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Leserbriefe und Reaktionen

Weiterhin bewegen die Themen „Studiengang Gebäudehülle“ und „Internationaler Gedankenaustausch“ die Branche. Zahlreiche Anrufe und Wortmeldungen erreichten die Redaktion – auf der „Bau 2011“ in München waren diese Themen ebenfalls präsent. Auch Christoph Foag aus Hafenhofen reagierte auf den in BAUMETALL-Ausgabe 8/2010 veröffentlichten Reigen von Leserbriefen. Er ist beispielsweise der Meinung, dass eine entsprechende Umfrage Klarheit über die Zukunft des Studiengangs Gebäudehülle bringen könnte. Außerdem könnte auf diese Weise erfragt werden, welches Interesse am Studiengang Gebäudehülle besteht und wer bereit ist, diesen finanziell zu unterstützen.

Eine weitere Reaktion stammt von Christoph Aeberhard aus der Schweiz. Er nahm den Beitrag „Quo Vadis Spengler?“ von Peter Trenkwalder zum Anlass, seine Sicht der Dinge mitzuteilen. Als Präsident des Vereins diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) erkennt er zahlreiche Parallelen zur aktuellen Situation in der Schweiz. Christoph Aeberhard schreibt:

„Da wir Spengler alle aus dem gleichen Holz geschnitzt sind, haben wir anscheinend über die Landesgrenzen hinweg die gleichen Probleme. Um es vorweg zu nehmen: Lieber Peter Trenkwalder, ich kann Dich nicht eines Besseren belehren. Die Evaluierung von Fachkräften in unserem Beruf erweist sich als äußerst schwierig, wenn nicht sogar als aussichtslos. Auf unsere Stelleninserate melden sich so gut wie immer unqualifizierte oder des Spenglerhandwerkes unkundige Bewerber. Manche waren sogar genötigt, sich aus Gründen der Arbeitslosenversicherung bei uns zu bewerben. Nach mehrmaligem Inserieren und mit dem sozialen Gedanken als Unternehmer der Gesellschaft verpflichtet zu sein, haben wir uns schließlich der Tatsache ergeben und ein paar „Ungelernte“ in unser Handwerk eingeführt. Was mich jedoch zum Ende des vergangenen Jahres sehr in Rage brachte, war ein Brief von der kantonalen Arbeitslosenbehörde. Darin wurde mir mitgeteilt, dass jede Unternehmung mit mehr als fünf Mitarbeitern einen monatlichen Betrag von einem Franken pro Mitarbeiter für die Arbeitslosen-Integration zu bezahlen hat. Und dies rückwirkend für die Jahre 2009 und 2010!

Nun frage ich mich, ob unsere gesamte Ausbildungspolitik am kollabieren ist und im Gegensatz zu früheren Jahren heute viel mehr Akademiker ausgebildet werden. Offensichtlich wird mit Biegen und Brechen versucht, zukünftigen Generationen den Status einer solchen Ausbildung zu ermöglichen. Eine gute Grundausbildung in einer Berufslehre mit anschließender Weiterbildung gerät leider immer mehr in Vergessenheit. Oder ist das erhaltene Entgelt der Arbeitslosenversicherung für einen Schulabgänger reizvoller, als ein ehrlich verdienter Lehrlingslohn?

Bei manchen Berufen suche ich vergeblich nach entsprechender Daseinsberechtigung. Wie muss sich beispielsweise ein Scheidungsanwalt dabei fühlen? Nun – ich habe meine eigene Erkenntnis. Durch meine Berufsausübung als Spengler bediene ich unsere Gesellschaft mit einem wichtigen Grundbedürfnis, nämlich ein dichtes Dach über dem Kopf zu haben. Dies ist sicher genug Motivation und wird unser Handwerk vor dem Aussterben bewahren.“

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