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Mehr Zukunft wagen

Genau so funktioniert analoger Erfahrungsaustausch, freuen sich die Organisatoren der BAUMETALL XXL-Zukunftstage Peter Trenkwalder und BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck. Nahezu 70 Teilnehmer folgten im November 2022 der Einladung zum zweiten Teil der Vortragsreihe ins Europäische Klempner- und Kupferschmiede-Museum nach Karlstadt am Main. „Das Interesse an nutzbringenden Informationsveranstaltungen scheint nach Corona sehr groß zu sein“, sagen die ­Netzwerker zur unmittelbar nach der Mitgliederversammlung des Internationalen Interessenverbundes Baumetalle (iib*) eröffneten Vortragsveranstaltung. Zur Erinnerung: Alles Wichtige zu Teil 1 der Veranstaltungsreihe ist in vorangegangener BAUMETALL-Ausgabe 7/2022 und auf www.baumetall.de/zukunftstage nachzulesen – Teil 3 findet dann als internationales Spengler-Meetup im Herbst 2023 statt. Es geht also Schlag auf Schlag bei den XXL-Zukunftstagen, was wichtig ist, denn: Die Themen der Vortragsredner sind brandaktuell und sie tragen somit wesentlich zur erfolgreichen Zukunftsplanung in den Fachbetrieben bei. Die XXL-Zukunftstage sind somit ein Muss für alle, die erkannt haben, dass ein „Weiter so“ nicht dazu geeignet ist, wirtschaftlich dauerhaft erfolgreich zu bleiben.

Zahlreiche Teilnehmer verfolgen Teil 2 der XXL-Zukunftstage in Karlstadt

Bild: BAUMETALL

Zahlreiche Teilnehmer verfolgen Teil 2 der XXL-Zukunftstage in Karlstadt

Die Speaker. Die Chancen. Die Videos. Mit hohem Tempo in die Zukunft

Zum Auftakt der Veranstaltung erfuhren die Teilnehmer in knapp 15 Minuten, warum sich der Blick in den Rückspiegel selten lohnt – die Konzentration auf alles, was im Scheinwerferkegel auftaucht, jedoch umso mehr. Die XXL-Zukunftstage sollen Chancen aufzeigen, die speziell für metallverarbeitende Dach- und Fassadenprofis bedeutend sind. Eigens dazu engagierte BAUMETALL ein hochkarätiges Speaker-Team. Gleich im ersten Vortrag gelang es dem bis dato in der Brache unbekannten Redner Stefan Maier, wegweisende Impulse zu setzen. Mindestens ebenso informativ ging es mit den Referaten von Frank Neumann, Uwe Engelhardt, Luigi Greco und John-Marc Hamann weiter. Übrigens: Wer die Veranstaltung verpasst hat oder die Informationen der Redner noch einmal nutzen möchte, findet alle Fachvorträge als Videozusammenfassung in der BAUMETALL YouTube-Mediathek.

Wir sehen uns leider nicht mehr als Teil des Ganzen.

Stefan Maier, Prior1 GmbH

Bild: BAUMETALL

Jeden Tag kämpfen Menschen wie du und ich für ein stabiles Klima, kümmern sich um benachteiligte Menschen oder gründen ein nachhaltiges Unternehmen. Diese Heldinnen und Helden leisten mit ihrer Bereitschaft, sich zu engagieren, für uns alle einen wichtigen Beitrag. Mit diesem Buch möchte Stefan Maier Menschen dazu bewegen, selbst ein Held oder eine Heldin des Alltags zu werden

Bild links: Prior1 GmbH; Bild rechts:oekom / Maier / Hagen 

Jeden Tag kämpfen Menschen wie du und ich für ein stabiles Klima, kümmern sich um benachteiligte Menschen oder gründen ein nachhaltiges Unternehmen. Diese Heldinnen und Helden leisten mit ihrer Bereitschaft, sich zu engagieren, für uns alle einen wichtigen Beitrag. Mit diesem Buch möchte Stefan Maier Menschen dazu bewegen, selbst ein Held oder eine Heldin des Alltags zu werden

Vortrag 1: Nachhaltiges Unternehmertum im umkämpften Markt

Mit (s)einem inspirierenden Perspektivenwechsel regte Unternehmer Stefan Maier (Prior1 GmbH, St. Augustin) zum Überdenken eingefahrener und verkrusteter Betriebsstrukturen an. Der Top-Speaker erläuterte anhand zahlreicher Beispiele, wie in der Prior1 GmbH die drei Bausteine der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales) zusammengebracht werden. Dabei ging Maier auf die gesellschaftliche Rolle seines Unternehmens im gesellschaftlichen Kontext ebenso ein wie auf seine persönliche Motivation und die daraus resultierende Umsetzungsstrategie der Prior1 GmbH. Maier schaffte es, den durchaus überraschten Zuhörern tiefe Einblicke in sein unternehmerisches Handeln zu vermitteln.

