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Was tun, bei Materialknappheit? 

Material-Engpass: Die Diskussion ist eröffnet

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in den letzten Tagen mehren sich Stellungnahmen zur Thematik der Rohstoff- und Baustoff-Verknappung. Ja, es stimmt: Die aktuelle Entwicklung ist ärgerlich. Und nicht mehr nachvollziehbar. Und angsteinflößend. Und extrem komplex. So weit, so schlecht!

In der BAUMETALL-Redaktion beobachten wir diese Entwicklung seit geraumer Zeit und mit großer Sorge: Wir hören von fehlenden Rohlingen zur Herstellung von Blechscheren. Von massiven Verzögerungen bei der Lieferung von Band- und Tafelblechen. Von Zink, das anstatt zur Coilproduktion in Großlagern der Möbelbranche verschwindet, damit dort Beschläge rechtzeitig verzinkt werden können. Von Woche zu Woche sind mehr Handwerks- und Industriezweige von der aktuellen Entwicklung betroffen. Ob Holz- oder Chipmangel – ob Dämmstoffknappheit oder Preiswucher für die Miete von Übersee-Containern. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen – die Mischung aus echten Materialengpässen, erhöhter Nachfrage, dem Aufbau von Lagerkapazitäten und anderen globalen Effekten ist explosiv. So gesehen war der Klopapiereffekt des vergangenen Jahres eine Kleinigkeit.

Was vielleicht ein kleines Bisschen weiterhilft, ist der gegenseitige Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Dazu öffnen wir ab sofort unsere Rubrik Szene. Wir  freuen uns über Mitteilungen die dabei helfen, mit der Situation bestmöglich umzugehen. Wichtig dabei ist, sich nicht über die Lage zu beschweren, sondern mit pragmatischen Tipps Impulse zu geben, wie sich zumindest die schlimmsten Folgen etwas abfedern lassen.

In diesem Sinne freuen wir uns auf zahlreiche Beiträge und Anregungen, die wir gerne an dieser Stelle und in zusammengefasster Form auch in der gedruckten BAUMETALL-Ausgabe veröffentlichen.

E-Mail an: laura@baumetall.de (ab 24.05.2021 auch an https://www.baumetall.de/) Stichwort „Engpass“

Herzliche Grüße 

Laura Kornhaaß (BAUMETALL-Online-Redaktion) und Andreas Buck (BAUMETALL-Chefredakteur)

vom BAUMETALL-Team


Hier fassen wir einige Statements für Sie/Euch zusammen:

Stahlschrott: dhi Rohstoffmanagement bereitet wertvolle Ressource auf

Während die Nachfrage nach Stahl weltweit steigt, spitzt sich der Kampf um den Rohstoff Schrott immer weiter zu. Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW), ein Unternehmen der Swiss Steel Group, beliefern ihre Kunden schon seit vielen Jahren zuverlässig. Damit dies auch weiterhin erfolgen kann, arbeitet die DEW seit 2012 eng mit ihrem Tochterunternehmen, der dhi Rohstoffmanagement GmbH zusammen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, recycelten Schrott für den gezielten Einsatz bei der DEW zu generieren und so für die sichere Belieferung der Stahlwerke zu sorgen.

In Europa ist der Stahl knapp, da viele Unternehmen ihre Lager auffüllen und die Produktion nach der Corona-Krise wieder hochfahren. Umso wichtiger ist es, dass sich die Kunden auf eine zuverlässige Versorgung mit Stahlprodukten verlassen können. „Um die Schrottversorgung für die DEW nachhaltig sicherzustellen, arbeitet die dhi mit regionalen Zulieferern und handelt damit ressourcenschonender als bei Käufen aus dem Ausland“, sagt Boris Weiffen, Leiter Handel bei der dhi Rohstoffmanagement GmbH.

Mithilfe der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) bestimmt die dhi die elementare Zusammensetzung des Schrottes.

dhi

Mithilfe der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) bestimmt die dhi die elementare Zusammensetzung des Schrottes.

