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SMV Bayern

Seit 30 Jahren gibt es die freie Spenglermeistervereinigung Bayern e. V. – einen Verein, der sich dafür einsetzt, den Erfahrungs- und Meinungsaustausch sowie die Kameradschaft im Spenglerhandwerk zu pflegen und zu fördern. 30 Jahre SMV stehen aber auch für geselliges Miteinander, das auf zahlreichen Vereinsausflügen oder anlässlich der jährlich stattfindenden Jahreshauptversammlungen gelebt und erlebt werden kann und will. Der 1987 von Meistermacher und Spenglermeister Werner Klinger (†) und Schülern der Landshuter Spenglermeisterschule gegründete Verein blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Entsprechend selbstbewusst und stolz sind die Vereinsmitglieder, unter denen sich auch Ehrenmitglied Stefan Neuhauser befindet. Neuhauser war nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch langjähriges Vorstandsmitglied und der erste SMV-Spengler aus Baden-Württemberg.

Heute ist die SMV angesehen wie keine zweite Branchenvereinigung. Und weil ich herausfinden möchte, warum das so ist, habe ich mich zum Interview mit stellvertretenden SMV-Machern verabredet. In Schrobenhausen treffe ich dazu drei der insgesamt 15 aktiven SMV-Vorstände: Werner Fünfer, Norbert Heinzlmeier und Xaver Stark. Was ich nicht wusste: Nur drei Tage vor unserem Gespräch wandte sich der SMV-Vorstand an die Basis. In bester SMV-Manier stellte die Vereinsspitze vier knackige Fragen:

  • Warum gehe ich zur SMV Bayern?
  • Als Jungmeister zur SMV Bayern? Warum?
  • Wie sieht die SMV Bayern Zukunft und Aufgaben?
  • Verhältnis zum SHK-Fachverband Bayern bzw. zum ZVSHK?

„Die E-Mail-Rücklaufquote hat uns beeindruckt“, verrät Norbert Heinzlmeier, und Werner Fünfer rechnet vor: „Dass 13 % unserer Mitglieder in nur 72 Stunden sehr ausführlich geantwortet haben, zeigt, wie nahe wir der Basis sind.“ Organisationsgenie Xaver Stark grinst, schiebt mir einen Stapel DIN-A4-Blätter und damit mein größtes Problem, seit ich BAUMETALL-Interviews führe, zu. Unmöglich kann ich 22 Spengler auf zwei Druckseiten zu Wort kommen lassen – ich versuche es dennoch und bin gespannt, wohin dieses Gespräch führen wird. Meine Fragen kopple ich dazu an die Aussagen einiger Mitglieder …

Ohne die Aktivitäten der SMV wäre die Branche nicht da, wo sie heute ist, schreibt SMV-Mitglied Martin Fischer. Als Händler für Blechbearbeitungswerkzeuge und Betriebsausstattung kennt er die Branche zwar in- und auswendig, aber Spenglermeister ist er nicht?

Werner Fünfer: Wir haben uns lange überlegt, ob wir eine SMV-Mitgliedschaft an den Meistertitel koppeln sollen. Inzwischen beschließen wir entsprechende Anträge in unseren Sitzungen …

Norbert Heinzlmeier: … wobei es immer auf den Einzelfall ankommt. Kurz: Dazu kommt, wer dazu passt, und Aktivisten sind uns lieber als passive Stubenhocker.

Xaver Stark: Dabei streben wir kein Wachstum um jeden Preis an, und das obwohl Preußen inzwischen herzlich willkommen sind …

Andreas Buck: … und Luxemburger?

Fünfer: Du spielst auf unseren Michael Kirchen an. Ja! Er ist ein vorbildliches Neumitglied, das selbstlos zeigt, wie sein Betrieb funktioniert, und praktische Tipps offenherzig weitergibt. Genau so funktioniert die SMV.

Als junger SMV-ler muss man etwas erkennen, schreibt Spenglermeister Josef Bock, den man als Euroskills-Trainer kennt. Der Geschäftsstellenleiter des SHK-Bildungs- und Bundesleistungszentrums fühlt sich in der SMV gut vertreten. Jungen Mitgliedern empfiehlt er, Weiterbildung ernst zu nehmen und sich regelmäßig über neue Techniken zu informieren. Geht das in der SMV?

