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Generationswechsel bei Spenglermeistern in München

We are the Champions

Was bewegt junge Spenglergesellen heute dazu, einen sechs Monate dauernden Meistervorbereitungskurs an der Spenglermeisterschule im Hause der Innung Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik München (ISSH-München) zu besuchen. Laut Spenglermeister Stefan Heigl, Ausbilder an der ISSH-München, sind es unter anderem die damit verbundenen beruflichen Chancen. Die Nachfrage nach hoch qualifizierten Spenglermeistern steigt ständig an. Ein Trend, den die Branche erkennt und prompt reagiert. Eine weitere Tendenz zeigt sich im deutlich fallenden Durchschnittsalter der Kursteilnehmer. Die starken Leistungen der im Schnitt 25 Jahre jungen 15 Meisterschüler überzeugen dennoch und unterstreichen die professionelle Unterstützung durch die Innung-München und deren Ausbilder. Durch das Engagement des Prüfungsausschusses (Leitung Johann Pertler) und den ISSH-Lehrkräften konnte ein hochwertiger Spenglermeister-Kurs entwickelt werden. Dies verdeutlicht die praktische Umsetzung der neuen Prüfungsverordnung.

Auch die Spengler-Gesellen werden von der ISSH-München ausgebildet undgeprüft. Ergänzend runden zusätzliche Spengler-Kurse, wie beispielsweise zum Thema „Tipps und Tricks im Spenglerhandwerk“, das Münchner Kursprogramm ab. Überhaupt ist in Münchens Gabrielenstraße vieles im Umbruch. Bedingt durch den Generationenwechsel, der sich wie ein roter Faden durch die Lehrwerkstätten zieht, sind neben Stefan Heigl weitere junge Ausbilder mit frischen Ideen für die ISSH-München tätig.

Übrigens – der Vorbereitungskurs 2008/2009 für Spenglermeister ist bereits seit Februar ausgebucht. Interessierte Meisteranwärter können sich somit erst wieder zum Kurs 2009/2010 anmelden. Weitere Informationen gibt es bei der Innung Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik in München unter Tel.: (0 89) 1 21 58 90 oder unter http://www.ssh-innung-muenchen.de.

Champions aus München

„We are the Champions“, lautete das Motto der diesjährigen Spenglermeister aus München. Das Beweis(meister)stück ist ein, dem Original zum Verwechseln ähnlich sehender, Champions-League-Pokal aus Titanzink. Der Pokal beeindruckt durch „harte“ Segmentkanten sowie deren exakten Verlauf.

Die „Ausbeute“ nach erfolgreicher Meisterprüfung beinhaltet noch weitere Schätze. Stolz zeigten die „neuen“ Münchner Spenglermeister Wikinger- und Römerhelme, Wandbrunnen und Ziergegenstände, Turmspitzen und sogar eine „Schatztruhe“. Die Prüfungsstücke wurden allesamt während 36 Prüfungsstunden hergestellt. Diese Leistung verdient besonderen Respekt, da innerhalb der ohnehin knapp bemessenen Zeit ebenfalls die Zeichnungen, Dokumentationen und Kalkulationen angefertigt wurden.

Alle Münchener ­Meisterstücke aus der ­Prüfung von 2008 ­finden Sie auf

https://www.baumetall.de/ unter Baumetall-Extra.

Uefa-Champions-League-Pokal von Georg Schiegg

Die Fakten: 0,7 mm starkes Titanzink; 0,6 mm starkes Messing; 8,0 mm Kupferdraht, 6,0 mm Aluminiumdraht sowie ein Sockel aus vergoldetem Ahornholz.

Die Emotionen: Wer den Pokal und die Augen des jungen Spenglermeisters glänzen sieht erahnt, wie sich Champions fühlen.

Die Trophäe: 12 gleichmäßig angeordnete, nach innen und nach außen gewölbte Segmente sind durch innenliegende 4 mm Falze miteinander verbunden. Die durch Lötpunkte gesicherten Falze weisen an deren Außenseite extrem harte und exakte Kanten auf. Den oberen Abschluss des 600 mm hohen Pokals bildet ein 12-teiliger Messing-Abschlusskranz mit 8,0 mm Kupferdrahteinlage. Die geschwungenen Bügel aus Titanzink sind durch Drahteinlagen mit 6,0 mm Aluminiumdraht verstärkt.

Der Trick: Ein Gewindestab zwischen dem Messingeinsatz und dem Ahornsockel verbindet die einzelnen Bauteile auf Zug miteinander.

Kupferhelm von Johannes Zens

Messingrohre, Kupfersegmente mit innenliegendem Falzverlauf und eine geschmiedete Kupferschlange gehören zu den Bauteilen, die Johannes Zens zum Meistertitel führten. Inspiriert vom Kopfschutz Römischer Legionäre fertigte er einen Kupferhelm an. Der untere Helmabschluss besteht aus einer Drahteinlage und am Ausschnitt des Gesichtsfeldes sorgen in drei Dimensionen angepasste und auf Gehrung geschnittene sowie genutete Messingrohre für entsprechenden Schnittkantenschutz. Auch der Wikingerhelm von Johann März überzeugte den Prüfungsausschuss. Auf https://www.baumetall.de/ können alle Meisterstücke genau betrachtet werden.

Himmlischer Zwiebelturm von Matthias Engel

Vergoldeter Turmschmuck, Zwiebeltürme und Engel passen gut zueinander. Der Engel in dieser Konstellation ist jedoch kein Bestandteil der Kirchendekoration. Im Gegenteil, Matthias Engel ist „beflügelter“ Spengler und zeigt dies eindrucksvoll während seiner Meisterprüfung. Sein mit Stolz präsentiertes Meisterstück, ein um 45º verdrehter, achtteiliger Titanzinkturm, liefert den Beweis. Die nach innen gefalzten, 0,7 mm starken und vorbewitterten Titanzink-Segmente der Turmzwiebel weisen absolut exakte Falzfugen auf. Besonders heikel waren die Punktlötungen beim Heften der Falze im Turminneren. Zu heiße Löttemperaturen hätten die Vorbewitterung an der Außenseite zerstört und unschöne Flecken hinterlassen.

Eine weitere Schwierigkeit war die anzubringende 5-mm-Drahteinlage am unteren Zwiebelabschluss. Ein kegelstumpfförmiger Stiefel bildet den Übergang zur vergoldeten Titanzink-Kugel, auf der wiederum ein Kreuz aus Edelstahl-Vollmaterial mit aufgeschraubten Messingspitzen ruht.