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Ein titanzinküberzogenes Stück Stadt

Soweit das Auge reicht

In beeindruckender Weise zeigt die Entstehung von „Kabelwerk – ein Stück Stadt“ die Umwandlung ehemaliger Industriegelände in moderne Lebensräume. In Wien Meidling entstand durch kooperative Planung sowie der mutigen Auseinandersetzung mit neuen Ideen ein beispielhafter und neuer Stadtteil. Schon vor dem eigentlichen Baubeginn wurde das ehemalige Industrieareal als Kulturzentrum genutzt. Noch während Architekten, Stadtplaner und Bürger an der „perfekten Stadt“ planten, stellten dort Künstler, Kulturschaffende und Medienleute gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung ein breit angelegtes und anspruchsvolles Kulturprogramm auf die Beine, das wesentlich zum Image und der Bekanntmachung des Projektes beitrug. Somit entwickelte sich die „Baustelle Kabelwerk“ schon früh zu einem weltoffenen Platz und die kulturelle Zwischennutzung entpuppte sich zudem als effektive Strategie gegen Leerstand und Vandalismus.

Schon vor der Schließung der ehemaligen Kabel- und Drahtwerke AG im Dezember 1997 wurden grundsätzliche Überlegungen zur Nutzung des 8 ha großen Geländes angestellt. Das Leitkonzept und der Bebauungsplan kamen durch einen kooperativen Planungsprozess mit Bürgerbeteiligung zustande. Auf Grundlage dieses Bebauungsplanes wurden soziale Entwicklungen vorangetrieben und neuartige Räume geschaffen, was schließlich zu einem städtebaulichen Vorzeigeprojekt führte. Heute wird das von jeglichem fließenden Verkehr freigehal-tene Zentrum der neuen Stadt als besonders angenehm empfunden. Die Übergänge von städtisch urbanen, harten Außenräumen zu weichen Naturräumen steigern dabei ebenso wie die inmitten zahlreicher Titanzinkfassaden liegenden öffentlichen Plätze die Lebensqualität.

Brückenhaus

An der Kabelwerk-Westseite definiert ein um drei Stockwerkshöhen angehobener, leicht geschwungener Baukörper den zentral gelegenen Otto-Bondy-Platz. Brückenartig überspannt das dynamische Gebäude tieferliegende Bereiche und verknüpft nahezu fließend unterschiedlichste Raumsituationen. Ein Lokal im darunterliegenden gläsernen Pavillon lädt zum Verweilen ein und eröffnet dem Gast spannende Perspektiven. Fast scheint es, als verbände das Brückenhaus umliegende „Wohnblock-ufer“ miteinander. Zwei an den „Uferbereichen“ stehende, großzügig verglaste Treppenhäuser erinnern dabei an Brückenpfeiler. Bei der Wahl der Baustoffe wurde großer Wert auf die Prinzipien der Bauökologie und Schadstoffvermeidung gelegt. Per Gebäudepass sind diese Eigenschaften auch für die als umweltverträgliches Bauprodukt zertifizierte Rheinzink-Fassade beurkundet. Darüber hinaus zeigt die prägnante Struktur der werkseitig vorpatinierten Rheinzink-Großrauten mit der Oberfläche „vorbewittert-pro blaugrau“ von Beginn an die typische Patina. Es sind die charakteristischen Eigenschaften handwerklich hergestellter Titanzink-Fassaden, die Architekt Hermann so sehr schätzt: „Die Fassaden besitzen eine Lebendigkeit, die im Laufe der Jahre noch schöner wird“. Daher ist es dem titanzinkverliebten Architekten ein Anliegen, das Team des Spenglerfachbetriebes Karl Hudribusch GesmbH öffentlich zu loben und dessen präzise handwerkliche Arbeit und organisatorische Abwicklung zu erwähnen.

Runde Anschlüsse

Direkt im Anschluss an die zwei Monate dauernden Spenglerarbeiten am Terrassenhaus (S. 34) begannen die Spengler der Hudribusch GesmbH mit der Fassadenbekleidung des Brückenhauses, welche weitere drei Monate in Anspruch nahm. Die Herausforderungen lagen hier besonders in der geschwungenen Form des Baukörpers. Zur wirtschaftlichen Herstellung der Fensteranschlüsse wurde direkt auf dem Fassadengerüst eine 65 cm kurze Abkantmaschine montiert. Die Herstellung der Fensterlaibungen erfolgte vor der Montage der Großrauten, wodurch sich diese optimal anpassen ließen.

