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Auf zu neuen Ufern

Klempnertag 2010

Am 26. und 27. Januar 2010 findet im Würzburger Kongresszentrum der 15. Klempnertag statt. Seit geraumer Zeit ist der ZVSHK damit beschäftigt, ein spannendes und informatives Tagungsprogramm aufzustellen. Unter anderem wird erstmals parallel zur Fachtagung ein Kurzseminar für Führungskräfte angeboten, das interessante Informationen zur Betriebsorganisation und Unternehmensführung bietet. Von ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Elmar Esser konnte BAUMETALL aus erster Hand weitere Informationen zum wichtigen Branchentreff erfahren:

Ihr Amtsantritt wird von durchweg positiven Reaktionen aus der „ZVSHK-Klempnerabteilung“ begleitet. Welchen Eindruck konnten Sie bisher von den Klempnern gewinnen?

Elmar Esser: Einen sehr guten! Die Projektarbeitsgruppe und die „Bundesfachgruppe Klempner“ arbeiten eng zusammen. Ich habe sehr engagierte Persönlichkeiten kennengelernt, die gemeinsam für das Klempnerhandwerk etwas bewegen wollen.

Der Branchenfocus liegt derzeit auf dem Klempnertag 2010. Die Veranstaltung leidet unter rückläufigen Teilnehmerzahlen und auch die terminliche Nähe zur Dach+Holz wird kontrovers diskutiert. Gleichwohl ist die von Ihnen geschilderte starke Motivation der Organisatoren selbst nach außen hin spürbar. Wie passt das zusammen?

Elmar Esser: Wir wollen dem Klempnertag neuen Schwung verleihen. Da ziehen alle Beteiligten an einem Strang. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist Motivation genug, um mit Hockdruck an einer überzeugenden und anspruchsvollen Programmplanung für unser Branchentreffen zu arbeiten.

Was den Termin anbelangt, bewegen wir uns in einem engen Korridor. Den Wintertermin haben die Fachbetriebe in einer Umfrage favorisiert, weil hier witterungsbedingt nur wenige Aufträge abzuarbeiten sind. Dieser Erkenntnis ist jetzt auch die Dach+Holz gefolgt. Die früher jährlich im Mai veranstaltete Messe wurde nun in zweijährigem Rhythmus in den Februar vorverlegt.

Unabhängig davon, sind wir aber der Meinung, dass eine attraktive Veranstaltung auch gut besucht wird. Wir wollen den Klempnertag wieder zu einer absoluten Pflichtveranstaltung für alle engagierten und marktorientierten Klempner, Spengler, Flaschner und Blechner machen.

Wie möchten Sie den Klempnertag konkret für die Fachbetriebe interessant machen?

Elmar Esser: Über die Qualität und die Anziehungskraft einer Veranstaltung entscheidet das Programm. Hier haben wir uns bei der Planung der konstruktiven Kritik aus den Reihen des Klempnerhandwerks gestellt und viele Anregungen aufgegriffen. So gesehen erlebt der Klempnertag eine Neuausrichtung und auch eine Aufwertung.

Aber wir müssen für die Veranstaltung auch kräftig klappern. Wir haben im Vorfeld alle Obermeister direkt angeschrieben und informiert. Es gibt einen Flyer mit allen Details zur Veranstaltung. Natürlich werden wir die Unternehmer auch über Pressearbeit und die vorhandenen Onlinekommunikationswege informieren.

Uns war von vornherein klar, dass die Kostenfrage nicht über Teilnahmebereitschaft entscheiden sollte. Die Tagungspreise sind deshalb mit spitzem Stift kalkuliert. Die Teilnahme am Fachprogramm kann wahlweise für einen oder beide Veranstaltungstage gebucht werden. Optional bieten wir für Unternehmer, Unternehmerfrauen oder auch Büromitarbeiter ein Kurzseminar über eine effiziente Unternehmensführung an. Das ist ein zusätzlicher Anreiz, nach Würzburg zu kommen.

Der Klempnertag 2010 wird ohne den Architekturpreis stattfinden. In der Vergangenheit schien genau dieser Programmpunkt Chefsache zu sein. Nun gewinne ich den Eindruck, dass Sie sich dennoch sehr intensiv und persönlich um zahlreiche Veranstaltungsdetails kümmern. Können Sie entsprechende Zusammenhänge genauer beschreiben?

Elmar Esser: Mein Vorgänger, Michael von Bock und Polach, hat den Architekturpreis als wirksames Instrument zur Förderung des Klempnerimages eingeführt. Handwerk und Architektur gehen bei der Gestaltung von Metalldächern und Metallfassaden eine immer engere Bindung ein. Es ist deshalb schade, dass wir aufgrund fehlender Sponsorengelder den Architekturpreis im nächsten Jahr nicht verleihen können.

