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Das Liechtensteinhaus und seine Erweiterung

Tradition im neuen Kleid

Eine der größten Herausforderungen moderner Architektur ist es, althergebrachte Traditionen auf neue, zukunftsweisende Art zu interpretieren. Doch dabei ist besonders viel Fingerspitzengefühl gefordert, besonders wenn ein neuer Baukörper in ein traditionelles Umfeld eingefügt werden soll. Um neuen Formen einen neuen Ausdruck zu geben, sind neben technischem Können auch innovative Baustoffe erforderlich.

Eine solche Herausforderung war zweifelsohne die Erweiterung des bekannten Bergrestaurants Liechtensteinhaus am Semmering, mit der Ende 2006 das Wiener Architektenduo Werner Fürtner und Hannes Tonn beauftragt wurde. Das Ziel war, den für die Region ebenso typischen wie unscheinbaren Bestandsbau von 1978 durch einen Neubau zu ergänzen, der sich funktionell und formal vom Althaus absetzen sollte. Das neue Gebäude sollte als Gastraum zwar gemütlich, aber eben nicht folkloristisch wirken.

Fürtner und Tonn wählten einen Ansatz, der Altes und Neues in Einklang zu bringen verstand. Grundidee für ihren Entwurf war die urtümliche Schutzhütte, wie sie im Gebirge seit Jahrhunderten zu finden ist. Durch eine ebenso moderne wie funktionelle Formgebung und die Verwendung innovativer Materialien ist der Bau zukunftsweisend, ohne mit der Vergangenheit zu brechen.

Der schmale, eigenständige Neubau ist mehr als nur eine Erweiterung des Bestandes. Auf einem Betontisch errichtet, schwebt er gleichsam über dem abfallenden Gelände und erinnert mit seinen nach außen gewölbten und geneigten Flanken an ein Schiff. Mit dem Althaus ist das Gebäude nur über eine Brücke als Gelenk verbunden und macht so die alte und die neue Zeit in der Baugestaltung ablesbar. Innen setzt der Entwurf von Fürtner und Tonn auf moderne Gemütlichkeit. Die im Gastraum als typische Haussilhouette sichtbare Leimbinder-Holzkonstruktion ist nicht nur statisches System des Baus, sondern teilt entlang der Seitenwände zugleich heimelige Sitznischen ab. An der Stirnwand, beim Übergang zum Althaus, gibt es eine offene Küche, die den Gästen einen Blick hinter die gastronomischen Kulissen gewährt. Stoffbahnen, die von der Decke hängen, schlucken Schall und sorgen so für eine angenehme Akustik. Ein Steinboden und ein mit Reminiszenzen an die 60er Jahre gestaltetes Mobiliar, das ebenfalls von dem Architektenduo entworfen wurde, schaffen eine warme, gastfreundliche Atmosphäre. Hier fühlt man sich wohl und geborgen.

Raffinierte Hülle

Auch bei der Außengestaltung wurden Bautraditionen der Gebirgsregion aufgegriffen. Ebenso wie die herkömmlichen Schutzhütten, besitzt auch der neue Teil des Liechtensteinhauses ein Metalldach, und wie die meisten Gebäude in der Gegend sind die Wände schuppenartig bekleidet. Als ideales Baumaterial erwiesen sich dafür die Produkte des Dach- und Fassadenherstellers Prefa. Das 220 m2 große traditionelle Satteldach ist mit opalgrünen Stehfalzscharen aus Aluminium gedeckt und erinnert damit an die klassischen Kupferdächer der Gegend. Auch die Seitenwände sind in diesem Farbton gehalten. Hier wurden auf 160 m2 die bewährten Aluminium-Falzschablonen verwendet. Die Stirnwände sind mit grauen Aluminiumbahnen bekleidet und schaffen damit einen reizvollen farblichen und strukturellen Kontrast.

Doch nicht nur in Bezug auf die ästhetischen Elemente Struktur und Farbe, mit denen Bautraditionen der Region zitiert werden, erwiesen sich die Prefa-Produkte als ideales Baumaterial. Auch in technischer Hinsicht haben sie, insbesondere der eigenwilligen, komplexen Form des Neubaus wegen, Vorteile. Unter anderem ermöglicht das Falzschablonensystem von Prefa, bei dem die Schindeln ineinander gehakt und somit als zusammenhängende Haut angebracht werden, eine absolut dichte Bekleidung der gewölbten Wände und bietet dabei Wind, Hagel, Schnee und Regen keinerlei Angriffsfläche.

Damit ist die Gebäudehülle quasi wartungsfrei, außerordentlich langlebig und somit sehr kostengünstig – ein Aspekt, auf den es dem Bauherrn besonders ankam. Auch gibt Aluminium keinerlei Schadstoffe an die Umwelt ab und schont somit die natürlichen Ressourcen der Natur. Außerdem ähnelt die schuppenartige Oberfläche herkömmlichen Holz- oder Metallschindeln und stellt damit abermals den Bezug zur Tradition her.

Fazit

Die Entwürfe der Architekten Fürtner und Tonn wurden von der steiermärkischen Spenglerei Herbitschek sorgfältig und mit großem Sachverstand umgesetzt. Die außerordentliche Qualität der Prefa-Produkte findet hier ihre Entsprechung in einer besonders hochwertigen Verarbeitung. Damit wird deutlich, was moderne Architektur in Zukunft ausmachen wird: durchdachte Entwürfe, die von fachkundigen Handwerkern unter Verwendung hochwertiger Materialen ausgeführt werden. Der Erweiterungsbau zum Liechtensteinhaus ist hierfür ein gelungenes Beispiel. •

Mag. Christopher Genss von Greverode

Info

Als erster und bisher einziger Bedachungshersteller in Deutschland dokumentiert Prefa die Vorzüge des Werkstoffes Aluminium in einer selbstständigen 40-jährigen Herstellergarantie gegenüber den Bauherren.

Bautafel

Architektur: Fürtner und Tonn, Wien, Österreich

Fachbetrieb: Herbitschek, Mürzzuschlag, Österreich

Dach: Prefalz, farbbeschichtetes Aluminium

Fassade: Prefa-Falzschablonen aus Aluminium

Das Liechtensteinhaus befindet sich am Gipfel des Zauberberges Semmering, direkt neben der Bergstation der Kabinenbahn.

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