Die eigentliche Schwierigkeit bestand jedoch in der Einteilung der geschwungenen, ebenfalls rautenbekleideten Untersicht. Die Aufgabe lautete: Alle Falzlinien sollten möglichst exakt aufeinander abgestimmt, jedoch die Montage der Untersicht in einem Abstand von etwa 20 m vor der senkrechten Fassade begonnen werden. »

Im Vorfeld wurde die Fassadeneinteilung auf der Fläche aufgerissen, wobei unterschiedliche Radien des Gebäudes die Übertragung zusätzlich erschwerten. Die etwa um 78° geneigte und schräg verlaufende Untersicht musste zudem an eine danebenliegende abgehängte Trapezprofilfläche angepasst werden. Sämtliche Bauteile der Titanzink-Untersicht wurden in der Werkstatt an drei Rautenseiten gekantet. Die vierte Seite musste dem Radius entsprechend auf der Baustelle nachgeschnitten und gebogen werden. Auch die Frage, wie Fassadengerüste verankert werden konnten, ohne dabei unschöne Durchdringungen zu hinterlassen, lösten die „Hudribusch-Spengler“ souverän. Während des Gerüstabbaus befestigten sie rundgestanzte Titanzinkplättchen über den Befestigungspunkten, die heute von unten fast nicht mehr sichtbar sind.

Terrassenhaus

Zurecht spricht das Architektenduo Christian Mascha und Christian Seethaler begeistert von einem Planungsprozess, der völlig anders als üblich ablief. Die Zusammenarbeit zwischen Architekten, Beamten und Anrainern sowie die gemeinsam erarbeiteten Rahmenbedingungen bildeten die Basis für die Planungsarbeit am Terrassenhaus. Es zeigt sich als ein, durch sattes Gelb und elegantes Silbergrau geprägtes Gebäude mit zwei Gesichtern. Während sich die Nord-Fassade als städtische Kante mit graphisch wirkendem vorgesetztem Schirm aus Beton präsentiert, weitet sich unter dem Überhang des Gebäudes eine regengeschützte Zone aus. Die auf der Südseite untergebrachten Privaträume gehen fliesend in einen als Dschungel gestalteten Naturraum über. In die schräg verlaufende Süd-Fassade sind nicht einsehbare Loggien eingeschnitten. Hier wohnende meist junge Familien profitieren von Balkonen mit Blick zum Himmel, der verkehrsfreien Zone und der üppigen Vegetation direkt vor dem Haus. Die geneigte Süd-Fassade ist ständig der Witterung ausgesetzt, sodass Regenwasser an ihr abgeleitet wird. Die Wahl der Fassadenbekleidung und auch die technisch richtige Ausführung sind daher existenziell für ein gutes Wohnklima und den dauerhaften Schutz vor Feuchtigkeit. Die jahrzehntelange Erfahrung bestätigt, dass titanzinkbekleidete Gebäude ohne weitere Beachtung, Überprüfung oder Wartung geschützt sind. Auch am Terrassenhaus begünstigen diese wesentlichen Aspekte die Werterhaltung sowie die Berechnung langfristiger Unterhaltungskosten. Die aus Rheinzink-Großrauten hergestellte Fassade erfüllt diese Schutzfunktion perfekt. Zudem erkennt man auf der walzblanken Zinkoberfläche den Tageslauf als Licht- und Schattenspiel, was dem Gebäude eine natürliche Lebendigkeit verleiht. Architekt Seethaler sieht das Terrassenhaus als zeitloses Objekt, das seinen Idealzustand beibehalten und gleichzeitig den Wert für den Eigentümer erhöhen wird und sagt: „Oft werden schöne Häuser durch ihre geschleckten Fassaden verschandelt. Das Material Rheinzink ist sympathisch, da man damit Handarbeit, Leben und Texturen sieht.“ Materialwahl sowie die handwerkliche Verarbeitung sind daher nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein wesentliches ökonomisches Kriterium und die vom Rheinzink-Qualitäts-Spenglerbetrieb** Karl Hudribusch GesmbH aus Perchtoldsdorf sehr sorgfältig ausgeführte Titanzink-Fassade ein lebendiger gebäudeschützender Bestandteil.

Entwässerungsrinnen

Außergewöhnliche Architektur schließt klassische Spenglertechnik bei weitem nicht aus. Dies beweisen die waagrecht verlaufenden Titanzink-Großrauten in beeindruckender Art und Weise, wobei besonders die Anschlussdetails eine gewissenhafte Planung erforderten. So mussten die Verschneidungen an Loggien und zahlreichen Fensterdurchbrüchen nicht nur an das Fassadenraster angepasst, sondern vielmehr mit entsprechendem Fachwissen und unter Berücksichtigung von Wettersicherheit, Ausdehnungsmöglichkeit und Optik ausgeführt werden. Eine im Vorfeld gefertigte Musterwand veranschaulichte Bauherren und Architekten die Details und bildete zugleich die Grundlage zur Erstellung der Rauteneindeckung. Alle 0,8 mm starken, walzblanken Titanzink-Großrauten wurden bei der Hudribusch GesmbH hergestellt. Der Einsatz unfolierter Rheinzink-Großcoils erwies sich dabei als besonders wirtschaftlich. Das Material wurde direkt nach dem Zuschnitt plangerichtet, ausgeklinkt sowie an allen vier Seiten gekantet und in entsprechende Transportbehälter verladen. Selbstverständlich trugen die Fachleute von Hudribusch während aller Arbeitsgänge Handschuhe. Diese Maßnahme verhinderte die Übertragung von Fingerabdrücken auf die Titanzinkoberfläche und steigerte den ästhetischen Gesamteindruck erheblich.

