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Dächer wie Titanzink-Fischerboote

Auf dem Meer tanzend

Ungewöhnliche Wohnhäuser schmiegen sich in Vilariño, einem kleinen galicieschen Ort in Spanien, an die Küste. Wie kleine Fischerboote scheinen die zahlreichen, auf das Mauerwerk aufgesetzten, Zinkdächer hin und her zu schwappen - auf dem Meer tanzend. Gekonnt verbindet Architekt Alfonso Penela Fernández seine Vorstellung von moderner Architektur mit der Geografie und Kultur der Region. Etwa 60 % des spanischen Fischfangs stammt aus Galicien. Doch gerade die Kombination mit den Produkten der Landwirtschaft macht den besonderen Reiz der atlantischen Küche aus. Landwirtschaft und Fischfang waren schon immer von besonderer Bedeutung für Galicien und für viele Gemeinden die Haupteinnahmequellen. Beides prägt bis heute das Land und wird von Alfonso Penela Fernández mit in den Architekturentwurf aufgenommen: Die Form der Gebäude erinnert an alte Bauernhäuser, die Dächer orientieren sich am Konstruktionsprinzip von Schiffsrümpfen.

Wie ein kleines Dorf wird der aus drei Wohngebäuden bestehende Neubaukomplex über enge Gassen und Treppen betreten und lehnt sich an die Küstenlinie an. Die verschachtelten, aufgesetzten Dächer orientieren sich an der Topographie des Geländes und reflektieren die existierenden Höhenlinien. Einen Teil des Komplexes hat der Architekt unten an den Abhang gesetzt und Wohnräume in den Hang gebaut. Eine große, gemeinsame Terrasse und die bodentiefen Fenster zum Meer hin verbinden die drei Wohnschiffe wieder zu einer Einheit. Die erste Etage, die weit über die Terrasse auskragt, bietet Schutz vor Regen und Wind.

Titanzink in blank

Sowohl die Dächer als auch die Mauern sind mit Zink bekleidet. 350 m2 Titanzink in der Oberflächenqualität blank wurden dafür verarbeitet. Das Material gilt als Klassiker unter den Fassaden- und Bedachungssystemen. Es wird von VM-Zinc, der internationalen Marke für Titanzink, ab Werk walzblank geliefert und bildet erst im Laufe der Zeit am Objekt seine bekannte mattgraue Oberfläche.

Das Klima an der spanischen Atlantikküste ist rau. Das verwendete Titanzink wurde auch wegen seiner guten Beständigkeit gewählt. Wind und Wetter, häufige Regenfälle, salzhaltige Luft und Sonne bilden die natürliche Patina. Diese lebendige Schutzschicht heilt bei Verletzungen von selbst und bietet einen Langzeitschutz gegenüber Witterungseinflüssen.

Zeitgemäße Architektur wird heute ganzheitlich betrachtet und steht im Einklang mit Kultur und Natur. Ökologisches Bewusstsein, die Berücksichtigung der gewachsenen Umgebung und ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen spiegeln sich zunehmend auch in den Architekturkonzepten. Die Entscheidung für Titanzink von VM-Zinc als Baumaterial passt auch zu diesen Überlegungen: Ein ungiftiges, umweltsicheres und zugleich vielseitiges Produkt. Das Material wird ressourcenschonend produziert und enthält keinerlei Verunreinigungen, die freigesetzt werden könnten. Titanzink hat eine Lebenserwartung von weit über 100 Jahren und ist zudem noch zu 100 % recyclingfähig. Es lässt sich beliebig verformen, kann gekantet, gerundet, gefalzt sowie profiliert werden und bleibt dabei in der Anwendung einfach.

Stehfalzdeckung

Die verwendete Stehfalzdeckung ist eine der häufigsten Techniken für Dacheindeckungen und Fassadenbekleidungen. Heutzutage ist es üblich, die Profile – oder auch Scharen – aus Bändern mit einer Länge bis zu 10 m herzustellen. Abhängig von der Dachlänge, der Dachneigung und der Lage der Durchdringungen werden geeignete Querstöße eingebaut. Bandbreiten sind je nach Gebäudehöhe bis zu 80 cm üblich. Wird mit Rollformern und einer Falzhöhe von 25 mm gearbeitet, müssen von dieser Breite noch cirka 70 mm als Falzverlust abgezogen werden. Für die Fassade empfehlen sich aufgrund ihrer größeren Ebenheit allerdings Bleche in Längen von bis zu 3 m.

Die Scharen werden grundsätzlich indirekt durch Hafte oder Haftstreifen befestigt, was auch Raum für die Längenausdehnung gewährleistet. Bewegungen quer zur Falzrichtung werden durch die Falze aufgenommen. Abhängig von den örtlichen Windsogkräften, den Befestigungsmitteln und dem Untergrund wird die Anzahl und der Abstand der Haften definiert. Scharenbreite und Metalldicken haben ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf die Anzahl der Hafte pro m2.

Bei einer Dachneigung von 3° bis 60° benötigt die Stehfalzdeckung eine unterstützende Unterkonstruktion. Diese empfiehlt sich ebenfalls bei größeren Neigungen. Als vollflächige unterstützende Unterkonstruktion können Holzschalungen, Schalungen aus Holzwerkstoffplatten, OSB-Platten oder Spanplatten-Sonderausführungen (beispielsweise zementgebundene Spanplatten) eingesetzt werden. Als nicht vollflächig unterstützende Unterkonstruktion ist zum Beispiel die Verwendung von Stahltrapezprofilen möglich. Im stark geneigten Dachbereich (> 60°) können auch nicht unterstützende Konstruktionen eingesetzt werden.

Im Fassadenbereich ist einerseits der Einsatz vollflächig unterstützender Unterkonstruktionen üblich und andererseits auch die Anwendung nicht vollflächig unterstützender Unterkonstruktionen möglich. Die Unterkonstruktion ermöglicht die Befestigung der Fassadenbekleidung über Befestigungsmittel an den tragenden Elementen des Gebäudes. Druck- und Sogkräfte werden dabei aufgenommen. Deshalb sollte die entsprechende Unterkonstruktion, den jeweiligen statischen Anforderungen entsprechend, objektbezogen dimensioniert sein.

Fazit

Galicien erstreckt sich im äußersten Westen Europas zum Meer hin. Ein Großteil der Galicier lebt an der Küste. Ihnen wird ein eigener Geist nachgesagt. Dieser Geist, geprägt von Meer und Natur, findet sich auch in dem Architektur-Entwurf von Alfonso Penela Fernández wieder: Ihm gelang eine ungewöhnliche moderne Architektur, welche durch eine bodenständige und zugleich harmonische Umsetzung überzeugt.

AUTORin: CLAUDIA Frahm

Bautafel

Objekt: Individuelles Wohnen „Vivienda“ in Vilariño, Spanien

Architekt: Alfonso Penela Fernández

Technik: VMZ-Stehfalz

Oberflächengüte: walzblank

Fläche: 350 m2

Hersteller: VM-Zinc

Niederlassung: Deutschland, Umicore Bausysteme GmbH, Essen

Fotos: VM-Zinc, Essen

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