Heinzlmeier: Das Wir gewinnt! Und unter Freunden ist Lernen noch viel schöner.

Fünfer: Stimmt, Norbert, und wer an unseren Vereinsausflügen teilnimmt, weiß das. Dort werden Servietten zu Notizblöcken und der Reisebus zum rollenden Tagungssaal. Die Kollegen fachsimpeln während der Fahrt, sie entwickeln Detailpunkte und geben praktische Tipps weiter.

Stark: Das funktioniert, weil der SMV-Bus nie bis auf den letzten Platz besetzt wird. Somit ist jederzeit der Wechsel des Gesprächspartners möglich und was wir bei unseren Werkstatt- und Projektbegehungen auf Reisen lernen, ist unbezahlbar …

Heinzlmeier: … ebenso wie die Tatsache, als junger Handwerker erfahrene Kollegen in Ruhe befragen zu können. Was die SMV sonst noch für Aktivitäten vorantreibt, steht übrigens auch in unserer Vereinszeitung, die Günther Rott seit 2013 einmal im Jahr zusammenstellt.

Top! Es ist klasse, dass abgefragt wird, was die Basis meint, schreibt Clemens Kling und empfiehlt den Jungmeistern einen Vereinseintritt als Alternative zum Dienst nach Vorschrift. Bei der SMV kann man erleben, was einen guten Meister ausmacht, sagt er. Warum ist das so?

Heinzlmeier: Das liegt an unserer freundschaftlichen Grundstruktur. Wir fördern Macher und schicken die jungen Leute vor – auch in der Vereinsführung!

Stark: Und wir tagen niemals geheim, denn zu den vier Vorstandssitzungen eines Vereinsjahres werden alle Mitglieder eingeladen. Die Treffen finden im Wechsel bei unterschiedlichen Kollegen statt, sodass auch immer eine Betriebs- oder Projektbesichtigung mit auf der Tagesordnung steht.

Fünfer: Das funktioniert nur deshalb so gut, weil wir relativ langsam gewachsen sind und das entsprechende Prozedere ständig ändernden Bedürfnissen anpassen konnten. Übrigens: Ich freue mich sehr darüber, dass inzwischen auch Spengler-Meisterinnen in der SMV aktiv sind. Susanne Friess und Renate Mayr leisten hervorragende Arbeit.

Als SMV-Mitglied profitiere ich seit 15 Jahren persönlich und beruflich, schreibt Josef Schachner und lobt die freundschaftliche Atmosphäre sowie die zahlreichen SMV-Aktionen. Welche sind das?

Fünfer: Wir bauen Spenglerpfeifen für den Nachwuchs, Spenglerfliegen für den guten Zweck oder Kraniche für einen Kindergarten in der Nähe von Fukushima. Unsere SMV-Aktivisten machen das auf Marktplätzen, in Fußgängerzonen oder an diversen Schulen. Immer geht es darum, der Öffentlichkeit zu zeigen, was Spengler leisten. Je mehr Aufmerksamkeit wir dabei erregen, desto Spengler!

Heinzlmeier: Außerdem fördern wir die Branche auch passiv. Etwa indem wir den Internationalen Interessenbund Baumetalle (iib), das Europäische Klempner- und Kupferschmiedemuseum und die Studienrichtung Gebäudehülle finanziell unterstützen. Die SMV hat verstanden, dass wir nur gemeinsam stark sein können, und damit das auch Spaß macht, fahren wir zum Beispiel gemeinsam Ski oder veranstalten Grillkurse.

Ist es wirklich nötig, für die Klempnerfachregeln beim Dachdecker abzuschreiben, fragt sich Spenglermeister Jürgen Stifter entsprechend selbstbewusst. Ähnlichen Unmut äußern auch andere Mitglieder. Irren sie sich oder nimmt die SMV-Spitze entsprechende Wortmeldungen ernst bzw. unternimmt etwas dagegen?

