingungen an. Fotos © K. Walter.

Klaus Walter*

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