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Offener Brief und Diskussion

Klempnertag 2010

Der nächste Deutsche Klempnertag findet am 26. und 27. Januar 2010 in Würzburg statt. An unterschiedlicher Stelle wird derzeit über die Ausrichtung dieser wichtigen Branchenveranstaltung diskutiert. Beispielsweise fand im März ein Planungsgespräch in der ZVSHK-Hauptstadtrepräsentanz in Potsdam statt. Dort überreichten Industrievertreter der ZVSHK-Geschäftsführung einen offenen Brief, der zuvor auf der Hausmesse des Handelshauses Kaufmann in Neu-Ulm verfasst und unterzeichnet wurde. Eine Stellungnahme seitens des ZVSHK wurde für folgende BAUMETALL-Ausgabe 5/2009 zugesagt:

Offener Brief an die Veranstalter des Deutschen Klempnertages

Die Klempnerbranche ist eine durchaus überschaubare Branche, deren über viele Jahre gewachsene Struktur durchaus Familiencharakter besitzt, welche in der Landschaft der Handwerksverbände sicher einmalig ist. Man kennt sich und spricht über relevante Themen. Als wichtiger Dreh- und Angelpunkt bietet die Hausmesse bei Kaufmann in Neu-Ulm die Gelegenheit, über bedeutende Ereignisse und Termine zu diskutieren. Vielleicht, weil man in wirtschaftlich schweren Zeiten noch enger zusammensteht, wurde auch der zum Januar 2010 vorgesehene Termin für den kommenden Klempnertag sehr angeregt diskutiert.

Es fällt auf, dass dieser zeitlich zu nahe an der Dach+Holz angedachte Termin unter den anwesenden Ausstellern auf Unverständnis trifft. Leider waren aus verschiedenen Gründen immer weniger Besucher auf den zurückliegenden Klempnertagen zu verzeichnen, so dass die Besucherzahlen den finanziellen und personellen Aufwand eigentlich nicht mehr rechtfertigen.

Es gab einen legendären Klempnertag im Jahre 1991, an welchem 500 Teilnehmer gezählt wurden. Eine Veranstaltung dieser Klasse rechtfertigte damals entsprechende Aufwendungen.

Gerne sind wir bereit, uns an der Planung zukünftiger Klempnertage zu beteiligen. Seitens des Verbandes sollte jedoch akzeptiert werden, dass nur ein Jahr, in dem keine Dach+Holz stattfindet, die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Klempnertag schafft. Weil in dem Jahr ein entsprechendes Veranstaltungsvakuum besteht. Das Argument, dass ein Klempnertag im ISH-Jahr einen Informationsüberschuss für Klempnerfachbetriebe erzeugt, halten wir für nicht stichhaltig genug. Es ist davon auszugehen, dass maximal 5 % der potentiellen Besucher eines Klempnertages auch zur ISH fahren. Wir schlagen daher eine Initiative vor, welche Standort, Umfang, Themen, Zielgruppe und vor allem den idealen Zeitpunkt einer Veranstaltung analysiert. Mit diesen Informationen sollte es möglich sein wieder eine Besucheranzahl wie beispielsweise auf dem letzten Spenglertag in der Schweiz zu erzielen. In unserem kleinen Nachbarland wurden im März 2009 beachtliche 500 Fachbesucher gezählt.

Wir bitten diesen Aufruf als positives Signal von Branchenvertretern zu werten, die sich gemeinsam für eine erfolgreiche Zukunft des Deutschen Klempnertages stark machen möchten. Entsprechend freuen wir uns auf einen konstruktiven Dialog.