Maier geht davon aus, dass jeder Mensch im Unternehmen ein unverzichtbarer Bestandteil des gesamten Betriebes ist. Entsprechend wichtig sei es daher, das tägliche Miteinander neu zu denken bzw. auszurichten: aus ökologischer Sicht, weil sich verantwortungsvolle Unternehmer der existenziellen Bedrohung unserer Umwelt durch Klimawandel und Luftverschmutzung bewusst sein sollten. Und ökonomisch betrachtet, weil es wichtig sei, langfristigen Erfolg kurzfristigem Gewinn vorzuziehen. Laut Maier ist es daher entsprechend bedeutend, auch als Arbeitgeber ein langfristig zuverlässiger und kompetenter Partner zu sein. Aber auch der soziale Aspekt wurde beleuchtet. So stellte Maier ethisches Verhalten als einen der zentralen Grundsätze dar. Entscheidungen sollten daher stets ehrlich, fair und verlässlich getroffen und ausgeführt werden. Darüber hinaus sei es wichtig, andere Personen gleichwertig mit Würde zu behandeln und eine Diskriminierung einzelner Personen oder Personengruppen nicht zu dulden. Für Maier ist die Achtung der Menschenrechte die elementare Grundlage für alle Maßnahmen und Aktivitäten im Unternehmen – so weit die Theorie.

Dann lieferte der Redner handfeste Beispiele. Maier stellte etwa den in seinem Unternehmen realisierten Service zur Unterstützung der Personal-Arbeitsgesundheit vor. Dieser umfasse exklusive Beraterverträge mit Coaches, Trainern und Therapeuten zur kostenfreien Nutzung für die Mitarbeitenden. Im Bedarfsfalle seien entsprechende Termine und damit professionelle Hilfe für die Betroffenen kurzfristig verfügbar. Weitere Beispiele für nachhaltiges Unternehmertum in der Prior1 GmbH sind der Verzicht auf unnötige Anschaffungen etc.

Zufriedene Teilnehmerfeedbacks bestätigen: Die zeitgemäßen Impulse des Vortages lassen sich sofort und ohne großen Aufwand in bestehende Betriebsabläufe integrieren. Tipp: Der Blick in die Tabelle der Prior1-­Gemeinwohl-Ökonomie ist empfehlenswert.

Das Geheimnis ist, genau das anzubieten, was der Markt benötigt.

Uwe Engelhardt, Erfolgsmeisterei

Bild: BAUMETALL

Bild: Erfolgsmeisterei / K. Prüfer

Vortrag 2: Wer besser führt, hat auch mehr Zukunft …

. ist Businesscoach Uwe Engelhardt vom Team der Erfolgsmeisterei in Tutzing überzeugt. Wie der Vortragsredner versichert, wird uns der Sturm der Veränderung schon bald mit voller Wucht ins erfolgsverwöhnte Herz treffen: „Die Gefahr, schlechte Entscheidungen zu treffen, ist riesig. Statt noch härter zu arbeiten, braucht es daher mehr und bessere Führung“, sagt Engelhardt, der die Zuhörer aufrief, genau jetzt die richtigen Dinge richtig zu tun. Dann nannte Engelhardt zahlreiche und einfach umzusetzende Beispiele, die im Handwerk jederzeit und mit entsprechender Freude, Dankbarkeit und Gelassenheit zum Erfolg führen. Die Ausführungen des erfahrenen Coaches beinhalteten außerdem nützliche Informationen zur Verbesserung der Lösungskompetenz oder dem (Er-)Finden besserer Entscheidungen. Engelhardt ermutigte die Teilnehmer zur ­bedingungslosen Bereitschaft, Neues zu wagen und entsprechende Möglichkeiten zu nutzen. Weiterführende Informationen zum Erfolgsmeisterei-Themenpaket „Finanzen“, das Betriebsinhaber bei der Entscheidungsfindung unterstützen kann, sind auf Seite 46 in vorliegender BAUMETALL-Ausgabe nachzulesen.

Es bleibt spannend zu sehen, was im Handwerk und bei den Zulieferern rund um die Themen Taxonomie und Lieferkettensorgfaltspflicht auf uns zukommt.