Umso wichtiger sind die fachlichen Themen und deren Qualität. Außerdem erfüllen wir durch die Berücksichtigung zahlreicher technischer Themen den Wunsch nach noch stärkerer Praxisnähe auf zukünftigen Klempnertagen.

Sie machen mich neugierig. Können Sie auszugsweise einige Tagungsthemen nennen?

Elmar Esser: Neben ganz praktischen Themen, wie der Vorstellung interessanter Klempnerarbeiten aus dem In- und Ausland, werden hochkarätige Referenten zur EnEV 2009, zu Haftungsrisiken für Planungsleistungen der Fachbetriebe oder zum korrekten Umgang mit Reklamationen sprechen. Außerdem wird die umfangreich überarbeitete Klempnerfachregel Thema sein.

Um den professionellen Umgang mit der EnEV werden zukünftig auch die Klempner nicht herumkommen. Wie lautet Ihre EnEV-Botschaft für die Fachbetriebe?

Elmar Esser: Vom ZVSHK wird seit längerem die Ausbildung zum Energieberater beworben. Vom Zentralverband angebotene Energieberater-Lehrgänge werden sehr gut angenommen und sind durchaus auch für Klempner geeignet. Diese können somit Gebäude energetisch einschätzen und entsprechende Energieausweise ausstellen. Die Diskrepanz liegt jedoch darin, dass Energieberater zwar beraten, aber mit ihrer Beratung zusammenhängende Aufträge unter Umständen anschließend nicht ausführen dürfen. Hier muss der Gesetzgeber meiner Meinung nach entsprechend reagieren.

Thematisch sind Sie nun dicht an den Bemühungen zur Einführung eines Studienganges für die Gebäudehülle*. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Fachbetriebe zu erhalten, ist deren Spezialisierung wichtiger denn je. Daneben werden auch die Planungsleistungen immer komplexer. Viele Fachbetriebe sind bei der Detailabstimmung zunehmend auf Unterstützung spezialisierter Planungsbüros angewiesen. Wie denken Sie über die von Johannes Binder angestrebten Bemühungen in dieser Richtung?

Elmar Esser: Die Aktivitäten von Herrn Binder, der sich übrigens auch tatkräftig im technischen Ausschuss engagiert, begrüße ich. Wir haben unsere ideelle Unterstützung in dieser Sache zugesagt und sind aktuell dabei, entsprechende Details abzustimmen.

Lassen Sie uns über die Spengler im deutschsprachigen Europa sprechen. Die Sorgen und Nöte sowie die Alltagsprobleme ähneln sich länderübergreifend. Können Sie sich für die Zukunft eine engere Zusammenarbeit oder gar einen internationalen Klempnertag vorstellen?

Elmar Esser: Nicht nur vorstellen! Hier werden wir zügig handeln. Der Gedanke, zukünftig gemeinsam etwas zu bewegen, liegt umso näher, da in Europa viele Themen gleich gelagert sind. Übrigens pflegt der ZVSHK seit langem den fachlichen Austausch im SHK-Bereich in Form von Vierländertreffen. Ich kann mir vorstellen, dass diese Treffen Grundlage zukünftiger Klempnertreffen werden. Spannend ist auch die Frage, ob und wie wir den Heimvorteil der 2013 in Leipzig stattfindenden World Skills für das Klempnerhandwerk und seine öffentliche Wahrnehmung nutzen können.

Wie beurteilen Sie die imagefördernde Wirkung von Berufsmeisterschaften wie den World Skills**?

Elmar Esser: Die Wirkung nach innen ist zweifellos vorhanden. In Richtung Endverbraucher braucht es einen zusätzlichen Informationsschub. Vielleicht gelingt es zukünftig, über die Wertigkeit der Wettbewerbsarbeiten mehr Öffentlichkeitsinteresse zu gewinnen.

… oder vielleicht doch über die Einführung eines gemeinsamen Klempnerlogos, wie es sich viele Kollegen wünschen?

Elmar Esser: Grundsätzlich stehe ich dieser Idee positiv gegenüber. Sie unterstreicht, dass sich Klempner nicht verstecken müssen – im Gegenteil: In Zukunft werden die Werkkünste des Klempners mehr denn je gefragt sein. Ich gebe jedoch zu bedenken, dass die Öffentlichkeitswirkung eines Klempnerlogos nur über entsprechend lange Zeiträume und teure Kampagnen erreicht werden kann. Als unterstützende Maßnahme zum Aufbau eines zukunftsorientierten Klempner-images ist ein Logo sicher hilfreich, die Außendarstellung der Fachbetriebe wird es meiner Meinung nach jedoch nicht revolutionieren. Da ist vielmehr der Ideenreichtum der Betriebe gefordert, ganz zu schweigen die strategische Herangehensweise der SHK-Mischbetriebe.

Wie lautet Ihre Botschaft zum Klempnertag 2010?

