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Spengler-Rhythmus

Taktgebend

Wie kommt man auf die Idee, selber Trommeln zu bauen?

Ich spiele schon seit vielen Jahren Trommel und da interessiert man sich natürlich schon automatisch dafür, wie so ein Instrument klingt. Im 2. Ausbildungsjahr als Spengler habe ich dann einfach angefangen eine alte Trommel auseinander zu nehmen, um zu sehen, wie das Ganze aufgebaut ist. Wie bei den meisten neuen Ideen lief der Anfang nicht ganz so reibungslos. Aber mit jeder neuen Trommel wurde das Ergebnis auch besser.

Was fasziniert dich so an den Trommeln?

Mit Metalltrommeln kann man einen wesentlich definiteren Klang erzeugen als mit Holztrommeln. Außerdem habe ich natürlich eine viel engere Beziehung zu den gebauten Trommeln, als wenn ich sie einfach nur gekauft hätte.

Nun baust du nebenberuflich auch individuelle und handgefertigte Trommeln für Musiker. Wie ist es dazu gekommen?

Die ersten 2 ½ Jahre habe ich wirklich nur für mich gebaut. Es war ein konstantes aufbauen, wieder zerlegen, Material und Größen testen. Bis sich dann langsam Varianten raus kristallisiert haben, die gut funktioniert haben.  Dann bin ich mit dem Drummer einer Party-Band ins Gespräch gekommen, der einen speziellen Klang für seine Trommel gesucht hat und zusammen sind wir dieses Projekt angegangen. Das war dann quasi mein Einstieg in den professionellen Trommelbau.

Bei dir ist also keine Trommel Stangenware.

Nein! Jede Trommel ist ein Unikat. Das macht ja den besonderen Reiz an ihnen aus. Die Kunden kommen meistens mit einer Idee oder einer gewissen Klangvorstellung zu mir und gemeinsam erarbeiten wir dann, wie ihre spezielle Trommel werden soll. Aber nicht nur der Klang ist wichtig, sondern die Instrumente sollen natürlich auch gut aussehen!

Und da ist dir dein Beruf als Spengler sicherlich eine Hilfe.

Ja schon. Ich arbeite ja mit Sicken und Drahteinlagen, die den Klang beeinflussen. Ich verwende außerdem Materialien wie Kupfer, Messing, Aluminium, Edelstahl oder Stahlblech, die wir ja auch in der Spenglerei verwenden. Wichtig ist hierbei aber nicht nur wie der Spengler, sondern auch wie der Musiker zu denken.

Das musst du uns schon etwas genauer erklären.

Nun, ich muss mich auch fragen, wie das Material klingt. Verwende ich ein weiches Material, wird der Klang auch weich. Aluminium erzeugt zum Beispiel einen eher kurzen Klang. Ich baue ein- bis dreilagige Trommeln. Nach dem Innenkessel klingt die Trommel. Die Dicke des Gesamtkorpus bestimmt die Massivität des Klanges. Je dicker der Korpus, desto lauter wird die Trommel.

Hast du auch eine persönliche Lieblingstrommel?

Auf jeden Fall. Das ist die Nabucco. Eine 14 auf 5 ½ Zoll Concert Snare. Sozusagen mein Meisterstück. Sie hat schon eine wirklich spannende Europa Tournee mit einem namhaften Symphonie-Orchester hinter sich.

Lauras BLötzinn

Lauras BLötzinn

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