Frank Neumann, Initiative Zink

Bild: BAUMETALL

Frank Neumanns Vortrags-PDF steht zum Download bereit

Bild: Initiative Zink

Frank Neumanns Vortrags-PDF steht zum Download bereit

Handfestes für Praktiker in Vortrag 3: Besondere Zeiten bedürfen besonderer Maßnahmen

Neben Betriebsführungs- und organisatorischen Themen bot der zweite Teil der BAUMETALL XXL-Zukunftstage aber auch Handfestes! Frank Neumann (Initiative Zink, Düsseldorf) sprach beispielsweise über steigende Preise für Rohstoffe, die Verknappung wichtiger Ressourcen durch Material- und Lieferengpässe, den Fachkräftemangel, den Green Deal und relevante damit zusammenhängende Warenkreisläufe (Circular Economy). Sein mit Fakten gespickter Vortrag zeigte auf, welch enormes Potenzial energetische Sanierungen, neue Dachdeckungen oder die Nutzung erneuerbarer Energien für den Bausektor bereithalten. Dann hob Neumann hervor, wie wichtig der Einsatz von Werkstoffen mit niedrigem Energiebedarf und wie hoch das entsprechende Potenzial für recyclefähige und erneut nutzbare Werkstoffe sei. Glaubwürdig versicherte der Experte, dass Baumetalle zukünftig einen unbeschreiblich großen Bedarf decken werden. Ganz konkret nannte Neumann folgende Bereiche:

  • nachhaltige Fassadenbegrünung
  • helle Dach- und Fassadenflächen zur Innenstadtkühlung
  • perforierte bzw. transparente Fassaden zur solaren
    Wärmegewinnung
  • die Schaffung sogenannter Schwammstädte zur Wasserpufferung und zur Steigerung der Verdunstungsmenge
  • Die zentrale Frage lautet: Welche Chancen eröffnen sich speziell im komplexer werdenden Marktumfeld der Berufsgruppe Spengler/Klempner? Antworten liefert z. B. Frank Neumanns Vortrags-PDF, das auch im Internettipp auf Seite 7 der vorliegenden BAUMETALL-Ausgabe empfohlen wird. Kostenfrei abrufbar ist es ebenso wie der zehnminütige Vortragsmitschnitt auf www.baumetall.de/zukunftstage.

    In der Schweiz werden digitale Handlungskompetenzen bereits in der Ausbildung vermittelt.

    Luigi Greco, Gesacon

    Bild: BAUMETALL

    Bild: Gesacon / Schörle

    Vortrag 4: Zukunftsstrategien optimieren Betriebsabläufe

    Luigi Greco (CEO Gesacon GmbH, Tägerwilen, Schweiz) wagte einen Blick in die Spenglerwerkstatt von morgen. Er stellte dazu bereits am Markt verbreitete Systeme und Programme vor. Ferner schilderte er ­attraktive Möglichkeiten rund um moderne Zukunftskonzepte für die smarte Werkstatt. Am konkreten Beispiel rund um einen digitalen Werkzeugkoffer zeigte der Software-Experte auf, wie sich Vorbereitungs- und Montagezeiten in den Fachbetrieben schon jetzt erheblich verkürzen lassen. Greco sensibilisierte die Teilnehmer, bei der Anschaffung von Softwaresystemen immer die Punkte Durchgängigkeit und Spenglertauglichkeit im Auge zu behalten. Es mache schließlich wenig Sinn, auf externe Programmierer oder Techniker angewiesen zu sein, um Betriebsabläufe nachhaltig zu optimieren. Stattdessen müsse entsprechende Software so einfach zu bedienen sein, dass selbst Azubis damit arbeiten können.

    Dem Prinzip „Nicht alles, was neu ist, ist besser. Aber wenn etwas besser werden soll, dann braucht es etwas Neues“ folgend, stellte Greco Beispiele aus der Praxis vor, die dazu beitragen, Fehlerquellen zu reduzieren, Fachkräftebedarf zu kompensieren, Durchlaufzeiten für die Administration zu reduzieren und die Attraktivität der Grund- und Weiterbildung zu steigern. Grecos Versprechen lautete an dieser Stelle: „Mit einer spenglertauglichen und durchgängigen Digitalisierung ist eine Beschleunigung der Administration im Fachbetrieb um den Faktor 10 bis 20 Realität.“ Grecos vielverspechende Aussagen stehen ebenso wie die Video-Zusammenfassungen der anderen XXL-Zukunftstage-Speaker in der BAUMETALL YouTube-Mediathek zur kostenfreien Nutzung bereit. Darüber hinaus verschafft www.baumetall.de/bm-digital Orientierung.