Elmar Esser: Kommen Sie nach Würzburg. Die persönliche Begegnung und der direkte kollegiale Austausch sind mehr wert als alle Formen der schnellen elektronischen Kommunikation. In unserem Handwerk steht der Mensch im Mittelpunkt. Das wird der kommende Klempnertag in aller Konsequenz dokumentieren. Ich möchte Ihre Leser auffordern, sich den Termin zum Klempnertag schon heute vorzumerken. Die endgültigen Einladungen und Anmeldeunterlagen werden im November (zeitnah) verschickt. Im Namen des Zentralverbandes freue ich mich schon heute, zahlreiche Tagungsbesucher in Würzburg begrüßen zu dürfen.

* Johannes Binder vom gleichnamigen Fachbetrieb in Ingolstadt bemüht sich um die Einführung eines entsprechenden Studienganges. Er referierte dazu auf dem BAUMETALL-Treff-XXL über den in Ausgabe 8/2008 ausführlich berichtet wurde

** Die World Skills Berufsweltmeisterschaften sind die internationale Benchmarking-Plattform, auf der berufliche Qualifikationen von Auszubildenden weltweit verglichen werden. Skills Germany e.V. hat das Ziel, nationale Berufswettbewerbe und die internationalen Berufsweltmeisterschaften World Skills und Euro Skills in Deutschland stärker zu verankern. Die World Skills 2013 werden in Leipzig ausgetragen

Aufruf

Fristverlängerung: Geglückte Klempnerarbeiten gesucht

Noch bis zum 27. November 2009 können Klempnerfachbetriebe aus dem deutschsprachigen Europa ihre Arbeiten aus den Jahren 2008/2009 einreichen. Dazu benötigen die Veranstalter aussagekräftiges Bildmaterial und eine Stichwortliste zum Projekt, dem verwendeten Metall, der Verbindungstechnik oder besonderen Projekt-Hintergründen. Natürlich dürfen die Namen der ausführenden Kollegen ebenso wenig fehlen, wie der des ausführenden Fachbetriebes.

Bewerbungen werden unter dem Stichwort „Klempnertag 2010“ von BAUMETALL entgegengenommen und an den Veranstalter weitergeleitet.

Senden Sie „Ihre“ geglückte Klempnerarbeit vorzugsweise per E-Mail an: redaktion@baumetall.de oder bei Foto-CDs und Papierabzügen auf dem Postweg an: Redaktion BAUMETALL, Schulstraße 3, 72218 Wildberg. Alle Einsendungen werden von der Bundesfachgruppe Klempnertechnik ausgewertet. Eine Checkliste ist im Extrabereich auf https://www.baumetall.de/ abrufbar.

15. Deutscher Klempnertag am 26. und 27. Januar 2010 in Würzburg —

Internationales Fachsymposium für Blechverarbeitung an Dächern und Fassaden

Wie schon in den vergangenen Jahren findet der Deutsche Klempnertag im Congress Centrum in Würzburg statt. Die vom ZVSHK ausgerichtete Veranstaltung wird an beiden Tagen von einer Informationsbörse begleitet, in der Hersteller, Handelsfirmen, Verlage und Softwareanbieter Ausblicke auf die aktuellen Trends im Klempnerhandwerk geben. Der ohne die Verleihung des Architekturpreises stattfindende Klempnertag 2010 bietet die Chance zu einer Neuausrichtung, die der ZVSHK mit einem breit gefächerten Vortragsprogramm nutzen möchte. In praxisnahen Vorträgen wird den Teilnehmern ein Mehrwert an Informationen gegeben, der ihnen einen Wettbewerbsvorsprung vor ihrer Konkurrenz schafft.

Auszug der Vortragsthemen*

  • Klempnerfachregeln 2009 – Vorstellung der generell überarbeiteten Richtlinien
  • Gut gerechnet und doch daneben – Deckungsbeitragsrechnung für den Klempnerbereich
  • Gebäudehülle der Zukunft
  • Neue EnEV – Auswirkungen auf die Klempner­technik
  • Aus der Praxis für die Praxis – Objektbegleitung von der Planung bis zur Fertigstellung
  • Vorstellung geglückter Klempner-/Spenglerarbeiten sowie Meisterprojekte 2008/2009
  • Gute Arbeit / Guter Preis – Bessere Preise am Markt durchsetzen!
  • Blick über die Grenze: Technische Objekt­abwicklung in der Schweiz/Südtirol
  • Haftungsrisiken bei Planungsleistungen des Fachbetriebes
  • Vorstellung des Berechnungsprogrammes Windlasten nach DIN 1055-4
  • Podiumsdiskussion zu technischen und anderen Problemen
  • Fachgerechte Ausführung von Folien-Flachdächern
  • Reklamation was nun? Richtiger Umgang mit Mängel­anzeigen
  • Optional zur Veranstaltung findet am Nachmittag des ersten Tages ein dreistündiges Seminar zum Thema Unternehmensführung statt, das nicht nur die begleitenden Damen ansprechen soll
  • ... und vieles mehr

* Stand Oktober 2009