Antworten auf den Leserbrief von René Engelhardt

In der BAUMETALL-Ausgabe 3/2009 wünschte sich BAUMETALL-Leser René Engelhardt, dass weitere Kollegen aus der Branche ihre Gedanken zum Thema Klempnertag 2010 öffentlich machen. Bezugnehmend auf seinen Leserbrief schreibt Spenglermeister Christoph Aeberhard, Präsident des Vereins diplomierter Spenglermeister der Schweiz:»

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„Stellen Sie sich vor, Sie liegen im Bett. Es fängt an zu regnen und es tropft auf Ihre Bettdecke. Für viele von uns ein Horrorszenarium. Jedoch – wer trägt eigentlich dazu bei, dass eine solche Situation verhindert werden kann? Sie, liebe Leserinnen und Leser dieser Fachzeitschrift, erkennen sicher sehr schnell, dass da das Fachwissen eines Spenglers/Klempners gefragt ist. Doch sehr oft müssen wir feststellen, dass unser Tätigkeitsfeld unseren Mitmenschen verborgen bleibt. Woran liegt das? Warum wird unser Handwerksberuf in der breiten Öffentlichkeit nicht wahrgenommen? Liegt es vielleicht an der Verbandszugehörigkeit, welche mehrheitlich die Gruppe der Monteure zu seinen Mitgliedern zählt? Gibt es überhaupt Monteure, die ihre Bauteile selbstständig und vor Ort herstellen? Wir, die Spengler, die ihren Ursprung im Berufsbild des Handwerkers sehen, können dies sehr wohl. Unsere Metallunikate produzieren und stellen wir ausschließlich auf Bestellung her.

Warum sind wir alle so sehr mit uns selbst beschäftigt, dass wir keine Zeit mehr finden, unseren Berufsstolz nach außen zu tragen? Auch über unsere Landesgrenzen hinweg ist man sich dieses Zustandes bewusst. Sollten wir uns nicht gerade jetzt gemeinsam an den runden Tisch setzen, um unter Gleichgesinnten eine gemeinsame Meinung breiter abzustützen und diese entsprechend zu manifestieren? Ist nicht gerade jetzt die Zeit gekommen, wo wieder auf substanzielle Werte zurückgegriffen werden sollte? Als über Jahre hinweg mit „fiktivem Geld“ gehandelt wurde, Top-Manager jegliche Moral verloren und dabei nur einen sehr beschränkten Zeithorizont vor Augen hatten, wurde man als Handwerker fast ein wenig belächelt. Jedoch waren und sind wir stets in der Lage, ein Grundbedürfnis unserer Bevölkerung zu erfüllen – nämlich ein dichtes Dach über dem Kopf zu haben. Zeigen wir unseren Berufsstolz und unsere Leistungsfähigkeit der europaweiten Öffentlichkeit, dann weiß in Zukunft auch jeder, warum er so gut schlafen kann.“

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„Der Spenglertag leidet seit Jahren unter sinkenden Besucherzahlen. Die Ursachen dafür sind sicher sehr vielschichtig. Fakt ist allerdings, dass dieses Informationssymposium für alle Spengler ein wichtiger Branchentreff ist und bleiben muss. Um das Interesse für die Spengler, aber auch für die Hersteller und Lieferanten zu steigern, wäre eine Änderung sowohl des Ablaufes, des Umfanges der Teilnehmer, als auch des Termines zu überdenken. So wäre etwa zu überlegen, ob eine Unterteilung in Arbeitsgruppen (workshops) zu Themenbereichen wie beispielsweiseTechnik, Marketing, Ausbildung, Baurecht und Betriebswirtschaft sinnvoll und wünschenswert ist. Durch diese Themen könnten mit Sicherheit auch mehr Unternehmer-Frauen Interesse an dieser Veranstaltung bekommen. Damit ausreichend Zeit zur Verfügung steht, müsste der Spenglertag dann allerdings mindestens zwei volle Tage dauern.

