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Beeindruckende Edelstahlfassade

Wie im Paradies

Die Tessiner Gemeinde Paradiso am Luganersee liegt am Fuße des Monte San Salvatore. Die Ortschaft Paradiso geht nahtlos in das angrenzende Lugano über und wird daher oft nur als Stadtteil ­Luganos angesehen. Dieser Irrtum verwirrt architekturbegeisterte Spengler besonders. Der Grund: Lugano-Paradiso hat mit dem neu erstellten Palazzo Mantegazza ein neues Wahrzeichen erhalten, das vor allem Spengler magisch anzieht: Der moderne Neubau befindet sich direkt am Ufer des Lago di Lugano. Der imposante, edel wirkende Gebäudekomplex präsentiert sich stolz und dominant im Ortszentrum von Lugano-Paradiso. Von den Gebrüdern Mantegazza finanziert und vom Architekturbüro Camponovo realisiert, spricht der Neubau seine eigene Formensprache. In Glas und edles Metall gehüllt präsentiert der imposante Baukörper moderne Architektur pur. Dabei prägen zahlreiche innovative Bauteile das Erscheinungsbild des Palazzos. Neben der frontseitigen Glasfassade mit ihren markanten Balkonen und dazwischen angeordneten Edelstahlelementen zeugt vor allem die mit Chromnickelmolybdänstahl bekleidete Fassade von perfekter handwerklicher Umsetzung.

Fassaden-Innovation

Das traditionsreiche und innovative Unternehmen Ramseyer und Dilger AG beschritt bei der Verwirklichung der Fassadenbekleidung neue Wege. Das außergewöhnliche Material stellte hohe Ansprüche an die Verarbeitung und setzte meisterliches Können für die Spenglerarbeiten voraus. Resultat der Symbiose von Material und dessen Verwendung ist eine Fassade, welche je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel ein anderes Erscheinungsbild zeigt. Ähnlich einer schillernden Reptilienhaut wurden romboidförmige Rauten aus Chromnickelmolybdänstahl verwendet – allesamt in werksinterner Produktion hergestellt. Um die geforderte Ebenmäßigkeit der Gebäudehülle zu realisieren, passten die Fachleute alle Details nebst der Montagerichtung von oben nach unten sorgsam an. Sämtliche Gebäudekanten wie Außenecken, Innenecken, Stürze, Leibungen und Fensterbänke mit innenliegenden Entwässerungen wurden direkt mit den entsprechenden Bekleidungsrauten ausgebildet. Nicht nur die verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten zwischen den Standardunterkonstruktionen und den stockwerküberspannten Varianten wurden berücksichtigt, sondern auch das Ausdehnungsverhalten der nahtlos durchlaufenden Rautenbekleidung. Zusätzlich sorgen spezielle Vorkehrungen für die Verhinderung von sogenannten Knackgeräuschen. Trotz oder grade wegen all dieser Herausforderungen fanden die Spezialisten des Berner Fachbetriebes Ramseyer und Dilger AG verblüffende technische Lösungen, ohne das ebenmäßige Erscheinungsbild der Rautenbekleidung ästhetisch zu beeinträchtigen.

Fazit

Die exakte Planung, das technische Verständnis sowie innovative Arbeitsvorbereitung waren Grundvoraussetzungen für die handwerkliche Meisterleistung der außergewöhnlichen Fassadenbekleidung. Ihr Motto „Metall ohne Grenzen“ haben die Profis von Ramseyer und Dilger bei diesem Projekt einmal mehr perfekt umgesetzt. Das am Palazzo Mantegazza eingesetzte Fachwissen führte letztlich zu paradiesischen Ergebnissen, auf die alle an der Durchführung Beteiligten zu Recht stolz sein können.

AUTOR: Remo Wyss

INFO

Fassadenbekleidung Palazzo Mantegazza

  • Spezielles Rautensystem (Montage von oben nach unten)
  • Material-Design „Laser“ 0,60 mm, Chromnickelmolybdänstahl
  • Anlieferung in Tafelformaten 1250 x 2540 bis 2948 mm
  • Die Rauten mit sämtlichen Ausschnitten, Abkantungen und Schrägstellung wurden in der Werkstatt bei Ramseyer und Dilger gefertigt
  • Eck- und Leibungsanschlüsse wurden vor Ort mit einer Segmentabbiegemaschine individuell hergestellt
  • Elf verschiedene Rautentypen, insgesamt ca. 8468 Stück für eine Fläche von ca. 3150 m<sup>2</sup>
  • Diverse Bekleidungen aus 1,5-mm-Chromnickelstahl geschliffen und foliert, Bedarf etwa 2150 kg

BAUTAFEL

Objekt: Hinterlüftete Spengler-Fassadenbekleidung, Palazzo ­Mantegazza. Fassadenrauten aus Chromnickelmolybdänstahl, Dessign „Laser“ 0,60 mm, Materialbedarf an der Fassade ca. 40000 kg

Bauherr: Sergio und Geo Mantegazza, Riva Paradiso 32, Lugano, Schweiz

Architektur: Architekturbüro Giampiero Camponovo, Breganzone

Fachbetrieb: Ramseyer und Dilger AG, Bern, Schweiz

Projektleiter: eidg. dipl. Spenglermeister Marcel Filli

Autor

Remo Wyss

ist eidg. dipl. Spenglermeister und in der ­Geschäftsleitung des Berner Fachbetriebes ­Ramseyer und Dilger AG tätig.

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