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Klempnerfassaden

Wo um alles in der Welt liegt Neuendettelsau? Natürlich im Landkreis Ansbach in Mittelfranken! Was für Spenglermeister Jürgen Stifter, den Gastgeber des BAUMETALL-Treffs, eine Selbstverständlichkeit darstellt, ist für die übrigen Baumetaller und ihre Gäste eine Überraschung. Mit einer Bevölkerungsdichte von gerade einmal 227 Einwohnern je Quadratkilometer scheint das Landleben beschaulich und die Welt noch in Ordnung zu sein. Dass die Gemeinde ein Hochschulstandort ist, entzieht sich dem Durchreisenden ebenso wie das hervorragende Gastronomieangebot. Entsprechend überrascht sind die Baumetaller, als sie den klimatisierten Tagungsraum eines modernen Hotels betreten. Dieser ist perfekt dazu geeignet, hitzige Diskussionen über ein noch heißeres Branchenthema zu führen: die Metallfassade aus Klempnerhand.

Beeindruckende Fassaden

Die Agenda war gespickt mit Fach- und Hintergrundinformationen rund um Gebäudehüllen aus Metall. Andreas Buck (BAUMETALL-Chefredakteur) wagte einen Blick in die Zukunft. Er referierte über 3D-Fassaden, die teilweise schon heute mit innovativen 3D-Großdruckern hergestellt werden. Ein weiterer Punkt seines Referates befasste sich mit sogenannten kinetischen Fassadenkonstruktionen. Dabei übernehmen unterschiedliche Fassadenelemente nicht nur Aufgaben des Witterungsschutzes, sondern auch solche zur Beschattung, Energieerzeugung, Beleuchtung sowie zur Projektion wechselnder Werbebotschaften oder spontaner Momentaufnahmen des direkten Umfeldes. Sein provokanter Vortrag führte den Baumetallern plakativ vor Augen, dass die Zukunft im Fassadenbau längst begonnen hat.

Zurück auf dem Boden der Klempner-Tatsachen, stellte BAUMETALL-Treff-Mitglied Jürgen Stifter (Spenglerei Stifter) die beeindruckende Aluminium-Schindel-Fassade* eines Wohn- und Geschäftshauses in Nürnberg vor. Aberhunderte Aluminiumschindeln fertigte und montierte sein Team in akribischer Handarbeit. Überhängende und geneigte Fassadenbereiche bekleideten die Mitarbeiter dabei ebenso wie eine komplexe Dachlandschaft. Die erzielten optischen Effekte können sich durchaus sehen lassen.

Einen gänzlich anderen Schwerpunkt veranschaulichte Bruno Rösch (Rimex Metals). Er referierte über Design-Edelstahl als innovativen Fassadenwerkstoff und stellte zahlreiche veredelte Edelstahloberflächen vor. Neben der Begutachtung unterschiedlicher Metallmuster beeindruckte Rösch mit einer großen Bandbreite bereits realisierter Rimex-Fassaden sowie den dazugehörenden Ausführungsdetails.

Ähnlich gelagert war der Fachvortrag von Matthias Schoppe (Aurubis). Dieser sprach außerdem über innovative Kupferlegierungen und -oberflächen im Fassadenbereich. Der Kupferexperte gab darüber hinaus tiefe Einblicke in chemische und technische Prozesse zur Vorpatinierung bzw. Voroxidation zahlreicher Kupferoberflächen aus dem Hause Aurubis.

Abschließend stellte BAUMETALL-Treff-Mitglied Michael Kirchen (Ferisol S.à r.l.) überaus effektive Verarbeitungsalternativen diverser Baumetalle als Fassadenwerkstoff vor. Ob gelocht, gestanzt oder individuell bemalt – die durch seinen Fachbetrieb realisierten Projekte überzeugen. Die Vortragsredner zeigten unterschiedliche, für den Klempner einfach zu realisierende Methoden der Fassadengestaltung. Sie plädierten dabei uneingeschränkt für die Optimierung der Wertschöpfung in der eigenen Klempnerwerkstatt.

Zwischenstand

Wie so oft war die eingeplante Sitzungszeit extrem knapp bemessen. Einig waren sich die Spezialisten darüber, dass sich der BAUMETALL-Treff durch folgende Fakten auszeichnet:

  • reger Austausch von Fachinformation
  • Netzwerkausbau
  • Ideenaustausch/Ideenentwicklung
  • Inspiration
  • voneinander lernen
  • private und freundschaftliche Kontaktpflege
  • auf Augenhöhe und ohne Konkurrenzgedanke miteinander reden können

In Zukunft werden die Baumetaller folgende Aufgaben verstärkt wahrnehmen:

  • Organisation weiterführender Aktionen
  • noch mehr theoretische und praktische Vorträge einbinden
  • verstärkte Zusammenarbeit mit Spezialisten, Planern und Statikern
  • Management-Tipps weitergeben
  • Vorreiter für die Branche sein
  • neue (innovative) Wege aufzeigen

Und damit die ehrgeizigen Ziele auch zeitnah erreicht werden, werden die Experten Folgendes dazu beitragen:

  • Vortrag Aluprodukte und Energienachweis
  • Vortrag Digitalisierung und papierloses Büro
  • im Rahmen der Möglichkeiten aktiv sein
  • Maßnahmen zur Nachwuchswerbung weiterentwickeln
  • gemeinsames Wissen digital speichern und für Treff-Mitglieder abrufbar machen
  • Mitarbeiteraustausch auf allen Ebenen u. v. m.

Zusammengefasst lässt sich feststellen: Der BAUMETALL-Treff entwickelt sich zur Ideenschmiede mit Spezialistenforum weiter. Das nächste Treffen findet am 9. November 2017 ab 17.30 Uhr im Museum in Karlstadt statt. Es steht erneut (und mit Blick auf den Klempnertag 2018) unter dem Motto Fassade. Im Vordergrund stehen dann die Themen:

  • Statik/Planung/Nachweis
  • Fertigung
  • Logistik und Montage

Jetzt bewerben

Wer dem BAUMETALL-Treff beitreten und es aktiv unterstützen möchte, kann sich per E-Mail in der Redaktion vorstellen/bewerben (redaktion@baumetall.de Stichwort: BM-Treff). Spezialisten zu den hier genannten Themen sind auch als Gast herzlich willkommen. Im Namen des BAUMETALL-Treffs bedankt sich die Redaktion bei den Mitorganisatoren Jürgen, Caroline und Nadia Stifter sowie den Referenten Jürgen Stifter, Bruno Rösch, Matthias Schoppe und Michael Kirchen. Die schriftliche Zusammenfassung des Treffs übernahm Bernd Kramer aus Gerstetten. Auch dafür herzlichen Dank.

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