Des Weiteren gilt es zu überlegen, ob der Branchentreff nicht zu einem internationalen Treffen ausgeweitet werden könnte. Das heißt, dass nicht jedes Land seine eigene Veranstaltung durchführt, sondern eine Gemeinschaftsveranstaltung zusammen mit den Kollegen aus der Schweiz, Österreich und Südtirol entsteht. Die Kosten für eine hochkarätige Veranstaltung mit entsprechenden Fachreferenten, könnten dann auf mehrere Schultern verteilt werden. Dadurch wäre diese Veranstaltung, welche, wie auch schon in der Vergangenheit, eine Fachausstellung bekommen sollte, für die Hersteller und Lieferanten von größter Bedeutung und würde darüber hinaus Kosten minimieren. Damit der inhaltliche Teil der Veranstaltung nicht ins Hintertreffen gerät müsste die begleitende Fachausstellung während der Fachbeiträge und Referate verbindlich geschlossen werden. Um eine Konkurrenz zwischen Fachmessen und dem Klempnertag zu verhindern, wäre es wichtig, dass ein ausreichender zeitlicher Abstand zueinander besteht. Dieser müsste gegebenenfalls in einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit allen beteiligten Verbänden gefunden werden.

Beim Blick in ein vereintes Europa sollten meiner Meinung nach gleichsprachige Verbände derartige Vorteile sowie deren Einsparpotenziale erkennen und daraus entstehende Synergien gemeinsam nutzen.“

Die freie Spenglervereinigung Bayern gibt eine Stellungnahme ab und lässt dieser sogleich Taten folgen:

„Die abnehmende Attraktivität des Deutschen Klempnertages war auf der Veranstaltung von 2008 nicht nur wahrnehmbar, sondern fast körperlich spürbar. Vielleicht waren es die langatmige Preisverleihung, der verspätete Beginn, überlange Begrüßungsformeln, abgelesene Referate oder auch die teilweise schlecht vorbereiteten Referenten, die diesen Eindruck letztlich erweckten. Für Lichtblicke sorgten einzig die, zwar laienhaft vorgetragenden, aber dafür umso authentischer wirkenden Referate der Handwerksmeister. Diese berichteten über gelungene Spenglerarbeiten, ihre Probleme und über entsprechende Lösungen. Unvergessen sind bis heute das 2006er-Referat „Hotelanlage mit Hanglage in der Schweiz“ oder der 2008 vorgestellte Eingangsbereich mit Flügelcharakter eines Konzerns.

Wir glauben, dass beim Klempnertag die Kommunikation zur Basis verloren gegangen ist, an deren Wiederherstellung wir aber gerne mitarbeiten wollen. Schließlich geht es um das Fortbestehen der größten Veranstaltung dieser Art für den Spenglerberuf. Daher ist es nötig, den Klempnertag gemeinsam für und mit den Spenglern zu gestalten. Vielleicht sollte man im Blick auf die immer enger zusammenwachsende Welt sogar über einen länderübergreifenden Spenglertag im deutschsprachigen Raum nachdenken.

Wir sind keine Politiker die nur Reden schwingen, sondern Handwerker und die packen an. Bei uns heißt es nicht medienwirksam „Yes we can!“, wir tun es tatsächlich und das schon seit Jahrzehnten! Der SMV-Bayern wird sich nicht nur kritisch sondern konstruktiv an der Diskussion um den Klempnertag beteiligen und seine Vorschläge dem Zentralverband mitteilen, denn wir wollen miteinander eine attraktive Plattform für unseren Spenglerberuf schaffen. Ziel ist es, die Lebendigkeit und Vielfältigkeit dieses ehrenwerten Handwerkes zu zeigen.“

Ebenfalls mit einem Blick auf das vereinte Europa sieht Spenglermeister Gregor Bless aus der Zentralschweiz durchaus gute Chancen für ein länderübergreifendes Branchentreffen. Er schreibt:

„Als Spengler aus der Schweiz habe ich immer großes Interesse an den aktuellen Branchenentwicklungen. Grundsätzlich bin ich für einen Austausch, auch über die Landesgrenzen hinaus. Ich denke, ein internationaler Spengler-Tag könnte zum Erfolg werden. Es hängt natürlich stark vom geografischen Standort und auch von den Themen und dem Rahmenprogramm ab.“

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