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Klempnertechnik vom Ende der Welt

Webverbunden

Auf den ersten Blick nichts. Doch schon die Besetzung der Hauptrollen in folgender Begebenheit macht neugierig: Es ist die Geschichte eines leidenschaftlichen Spenglermeisters, eines leidenschaftlichen Seglers, eines Webmasters und eines Albatros. Das verbindende Element ist der Onlinetreffpunkt für Klempnerkollegen, https://www.baumetall.de, das Ende der Geschichte ist bemerkenswert. Dabei hatte alles so alltäglich begonnen: Wie jeden Tag checkte Klempnerzukunft-Webmaster Andreas Buck sein E-Mail-Postfach. Er wunderte sich zwar über eine Kaufanfrage bezüglich eines Userfotos, dachte aber nicht weiter darüber nach. In einer relativ anonymen Anfrage erkundigte sich ein gewisser Klaus D. Schwarz, in welchem Online-Shop „der Albatros“ zu erwerben wäre. „Hierbei müsse es sich höchstwahrscheinlich um eines der kupfergetriebenen Adlerbilder von Roger Wanner´s Kursteilnehmern handeln“, dachte sich Andreas Buck, obwohl er sich nicht im Geringsten an ein Albatros-Bild erinnern konnte. Es folgten ein E-Mail-Wechsel und ein Telefonat und schließlich war klar, worum es ging:

Die E-Mail-Anfrage stammte von einem leidenschaftlichen Segler, der das Kap Horn bereits umsegelt hatte und dessen Erinnerungen eng mit der dort aufgestellten Albatros-Skulptur verbunden waren. Als Klaus D. Schwarz eine ähnliche Skulptur auf den Internetseiten der Klempnerzukunft entdeckte, wollte er den dazupassenden Künstler unbedingt kennenlernen. Es kam also wie es kommen musste: Mit nur einem Webmaster-Klick war die E-Mail an Spenglermeister Robert Seidel weitergeleitet, um Monate später als erfreuliche Nachricht wieder zurückgesendet zu werden…

E-Mail mit Herzblut

Robert Seidel ist ein versierter Internet-User, der https://www.baumetall.de schon lange kennt und begleitet. Doch in erster Linie ist er ein leidenschaftlicher Spenglermeister. Er liebt anspruchsvolle Baudetails und in seiner Freizeit beschäftigt er sich gerne und viel mit Kunstspenglerarbeit. In seiner E-Mail schilderte er, wie sein kupferner Albatros via Internet vom Kap Horn über die Eifel an die Ostsee kam. Robert Seidel, alias Dax:

„Heute will ich über den Werdegang des Albatros berichten. Das in meiner Werkstatt entstandene 40x40 cm große Abbild der Kap-Horn-Skulptur hatte es Herrn Schwarz dermaßen angetan, dass er es unbedingt am Eingang seines Ostseehauses anbringen wollte. Folglich besprachen wir telefonisch einige Details und konstruierten ein diebstahlsicheres Befestigungskonzept. Mit Rücksicht auf die salzhaltige und feuchte Küstenatmosphäre entschieden wir uns zudem für eine entsprechende Oberflächenveredelung, um Farbe und Wirkung der eingesetzten Metalle zu erhalten.

Ich machte mich an die Arbeit und bereitete alles vor. Doch schon bald spürte ich, dass mein Klempnerherz sehr an diesem Projekt hing und es mir schwer fiele, diese besondere Arbeit eines Tages aus der Hand zu geben. Vielleicht wollte ich mich deshalb persönlich mit dem Albatros bei Familie Schwarz vorstellen. Daher entschloss ich mich, meinen Jahresurlaub an der Ostsee zu verbringen und während meines Aufenthaltes den Albatros am Eingangsbereich des Ostseehauses zu montieren.

Inzwischen ziert der Albatros die Giebelwand im Wohnzimmer der Familie. Die einmalige Schönheit des Bildes hatte uns dazu bewegt, den Platz über dem Giebelfenster mit dem Blick auf die See zu wählen. Hier, so fanden wir, verschmelzen der majestätische Albatros mit dem davorliegendem Meer zu einer einmaligen Einheit.

Rückblickend stelle ich fest, dass das Treffen bei Familie Schwarz, die Segelromantik, die ausgetauschten Lebensweisheiten und vor allem die Ostsee einen bleibenden und bezaubernden Eindruck hinterließen. Es wäre schön, des Öfteren über die strahlenden Augen von Menschen berichten zu können, die ein kleines, mit einfachen Mitteln entstandenes Klempnerkunstwerk in den Händen halten. Ich wünschte, mein Herzblut wäre mein täglich Brot. Doch leider nimmt man sich im Alltag zu wenig Zeit für die Dinge, die das Klempnerleben so schön und wertvoll machen. Dennoch will ich nicht klagen, da solch eine Gegebenheit ungemein motiviert, die Kreativität und das Herzblut in sein nächstes Projekt zu legen. Überhaupt ist es bewundernswert, dass Menschen durch die Schönheit der Klempnertechnik und letztendlich durch eine Internetplattform von Zunftkollegen zueinander geführt werden.“

INFO

Hintergrund

Im Gedenken an Zehntausende ertrunkene Seeleute, die mit ihren Schiffen vor Kap-Horn auf Grund liegen, hat die 1936 gegründete weltweite Bruderschaft der „Cap Horniers“ auf der Isla Hornos, einen sieben Meter hohen Stahlrombus mit der Silhouette eines schwebenden Albatrosses aufgestellt. Die Inschrift auf dem Monument lautet: Ich bin der Albatros, der am Ende der Welt auf dich wartet. Ich bin die vergessene Seele der toten Seeleute, die Kap Horn ansteuerten von allen Meeren der Erde. Aber sie sind nicht gestorben im Tosen der Wellen. Denn heute fliegen sie auf meinen Flügeln in die Ewigkeit. Die weltweite Vereinigung der Cap-Horniers hat sich im Mai 2003 aufgelöst, da das Durchschnittsalter der Mitglieder bei 89 Jahren lag.

Info

Robert Seidel

Er ist angestellter Spenglermeister bei DWA Krämer GmbH in Masburg.

https://dwa-kraemer.de/

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