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Katz und Maus

Ja, wo isse(r) denn? Die Schwierigkeit beim Katz-und-Maus-Spiel ist zu wissen, wer die Katze ist, sagte der U-Boot-Kommandant eines Spielfilms, aber ganz so einfach ist es nicht. Komplizierter wird es zum Beispiel, wenn einer umweltbewussten Politikerin vorgeworfen wird, sie spiele Katz und Maus mit dem Vertrauen der Verbraucher und füge dem Ansehen der Landwirtschaft schweren Schaden zu. Wie immer in solchen Fällen ist es für eine Gruppe zum Verrücktwerden – für die andere grotesk, respektlos oder skandalös. Ich kann z. B. gut verstehen, wenn immer mehr Bauherren nach wochen-langem Warten auf den Handwerker verärgert sind. Stopp! Wer ist denn schuld an dieser Situation? Klar, die Handwerker, die sind ohnehin unzuverlässig und ungebildet. Oder täusche ich mich und es ist genau andersherum? Die Bauherren schicken ihre Kinder auf die Hochschulen, sodass die Arbeit auf dem Bau keiner mehr machen will und in der Folge Nachwuchs bzw. Fachkräfte fehlen. Ganz so einfach ist es freilich nicht. Vielmehr haben sich diverse Missstände schleichend in der Gesellschaft festgesetzt. Es gilt folglich, neues Bewusstsein für das Handwerk zu schaffen!

Stolze Klempner Wo dies am einfachsten gelingt, ist bei Handwerkern, die längst verloren geglaubte Dinge neu erschaffen können. Wetterfahnen, Ornamente und andere Zierelemente aus Metall zum Beispiel. Unbestritten gelten Ornament-Spengler als die letzten Spezialisten ihres Faches. Sie werden gebraucht, um wertvolle Bausubstanz instand zu halten, aber wie kann jahrhundertealtes Fachwissen zukunftstauglich gemacht werden? Zum Beispiel durch die Weitergabe entsprechender Erfahrung an jüngere Generationen sowie durch die behutsame Kombination mit neuen Technologien. Dass die BAUMETALL-Workshops rund ums Blattvergolden, Kugeldrücken oder Ziselieren regelmäßig und im Handumdrehen ausgebucht sind, ist somit besonders erfreulich. Zeigt es doch, welch enormes Interesse am Erhalt der genannten Fähigkeiten besteht. Und weil Klempner inzwischen auch ein respektables Netzwerk aufgebaut haben und darüber Hilfe zur Selbsthilfe leisten, mache ich mir um unsere Zukunft (fast) keine Sorgen.

Tierisch wichtig Trotz aller Bemühungen und entsprechender Erfolge höre ich immer wieder Pessimistenrufe wie: „Für solch anspruchsvolle Arbeit findet sich ohnehin kein Personal.“ Das glaube ich nicht! Wichtig ist es allerdings, die Öffentlichkeit lückenlos über die enorme Leistungsfähigkeit unserer Berufsgruppe zu informieren. Das gilt für historische Bauaufgaben ebenso wie für den Bau moderner und wartungsfreier Gebäudehüllen aus Metall. Wir sollten unsere Fähigkeiten daher noch stärker im Bewusstsein unserer Kunden verankern. Erst dann, und da bin ich sicher, werden wir wieder mehr Nachwuchs generieren. Ein bisschen ist das wie beim Katz-und-Maus-Spiel und der damit verbundenen, unumstößlichen Tatsache, dass die meisten Klempner lieber die Katze sein wollen.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck (Chefredakteur)

Andreas Buck

Chefredakteur, Klempnermeister

redaktion@baumetall.de