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Attikaverklebung an der Uniklinik Aachen

17 km bis zum Ziel

Wie können 150 mm breite Mauerabdeckungen sicher und wirtschaftlich montiert werden? Ist Klebetechnik dazu einsetzbar und wenn ja, wie kann sie praxisnah angewandt werden? Diese Fragen stellte sich Michael Meinolf vom Fachbetrieb Meinolf Dachtechnik aus Würselen, als er sich mit der Montage von Aluminiumabdeckungen am Universitätsklinikum Aachen beschäftigte.

Die Aufgabe

150 mm schmale Abdeckungen aus Aluminium zu montieren, ist eigentlich kein Hexenwerk – im Gegenteil. Arbeiten dieser Art gehören zu den Routineaufgaben eines Klempners. Etwas anders sieht es bei einer Gesamtbaulänge von 17000 m aus. Bei solchen Mengen ist jeder eingesparte Handgriff spürbar. Daher sind nicht nur im Hinblick auf die Kostenoptimierung Verbesserungen des Materialhandlings sowie die Einsparung von Befestigungsmitteln sinnvoll.

Das Problem

Vor Montage der Attikaabdeckungen musste geklärt werden, ob und an welcher Stelle bewährte Montageroutinen optimiert werden konnten. Erschwert wurde die Bauaufgabe, weil die Blendenhöhe der Abdeckung so gering wie möglich ausgeführt werden sollte. Somit war der Einsatz von Holzbohlen als Montagegrundlage für Unterkonstruktions- und Halteprofile von vornherein ausgeschlossen. Ebenfalls unmöglich war die direkte Verklebung der Attikaprofile, da die Attika bereits mit einer Kunststofffolie abgedeckt und der Untergrund teilweise uneben war.

Die Lösung

In enger Zusammenarbeit entwickelten das E-Team des Düsseldorfer Enke-Werkes und die Profis der Meinolf Dachtechnik ein raffiniertes Ausführungskonzept: Zunächst stellten die Meinolf-Mitarbeiter eine entsprechende Haftbrücke her. Dazu wurden zwei folienbeschichtete Unterkonstruktionsprofile mit Quellschweißmittel verbunden und auf die bauseits vorhandene Folienabdeckung der Attika aufgeschraubt. Dieser exakt montierte und ausgerichtete Untergrund bildete die optimale Voraussetzung für eine sichere Verklebung mit dem bewährten Blechkaltkleber Enkolit. Die plastische Spachtel- und Klebemasse auf Bitumenbasis verfügt über hervorragende Hafteigenschaften und ermöglicht die sturmsichere und spannungsfreie Montage unterschiedlichster Metallbauteile. Außerdem wirkt Enkolit als Korrosionsschutz an der Profilunterseite. Auch die Geräuschbelästigungen durch abtropfendes Niederschlagswasser von höher gelegenen Bauteilen geht mit der vollflächigen Verklebung der Metallbauteile gegen Null. Somit konnte auch am Klinikum Aachen die nachweisbare Antidröhnwirkung enkolitverklebter Abdeckungen als Argument aufgeführt werden.

Praktische Umsetzung

Doch wie können Attikaprofile auf 17 km Länge wirtschaftlich verklebt werden? Schließlich handelte es sich um eine zu klebende Gesamtfläche von mehr als 2500 m2. Alleine die Vorstellung, den Kaltkleber in diesen Mengen per Rillenspachtel aufzutragen, erzeugte Schwielen und Blasen an den Klempnerhänden. Zur Info: Bei 15 cm Klebefläche beträgt der Materialverbrauch 0,4 kg pro Laufmeter. Erleichterung schaffte der sogenannte Enke-Spritzenfüller DS 6. Das druckluftunterstützte Gerät wird aus 32-kg-Gebinden versorgt und verfügt über einen speziellen Bajonettanschluss zum Befüllen des Auftraggerätes. Dieses wiederum kann mit unterschiedlich breiten Lochdüsen ausgestattet werden. Die Meinolf-Klempner erledigten den maschinellen Enkolitauftrag mittels einer 150-mm-Lochdüse. Die Enkolitverarbeitung konnte somit um ein vielfaches schneller und der Materialauftrag gleichmäßiger erfolgen. Nach dem Auftragen des Bitumenklebers wurden die Attikaprofile lediglich aufgelegt, ausgerichtet und sorgfältig angedrückt. Mühsames Einrasten in Einzelhalter entfiel dabei ebenso wie arbeitsintensive Einfalzvorgänge an durchgängigen Haltestreifen. Übrigens wurden auch die Stöße der Attikaabdeckungen verklebt. Dazu kam ein entsprechend hinterlegter und ebenfalls vollflächig eingeklebter Stoßverbinder zum Einsatz.

Fazit

Ausgereifte und seit Jahrzehnten bewährte Klebetechnik sorgte am Universitätsklinikum Aachen für eine rationelle und wirtschaftliche Umsetzung. Die Montage der 17 km langen Abdeckung erfolgte ohne aufwendige Falz- oder Einrastvorgänge. Die vollflächige Enkolit-Verklebung ist nicht nur dauerhaft sturmsicher, sondern überzeugt zudem mit schallabsorbierenden Eigenschaften.

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