Fünfer: Jürgen Stifter ist als Beisitzer in der Vorstandschaft aktiv und zählt somit bereits zur SMV-Spitze. Die SMV befürwortet konstruktive Kritik, auch dann, wenn einige Mitglieder die Auffassung vertreten, dass die aktuellen ZVSHK-Fachregeln stellenweise an Verbindlichkeit verloren haben. Dem ZVSHK bieten wir daher seit geraumer Zeit unsere aktive Mitarbeit bei der Weiterentwicklung des Regelwerks an.

Stark: Unsere Kritik sowie das entsprechende Angebot zur aktiven Mitarbeit wurden im ZVSHK bereits gehört, denn zahlreiche SMV-Mitglieder engagieren sich auch in der SHK-Organisation.

Heinzlmeier: Die Tatsache, dass man uns inzwischen zuhört, ist erfreulich. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob und in welcher Weise die SMV zukünftig bei der Entwicklung der Fachregeln mitwirken kann. Unter dem Strich ist all das für viele SMV-ler ein Grund zur Mitgliedschaft.

Zur bestandenen Meisterprüfung spendierte mein damaliger Arbeitgeber ein BAUMETALL-Abonnement sowie den SMV-Mitgliedsbeitrag für ein Jahr, schreibt Anton Lindner, der bis heute dabeigeblieben ist. Womit können SMV-Mitglieder in Zukunft rechnen und lohnt es sich, weiterhin dabeizubleiben?

Fünfer: In jedem Fall! Ich sehe die SMV zukünftig als starken Interessenbund für Spengler, auch weil wir inzwischen immer mehr Mitglieder aus anderen Bundesländern gewinnen. Und ich wage die Prognose, dass wir in zehn Jahren noch stärker gefragt sind als heute.

Heinzlmeier: Wenn es so weitergeht, ist alles gut, denn es gibt nichts Schöneres als verlässliche Werte. Worüber ich mich besonders freue, sind unsere jungen Mitglieder, die bereitwillig Verantwortung übernehmen.

Stark: Inzwischen ist ein SMV-Hemd ein Garant dafür, selbst als Unbekannter auf Veranstaltungen, Messen oder Fachtagungen ernst genommen zu werden. Außerdem sind die SMV-Spengler auf nahezu allen Branchenevents in größeren Gruppen unterwegs, wo sie für den Verein Augen und Ohren offen halten. Trends entdecken sie somit sehr früh und geben gewonnene Erkenntnisse an ihre Vereinskollegen weiter. Besser kann man für die Zukunft nicht gewappnet sein, dabei stehen wir erst am Anfang dieser erfreulichen Entwicklung.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, mehr über die SMV Bayern erfahren möchten, dann klicken Sie sich durch das Online-Angebot www.smv-bayern.de oder lesen Sie einen Auszug der eingangs erwähnten SMV-Mitglieder-Umfrage im frei zugänglichen Online-Extra zu diesem Beitrag unter www.baumetall.de/extra.

Fußnoten

Auswertung der SMV-Mitgliederbefragung und Vorbereitung des Online-Extras auf www.baumetall.de/extra: Michael Schmidt

Textzusammenstellung und Interview: BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck

SMV-Info

Die freie Spenglermeistervereinigung Bayern e. V. zählt aktuell 183 Mitglieder. Vertreten werden diese durch die Vorstände:

Werner Fünfer, Ingolstadt

Günther Rott, Landshut

Josef Andree, Schwandorf

Konrad Pollinger, Riedenburg

Uwe Hewig, Panama

Alexander Hauser, Rohr in Niederbayern

Norbert Heinzlmeier, Schrobenhausen

Jürgen Stifter, Petersaurach

Matthias Engel, Fuchstal

Max Pschörer, Pfullendorf

Klaus Höhnemann, Nürnberg

Josef Schachner, Passau

Xaver Stark, Ingolstadt

Martin Richtsfeld, Mainburg

Kontakt:

SMV Spenglermeistervereinigung Bayern e. V.

Einbogen 2

85051 Ingolstadt

Telefon (08 41) 9 71 13 78

info@smv-bayern.de

www.smv-bayern.de

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