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Die grüne Wiese ist geflutet

Interkommunale Schwimmbadhülle

Nahezu jeder Badegast ist fasziniert, wenn er das erste Mal vor dem elliptischen Neubau des „Schwimmzentrums Les Thermes“ im luxemburgischen Strassen-Bertrange steht. Wie ein gigantischer Wassertropfen ruht das interkommunale Schwimmbad auf der grünen Wiese und bannt den Betrachter mit schierer Größe. Mit einer Grundfläche von 10000 m2 bietet der Neubau bis zu 1200 Personen Platz. Stolze 5500 m2 misst allein die aus Aluminiumschindeln bestehende Gebäudehülle, die wie ein schuppiger und zugleich elastischer Panzer wirkt. Hauteng schmiegt sich die silbergraue Metallfassade an die Kontur des Bauwerkes und prägt dessen Erscheinungsbild maßgeblich. Das 18 m hohe Dach des elliptischen Paraboloid verfügt über eine 4500 m2 große und mit Photovoltaik-Modulen bestückte Folienabdichtung. Von der Dachfläche stammendes Niederschlagwasser dient zur Speisung des auf dem Gelände angelegten Seerosenteiches.

Doch nicht nur die außergewöhnliche Gebäudeform erweckt die Neugier der Besucher. Spätestens beim Eintauchen in die Badewelt erzeugt die zauberhafte Atmosphäre verschiedener Wasserräume Wasserträume besonderer Art. Im Innenbereich befinden sich insgesamt vier Becken. Hier kommen klassische Schwimmer ebenso wie Sprungturmbegeisterte, und Nichtschwimmer auf ihre Kosten. Neben dem Erlebnisbereich, zu dem auch ein Wellenbecken und eine 80-m-Speedrutsche gehören, stehen dem Besucher eine Wellnessoase mit Solarium, Dampfbädern, Whirlpools und verschiedenen Saunen zur Verfügung.

Aluminium-Vision

Ein angeschnittener Amethyst diente der Architektengemeinschaft „Atelier Jim Clemes, Witry & Witry und Hermann & Valentiny et associés“ als Ideengeber für den Bauentwurf. Wie die Hülle einer Amethystdruse in deren Hohlraum gebildete Kristalle schützt, galt es, auch das Innere der Therme vor neugierigen Blicken zu schützen. Etwa Zweidrittel der Außenhülle sollten daher mit einer geschlossenen Fassade abgeschirmt werden – entsprechende Einblicke in das attraktive Innenleben des Baukörpers nur über eine großzügige Glasfassade möglich sein. Bevor das Gebäudekonzept umgesetzt wurde, fertigten die Fassadenspezialisten von Prefa gemeinsam mit dem Fachbetrieb Ochs ein riesiges Fassadenmuster im Maßstab 1:1. Schnell war klar, dass sich die rhombisch geformten und in einer sogenannten ¾- Teilung verlegten Prefa-Dachschindeln erstklassig zur Fassadenbekleidung eignen würden. Perfekt konnten die nur 420 x 240 mm großen Schindeln an die bauchige Wölbung sowie an die ra-dial verlaufende Horizontallinie des Fassadenmusters angepasst werden. Auch die Anschlüsse der Schindelfläche, etwa an entsprechende Rundfenster, stellten keine nennenswerten Probleme dar. Das Fassadenmuster überzeugte Bauherren und Planer gleichermaßen, die Ausführung wurde freigegeben.

Wandaufbau und Montage

Um die Holzunterkonstruktion der bauchig ausladenden und elliptischen Fassade zu realisieren, griffen die Holzbau-Spezialisten der Ochs GmbH aus Kirchberg tief in die Trickkiste. Die Übergänge des aus Brettsichthölzern und Fachwerksegmenten zusammengefügten Wandaufbaus sollten möglichst fließend ausgeführt werden. Eine entsprechend exakte Planung war somit unerlässlich. Unzählige vorgefertigte Holzelemente wurden vor Ort zu einer homogenen Fläche zusammengefügt, der aus einer Vollholzschalung bestehende Montageuntergrund mit einer handelsüblichen Schalungsbahn versehen. Insgesamt verbaute die Ochs GmbH 570 m³ teils gebogene Brettschichtholzbinder für das Tragwerk und über 17000 m2 Holzverschalung an Dach- und Fassadenflächen.

Und auch bei der Montage der Prefa-Schindeln galt es einige Probleme zu lösen. Zunächst mussten aufgrund der komplexen Geometrie entsprechende Referenzpunkte bestimmt werden. Diese wurden mittels Lasermesstechnik angelegt und vereinfachten die spätere Montage erheblich. Ein weiteres Problem stellte die Frage nach der Art der Montageebene dar. Der Einsatz eines klassischen Baugerüstes wurde von Anfang an nicht in Erwägung gezogen, da weder Kosten noch Nutzen in einem wirtschaftlichen Verhältnis standen. Außerdem hätte ein permanent aufgestelltes Baugerüst die eingangs beschriebene Referenzpunktbestimmung entsprechend erschwert. Und auch die Vermeidung von Fassadenverunreinigungen sprach letztendlich gegen den Einsatz eines klassischen Baugerüstes. Schließlich erfolgte die Montage der silbermetallic beschichteten Aluminiumschindeln mit mehreren großen Hebebühnen. Die Gefahr, dass von Fassadengerüsten spritzendes Regenwasser die fertige Fassade beschmutzen würde, war somit ebenso gebannt.

Kleinteilige Aluminiumhülle

Moderne Baudesigns profitieren zunehmend von den Vorteilen kleinteiliger Eindeckungen, wie sie beispielsweise mit der Prefa-Dachschindel möglich sind. Zur Gewährleistung der nötigen Sicherheit werden die einzelnen Schindeln durch auf der Längs- und Querseite angebrachte Einhangfalze miteinander verbunden. Der somit entstehende wetterfeste und sichere Schindelverbund schützt unterschiedlichste Baukörper und Dachflächen. Für die wie aus einem Guss wirkenden Anschlüsse stehen dem Verarbeiter entsprechende Anschluss- und Ergänzungsbänder zur Verfügung. Als Grundmaterial setzt Prefa ausschließlich Aluminiumprodukte nach EN 1396 ein. Die Farbbeschichtung der Dachschindeln erfolgt im Coil-Coating-Verfahren und unterliegt den strengen Auflagen der European Coil Coating Association in Brüssel.

BAUTAFEL

Schwimmzentrum Les Thermes, Strassen-Bertrange, Luxemburg https://www.lesthermes.net/ Bauherr: CNI Les Thermes, Strassen-Bertrange, Luxemburg

Architektur: Jim Clemens - Witry & Witry architecture urbanisme – Hermann & Valentiny et Associés, Luxemburg

Holz- und Ochs GmbH, Kirchberg

Fassadenarbeiten:

Fassadenfläche: 5500 m2

Fassadensystem: Prefa Dachschindel, farbbeschichtetes Aluminium, silbermetallic

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