    Vortrag verschoben: Was auf dem Spiel steht!

    Der Vortrag von Peter Trenkwalder (Spenglermeister und Unternehmer, Sterzing) musste aus organisatorischen Gründen leider verschoben werden. Zu sehen und zu hören ist Trenkwalder jedoch beim dritten Teil der XXL-Zukunftstage in Sterzing. Trenkwalder spricht dann von der unausweichlichen Verschiebung der Komfortzone jedes Einzelnen und den damit verknüpften Auswirkungen auf die Spenglerfachbetriebe. Trenkwalder ist überzeugt: „Jetzt ist es überlebenswichtig, die Flughöhe zu ändern, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.“

    Ein Praktikum könnt ihr immer bei mir machen.

    John-Marc Hamann, Die Blechklempnerei

    Bild: BAUMETALL

    Auf Instagram möchte Hamann mit #BockaufBlech für die Berufsgruppe werben

    Bild: BAUMETALL

    Auf Instagram möchte Hamann mit #BockaufBlech für die Berufsgruppe werben

    Vortrag 5: Start-up in besonderen Zeiten

    John-Marc Hamann (Klempnermeister und Influencer, Reinfeld) beweist bei der Gestaltung seiner Zukunft jede Menge Mut. Er berichtete in Karlstadt, wie ihm der Schritt in die Selbstständigkeit geglückt ist und warum er nach wie vor verstärkt auf seine Netzwerkkontakte setzt. Wer den Ausnahmeklempner kennt, weiß: Die Schilderungen aus „Johnnys“ Klempner­alltag gehen unter die Haut und machen Lust auf mehr! Der Start-up-Klempner begann seine Ausführungen mit dem Satz: „Ich habe noch nie einen Vortrag gehalten. Darum habe ich mir gestern bei YouTube zuerst einmal ein Tutorial (Lernvideo) angeschaut und dabei gesehen, wie man so etwas macht.“ Genauso offen und ehrlich schilderte Hamann im Anschluss, wie er seine Firma trotz zahlreicher Widrigkeiten gründete. Er gab dabei wertvolle Hinweise, die besonders die zahlreichen im Publikum sitzenden Meisterschüler interessierten. Hamann berichtete auch von den Vorteilen des Netzwerkens zur Realisierung größerer Projekte und ermutigte die Teilnehmer, zum Erreichen gesteckter Ziele durchaus auch unkonventionelle Wege in Betracht zu ziehen. Auch dieser Vortrag ist als Videozusammenfassung in der BAUMETALL YouTube-Mediathek abrufbar.

    #BockaufBlech – das Gewinnspiel

    Zum Schluss der Veranstaltung setzte John-Marc Hamann ein wichtiges Zeichen für die gesamte Berufsgruppe: Die von ihm ins Leben gerufene neue Initiative #BockaufBlech soll die Aufmerksamkeit für den Einsatz von Baumetallen an Dach und Fassade vor allem in den sozialen Medien stärken. Hamanns Ziel ist es, eine Community aufzubauen, die .

  • durch Freude an der Ver- und Bearbeitung von Blech zusammengeführt wird
  • das Spenglerhandwerk nachhaltig stärkt
  • das Spenglerhandwerk für den Branchennachwuchs attraktiv macht
  • Zum #BockaufBlech-Startschuss verlost Hamann einen Kapuzenpullover mit #BockaufBlech-Logoaufdruck. Zur Teilnahme am Gewinnspiel ist folgende Frage zu beantworten: Mit welchem Satz richtet sich John-Marc Hamann in seinem XXL-Zukunftstage-Video an zukünftige Azubis? Senden Sie Ihre Antwort zusammen mit dem Stichwort #BockaufBlech per E-Mail an redaktion@baumetall.de.

    Infos, Infos, Infos und Fortsetzung im Herbst 2023

    ACHTUNG: Der dritte Teil der BAUMETALL XXL-Zukunftstage  am 19. Mai 2023 in Sterzing wurde auf den Herbst 2023 verschoben. Nähere Details werden zeitnah bekannt gegeben. Bereits gekaufte Tickets behalten Ihre Gültigkeit.

    Hintergrundinformationen zur Veranstaltungsreihe sind dort ebenso wie die Videobeiträge der Spea­ker abrufbar. Tipp: Wer in Zukunft keine BAUMETALL-Videos verpassen möchte, sollte den BAUMETALL YouTube-Channel direkt und umgehend abonnieren. 

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