Die Entwässerung der einzelnen Fassadenflächen erfolgt über jeweils zwei, mit verdecktem Gefälle versehenen kastenförmigen Rinnen, die die Loggien vor unerwünschter Feuchtigkeit schützen. Durch ein Aussteifungsprofil stabilisiert, kommen diese Rinnen ohne sichtbare Rinnenhalter aus. Sämtliche Rinnenausläufe liegen ebenso wie die Aufkantungen der waagrecht verlaufenden Mauerabdeckungen flächenbündig in der Fassade. Unter den Rinnen platzierte Zuluftöffnungen und entsprechende Öffnungen unterhalb der waagrechten Mauerabdeckungen sorgen für ausreichende Hinterlüftung der Fassadenteilbereiche.»

Fensteranschlüsse

Bedingt durch hohe Fließgeschwindigkeiten besteht bei einer 68° geneigten Fassade besonders im Dachfenster-Nackenbereich die Gefahr eines unkontrollierten Wassereintritts. Hier sorgen zwei zusätzliche Stehfalze sowie eine weitere Dichtlippe an den Rollladenaufsätzen für Sicherheit.


Rückblickend stellt Geschäftsführer Peter Hudribusch fest: „Der Auftrag zur Erstellung der Rheinzink-Fassaden erfolgte, nachdem wir im Kabelwerk bereits eine 2 mm starke eloxierte und 1500 m² große Aluminiumfassade geliefert hatten. Die Rheinzink-Fassaden am Terrassenhaus und am Brückenhaus waren eine große Herausforderung für uns. Besonders schön ist es, für eine gelungene Arbeit gelobt zu werden. Wenn wie im Kabelwerk das Lob gleich von beiden Architekten ausgesprochen wird, ist man sehr stolz auf die erbrachte handwerkliche Leistung und seine Mitarbeiter.“


Fotos: Rheinzink, Kabelwerk, Karl Hudribusch GmbH

**Rheinzink-Qualitätsspengler

Der Spenglerfachbetrieb Karl Hudribusch GesmbH aus Perchtoldsdorf ist Mitglied im Verbund der österreichischen Rheinzink-Qualitäts-Spenglerbetriebe. Dieser Verbund steht jedem Spenglerbetrieb offen, wobei bestimmte Kriterien erfüllt werden müssen:

Qualitätsphilosophie und Kriterien zur kostenfreien Aufnahme im Verbund der Rheinzink-Qualitäts-Spenglerbetriebe:

  • Ein Werkstoff mit einer Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten benötigt auch eine Verarbeitung für mehrere Jahrzehnte
  • Die Ausführung ist nicht nur hinsichtlich der Funktion, sondern auch hinsichtlich der ästhetischen Ausstrahlung zu optimieren
  • Dauerhafte Kundenzufriedenheit durch preiswerte Qualitätsarbeit
  • Arbeitsausführung auf dem neuesten Stand der Technik
  • Ausbildung im Rahmen der Rheinzink-Seminare
  • Regelmäßige Weiterbildung der Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der Technik
  • Gewährleistungsvereinbarung – abgeschlossen zwischen dem Rheinzink-Qualitäts-Spenglerbetrieb und der Rheinzink Austria GmbH – als Voraussetzung für den Abschluss der Gewährleistungsvereinbarung
  • Im Bereich Titanzink-Erzeugnisse wird ausschließlich Titanzink der Marke Rheinzink entsprechend den Quality-Zinc-Prüfkriterien verarbeitet
  • Ausführung entsprechend den Normen und Rheinzink-Hersteller-Richtlinien auf neuestem Stand der Technik

Gültigkeit der Zertifizierung:

  • Nach jeweils zwei Jahren erfolgt eine neuerliche Beurteilung hinsichtlich der Erfüllung der Kriterien

Quelle: https://www.rheinzink.at/

Bautafel

Bauherr:

Kabelwerk Bauträger GmbH, Wien

Architektur Terrassenhaus:

Mascha & Seethaler, Wien

Architektur Brückenhaus:

Hermann & Valentiny und Partners ZT GesmbH, Wien

Fachbetrieb:

Karl Hudribusch GesmbH,

Perchtoldsdorf

Material:

1535 m² walzblankes sowie vorbewittertes Titanzink der Marke Rheinzink

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