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Hightech mit organischer Form

Aus der Ferne sieht es aus wie ein riesiges silbernes Ufo: Das Technologie-Center am Rande von Paris gehört zu den modernsten Einrichtungen seiner Art und sticht in dem nüchternen Industriegebiet sofort ins Auge. Der Grundriss erinnert in seiner Form ein wenig an einen überdimensionalen Sicherheitspanzer, der den Inhalt wie in einer Festung gut behütet.

Der Anblick des Gebäudes erinnert die Architektin Cristie Blazkowski an R2-D2 aus Star Wars. Seit mittlerweile fünf Jahren ist sie Projektleiterin bei dem in Paris ansässigen Architektenteam Silvio d‘Ascia Architecture. Das Büro war in den letzten Jahren vor allem im öffentlichen Bereich tätig. Die Bahnhöfe in Turin und Neapel zählen zu seinen Projekten. „Wir arbeiten viel mit Studien und Zahlen und evaluieren städtisches Umfeld, um die Architektur von morgen zu entwickeln“, erzählt Blazkowski.

Architekturstil des 19. Jahrhunderts neu interpretiert

Und tatsächlich ist hier ein futuristisch angehauchtes Gebäude mit abgerundeten Ecken entstanden. Die komplette Außenhaut ist mit insgesamt 20 000 Aluminiumschindeln überzogen. Blazkowski wollte Tradition und Moderne in Einklang bringen. „Die Tradition findet sich hier in der Fassade wieder, eine Schindelfassade in Form einer Kuppel, welche traditionell in Paris bei Gebäuden des 19. Jahrhunderts genutzt wurde. Bei unserem Bau ging es um die Neuinterpretation der Gestalt, weg von der eckigen Kiste, hin zu einer zeitgenössischen Formensprache.“

Die hochwertige Aluminiumfassade wird den Anforderungen des Technologie-Centers voll und ganz gerecht. Sie bietet verlässlichen Schutz für den wertvollen Inhalt. Aluminium ist leicht, stark, haltbar, flexibel und einfach zu recyceln. Aus diesen Gründen inspiriert das Material Architekten, Ingenieure und Künstler gleichermaßen. „Wir haben Prefa auf einer Messe gesehen und intensiv über das Projekt diskutiert. Letztendlich haben wir uns für die Dach- und Wandschindeln entschieden, da uns die Referenzprojekte überzeugt haben“, erzählt die Architektin.

Mit Millimeterarbeit zur perfekten Passform

Wer moderne Gebäude mit freien, gewagten Formen plant, steht vor großen Herausforderungen. Fantasievoll gekrümmte Gebäudeflächen sehen gut aus, sind aber kompliziert zu bauen. Mit der Verlegung wurde der Dachdeckerbetrieb Raimond betraut. „Wir haben das Verarbeiterteam erst während des Projekts kennengelernt. Das Resultat ist genau so, wie wir es uns erwartet haben“, so Blazkowski. Neun Monate lang hat das Dachdeckerteam auf der Baustelle in minutiöser Kleinstarbeit die Platten angebracht. „Es war eine Herausforderung für alle Beteiligten, aber die Zusammenarbeit mit Prefa und dem Bauunternehmen war sehr gut. Um eine perfekte Passform zu erreichen, war Millimeterarbeit gefragt.“

20 000 Schindeln einzeln nummeriert

„Wir mussten vorab viele Berechnungen anstellen, damit sich jede Stelle und alle vier Gebäudeseiten aufeinander ausrichten. Da die Seiten abgerundet sind, musste alles genau zusammenpassen, damit letztendlich ein harmonisches Ganzes entsteht“, erklärt Ronan Lelièvre, Hauptverantwortlicher des Unternehmens Raimond. Um die vier Kuppeln an den Gebäudeecken zu realisieren, wurde jede einzelne Schindel millimetergenau kalkuliert und zugeschnitten. Ganze 42 Reihen wurden so in der Werkstatt vorbereitet, und jedes Teilstück bekam eine Nummer. Auf der Baustelle wurden die Dach- und Wandschindeln dann laut Plan verlegt. Für die abgerundeten Teile wurden kleinere Formate verwendet, sodass alle Formen realisierbar waren.

„Bemerkenswert ist, dass das Dach perfekt an die Fassade anschließt, es gibt keine Übergänge oder Spalten. Die Winkel sind ebenfalls abgerundet, sodass sich eine doppelte Krümmung an allen vier Ecken ergibt“, unterstreicht Lelièvre. „Das Projekt war wirklich sehr schwierig umzusetzen. Aber wir waren mit viel Leidenschaft dabei und es ist etwas sehr Außergewöhnliches entstanden.“

Video von der Baustelle

Der Film zeigt neben dem Bericht von Ronan Lelièvre vom Fachbetrieb Raimond SAS (leider auf Französisch ohne Untertitel) auch Bilder von der Baustelle und der Verlegung der Schindeln.

Über Projekte mit Schindeldeckung berichten wir regelmäßig in BAUMETALL. Ein Beispiel für eine außergewöhnliche Schindelfassade mit individuellen Formen und asymmetrischen Linien haben wir in BAUMETALL-Ausgabe 5/2018 vorgestellt: ein unkonventionelles Einfamilienhaus in Prag, das mit sandbraunen Aluminiumprofilen eingedeckt wurde.

Bautafel

Projekt: Technologie-Center Paris, Bagneux

Architektur: Silvio d‘Ascia Architecture, Paris

Fachbetrieb: Raimond SAS, St Julien de Concelles

Material: Dach- und Wandschindeln von Prefa, silbermetallic

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