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Gebäudebegrünung im Fokus der ISH 2025: Impulse für Klimaresilienz und Ressourcenschonung

Dach- und Fassadenbegrünungen sind nachweislich zentrale Bausteine für nachhaltige und klimaresiliente Städte. Im März 2025 präsentierte der ZVSHK im Rahmen der ISH 2025 in Frankfurt am Main das Sonderareal Dach- und Fassadenbegrünung. Erstmals widmete sich die Messe in diesem Umfang dem für das Dach- und Fassadenhandwerk interessanten Thema. Kurzvorträge und Rundgänge über die Ausstellungsfläche informierten über das Potenzial von Gebäudebegrünungen. Dabei wurde hervorgehoben, welche Vorteile Dach- und Fassadenbegrünungen bieten: Neben der besonderen Ästhetik spielen sie z. B. eine entscheidende Rolle im städtischen Regenwassermanagement, der Verbesserung des Mikroklimas oder der Förderung der Biodiversität. Kurz gesagt: Angesichts zunehmender Urbanisierung und des vorherrschenden Klimawandels gewinnt die Begrünung von Gebäuden immer mehr an Bedeutung. Regenwasser stellt dabei eine unverzichtbare Ressource dar, die nicht nur die Begrünung unterstützt, sondern auch zur Schonung von Trinkwasser und zur Förderung eines ausgewogenen städtischen Ökosystems beiträgt.

Experten und Aussteller waren sich einig, dass mit dem Ausbau der blau-grünen Infrastruktur und der Regenwassernutzung zur Bewässerung sowie zur Nutzung im Gebäude selbst großes Potenzial für eine nachhaltige und klimaangepasste Stadtentwicklung einhergeht. Stefan Seitz von der Messe Frankfurt eröffnete das Sonderareal „Green Roofs & Facades“ und betonte, dass die ISH seit jeher für Innovationen und nachhaltige Lösungen in der Gebäudetechnik stehe. Er hob hervor, dass die Bau- und Gebäudebranche angesichts des Klimawandels eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung lebenswerter und zukunftssicherer Städte spiele. Die Messe Frankfurt sehe es als ihre Aufgabe, diesen Themen eine Plattform für Austausch, neue Ideen und wegweisende Technologien zu bieten. Mit dem Sonderareal wolle man den Blick gezielt auf innovative Konzepte für mehr Nachhaltigkeit in der urbanen Architektur lenken, da begrünte Dächer und Fassaden einen wertvollen Beitrag zur Klimaanpassung, zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduzierung von Wärme­inseln leisten.

Wichtige Aufgabe für Klempnerfachbetriebe

Jens Wagner vom ZVSHK betonte im Rahmen der Eröffnung die entscheidende Rolle des SHK-Handwerks bei der Umsetzung nachhaltiger Gebäudekonzepte. Er wies darauf hin, dass die Fachbetriebe des Verbandes täglich einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Gebäudetechnik leisten – sei es durch effiziente Heizsysteme, regenerative Energien oder smarte Wassermanagementlösungen. Wagner hob hervor, dass das Thema Gebäudebegrünung für den ZVSHK hochrelevant sei, da es Wasser- und Klimatechnik mit innovativen Lösungen zur Ressourcenschonung verbinde. Die Integration von Gründächern und -fassaden erfordere nicht nur durchdachte Planung, sondern auch fachgerechte Umsetzung durch gut ausgebildete Fachkräfte des SHK-Handwerks, insbesondere im Hinblick auf die Kombination von Metallfassaden und Begrünung sowie neue Möglichkeiten der Dachbegrünung auch auf Metalldachsystemen.

Die zukünftigen Herausforderungen und neuen Geschäftsfelder der Gebäudebegrünung für das Klempnerhandwerk beleuchtete Michael Messerschmidt. Der inzwischen im Amt bestätigte neue Bundesfachgruppenleiter Klempner im ZVSHK betonte, dass Dach- und Fassadenbegrünungen die Chance böten, sich gegenüber anderen Gewerken, insbesondere dem Dachdeckerhandwerk, zu positionieren. Das Klempnerhandwerk sei bereits ein unverzichtbarer Partner in der Dachentwässerung, doch zukünftig gehe es darum, Wasser nicht nur abzuleiten, sondern auch zu speichern, aufzubereiten und wiederzuverwenden. Die Kombination von Metallfassaden und Begrünung berge enormes Potenzial, da Klempner die Fachkompetenz für innovative Lösungen besitzen, die Gebäude schützen und zur Klimaanpassung beitragen können, so der Fachmann.

Werner Kaufhold (Bundesverband GebäudeGrün e. V., BuGG) informierte über das Netzwerk der BuGG-Mitglieder. Kaufhold betonte, dass die Präsenz des BuGG auf der ISH und die Teilnahme am Sonderareal dazu dienen, Wissen zu vermitteln und Hürden abzubauen, um mehr Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünungen zu realisieren.

Regenwasserbewirtschaftung: Ökologie und praktische Anwendung

Als einer von zahlreichen Gastrednern referierte Frank Neumann ­(Initiative Zink) auf dem Expertenforum. Er schilderte, wie die Wasserwende Städte vor große Herausforderungen stellt. Als Beispiele ­nannte er zunehmende extreme Wetterereignisse oder die Flächenversiegelung. Sein Vortrag „Fit für die Wasserwende – Regenwasser zwischen Ökologie und Praxis“ thematisierte die ökologisch sinnvolle Bewertung und Nutzung von Regenwasser in urbanen Gebieten. Neumann ging es dabei um die Sicherstellung der Qualität von Niederschlagswasser von urbanen Flächen, Bedachungen und Fassaden, um Böden, Grundwasser und darum, die Umwelt nicht zu beeinträchtigen. Neumann wies auch auf die Einhaltung relevanter Anforderungen und Gesetze hin. Am Beispiel von Zinkbedachungen zeigte er anschließend auf, wie eine anerkannte Risikoabschätzung gelingen kann. Als nützliches Hilfsmittel stellte er das Onlineprogramm Zn-­RATE.com vor. Es unterstützt Anwender dabei, objektspezifische Nachweise zu erbringen und natürliche Zinkabschwemmungen im Verhältnis zu Umweltqualitätszielen zu bewerten. Neumann betonte ausdrücklich, dass Dachflächen aus Zink die Regenwassersammlung und -nutzung ermöglichen und somit einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen leisten. Der Qualitätscheck mittels Zn-RATE kann bereits in der Vorplanung potenzielle Einflüsse von Zink auf die Wasserqualität ausschließen. Weitere Informationen sind unter www.zink-bauen-umwelt.de verfügbar.

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