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Hip und heimelig

Das Flexhouse am Zürichsee wirkt wie ein gelandetes Raumschiff aus einer anderen Welt. Außen offensiv spektakulär, innen voller Nestwärme, die sich nicht nach außen abschottet, sondern Natur und Umgebung ins Haus holt. Kurz: ein Haus zum Wohlfühlen, das die individuellen Wohn- und Arbeitsbedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Genau das wollte Architekt Stefan Camenzind mit seinem Architektur- und Workplace-Design-Studio „Evolution Design“ in Zürich auch für sich selbst verwirklichen.

Architektur für Menschen

Camenzind, der erfolgreiche Arbeitsplatzkonzepte für verschiedene Google-Standorte umgesetzt hat, konzentriert sich darauf, zu verstehen, was die speziellen Bedürfnisse der Menschen sind. „Wir planen Gebäude für Menschen. Dies wurde in den letzten Jahren in der Planung sehr oft vergessen.“ Sein Anliegen ist, mit Architektur Motivation, Effizienz und emotionale Bindung bzw. Identifikation des Nutzers zu erzeugen. Konsequenterweise praktiziert Camenzind das nicht nur bei Projekten für Unternehmen, sondern auch für private Bauherren – und jetzt für sich selbst.

Dynamik und Ruhe

Mehr Freiheiten, Flexibilität und Räume zu geben, das ist auch das Konzept des – namentlich an diese Philosophie angelehnten – Flexhouse. „Deshalb erscheint das Haus auch nicht ganz so statisch wie andere Häuser. Es ist viel geschwungener, es ist viel mehr Bewegung darin. Und es sieht aus, als hätte ein Schiff angelegt“, sagt Camenzind, der sich damit einen Hafen für seine private Zeit geschaffen hat, in dem außergewöhnliche Formen und heimelige Atmosphäre die Hauptrolle spielen.

Wenn man Camenzind auf die Gestaltung seines Ruhepols anspricht, kommt überraschenderweise zuerst Bewegung zur Sprache: Ein schmales, nicht rechteckiges Grundstück in Hanglage, in Nachbarschaft einer Eisenbahnstrecke und des Sees – all das vermittelt Bewegung. „Aus diesen Grundvoraussetzungen ist dann ein Gebäude entstanden, das mit dieser Bewegung umgehen kann, aber sie auch integriert und ihr Weite gibt“, erzählt der Architekt.

Wohlfühlnest im Schuppenkleid

Der relativ simple Entwurf besteht aus Geschossen, die jeweils auf einer Seite mit einer halben Rundung aus Holzbögen abgeschlossen werden. So umschlungen vermittelt das Gebäude Geborgenheit, während gleichzeitig die Glasfronten an der Vorderseite Licht und Sicht ins Innere holen. „Auch wenn ich mich im Haus befinde, bin ich mit der Außenwelt verbunden. Ich spüre den Himmel, ich spüre die Sonne, ich sehe den Wind aus meinem wohlbehüteten Nest, in das ich mich kuscheln kann.“

An den Rundungen sind kleinteilige, reinweiße Prefa-Schindeln zu sehen, die wie eine Art Polsterbezug wirken. „Weil diese Bögen eine ganz starke Kraft vermitteln, war es uns wichtig, eine Verkleidung zu finden, die diese Bewegung aufnimmt und auch farblich fortsetzt“, erzählt Camenzind, der nach vielen Materialtests immer wieder auf den Gedanken von alten Kirchturm-Holzschindeln zurückkam, die für ihn Textur und Weichheit repräsentieren.

Moderne Variante der Holzschindeln

Der Perfektionist wollte jedoch aus mehreren Gründen, nicht zuletzt aus Gründen der Wartungsfreiheit, Langlebigkeit, Verarbeitungsmöglichkeiten und der Farbgestaltung, nicht mit Holzschindeln arbeiten. Die kleine Prefa-Aluminium-Dachraute, eine moderne Interpretation der Holzschindel, war ein perfekter Ersatz.

„Die Prefa-Dachrauten haben den Vorteil, dass sie nicht, wie herkömmliche Schindeln, rechteckig sind. Sie haben diese spezielle Form, die Ruhe ausstrahlt. Sie haben eine schöne Textur, die sehr nahe an der Natur ist. Die Natur ist eben mehr mit bewegten Formen und nicht mit Rechtecken belegt. Es passte einfach optimal zu dem Gedanken, dass die Kurven die Natur in das Gebäude reinbringen.“

Material darf man nicht zwingen

Für Prefa sprach auch die Einfachheit der Montage und die Flexibilität des Materials. „Das Gebäude sieht einfach aus, ist aber geometrisch sehr komplex, da der Grundriss trapezförmig ist. Dadurch entstehen schräge Schnitte, die gemacht werden mussten.“ Die Prefa-Dachrauten schmiegen sich perfekt an die Geometrie an. Dazu trägt auch bei, dass das Material mit 0,7 mm Dicke besonders leicht und formbar ist. „Material darf man nicht zwingen, etwas zu tun, was es nicht tun will“, betont Camenzind, der erstmals Aluminiumprodukte von Prefa eingesetzt hat. Ein weiterer Pluspunkt: Aufgrund des Kleinformats ist das Material sturmsicher, weist absolute Rostsicherheit und damit enorme Langlebigkeit auf und ist obendrein ein Federgewicht mit 2,8 kg pro Quadratmeter.

Bautafel

Projekt: Privates Wohnhaus

Bauherr: Stefan Camenzind

Architektur: Stefan Camenzind, Evolution Design, Zürich

Material: Prefa-Dachraute klein, 305 x 175 mm, reinweiß, Aluminium, 0,7 mm

online-extra

Weitere Bilder finden Sie in unserer Fotostrecke auf www.baumetall.de/extras.