Globale Herausforderungen, regionale Lösungen

Die dhi Rohstoffmanagement GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Edelstahlwerke Services GmbH (51%) und der Horn Industrial Services GmbH. (49%). Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, unlegierte und legierte Schrotte zu beschaffen und diese dann für den Einsatz in den DEW eigenen Stahlwerken aufzubereiten. Hierdurch unterstützt die dhi das Bemühen aller Unternehmen in der Wertschöpfungskette, die CO2-Emissionen weiter zu senken. Durch den Aufbau regionaler Netzwerke und das Know-How bei der Aufbereitung und Zusammenstellung der Schrotte werden Anfahrtswege minimiert und der Einsatz von Primärlegierungen reduziert. Wie ist das bei einer Menge von ca. 800.000 Tonnen Schrott pro Jahr möglich? Die feine Unterteilung des Schrotts in mehr als 100 verschiedene Materialgruppen gelingt dank elaborierter, digital gestützter Verfahren wie der Röntgenfluoreszenz- und Spektralanalyse und dank intensiver Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Zu den wichtigsten Partnern gehören Stahlverarbeiter und Schrotthändler.

 

Auch um die anschließenden logistischen Prozesse kümmert sich die dhi. So werden die gewünschten Werkstoffe just-in-time an die DEW-eigenen Werke geliefert. „Unser Ziel ist es, die Analyse und Aufbereitung des Schrotts immer weiter zu verbessern und mehr und mehr Primärlegierungen durch Sekundärrohstoffe zu ersetzen. Dieser Ansatz ist umwelt- und ressourcenschonend. Denn statt Rohstoffe von weit weg zu beziehen, erhalten die DEW regionale Ware“, erklärt Boris Weiffen. Damit unterstützt die dhi auch das Green Steel-Konzept der DEW und arbeitet an einer kontinuierlichen Verbesserung der CO2-Emissionen des sogenannten „Scope 3 upstream“, das heißt einer Reduzierung der CO2-Emissionen der DEW vorgelagerten Prozesse und Produkte.

(Quelle: DEW Stand: 01.06.2021)


ZVSHK-Merkblatt zum Thema Materialpreissteigerungen 

Das die Preise für Baumaterialien teils kräftig gestiegen sind und gegebenenfalls auch noch weiter steigen, ist nunmehr bekannt. Dabei sind Durchweg fast alle Handwerke des Bau-  und Ausbaugewerbes betroffen. Lieferanten machen zum Teil mittlerweile keine verbindlichen Angebotspreise mehr, weil Sie schlichtweg keine Preise mehr kalkulieren können. So kann es passieren, dass der Preis für das Holz erst an dem Tag festgelegt wird, wenn die Ware auf dem Hof des Kunden liegt. Die Angebotskalkulation der Betriebe wird damit zum Lottospiel. Um den Betrieben insbesondere in dieser Situation eine Hilfe anhand zu geben, stellt der Zentralverband Sanitär Heizung Klima seinen Mitgliedern ein ZVSHK-Merkblatt: Materialpreissteigerungen (natürlich kostenfrei) zur Verfügung. In dem fünf seitigen Merkblatt wird beschrieben, was man im Fall von / zum Schutz vor unvorhergesehen Materialpreissteigerungen tun kann. 

Link: https://www.zvshk.de/zvshk/shk-gewerke/installateur-und-heizungsbauer/recht/details/artikel/7490-zvshk-merkblatt-materialpreissteigerungen/ 

Freundliche Grüße

Zentralverband Sanitär Heizung Klima

gez. Michael Kober

Referent Klempnertechnik,  Behälter- und Apparatebau

(Quelle: Michael Kober Referent Klempnertechnik, Behälter- und Apparatebau Stand: 17.05.2021)


Bundesingenieurkammer: Baustoffmangel bremst Aufschwung aus!

Die Bundesingenieurkammer zeigt sich angesichts des zunehmenden Baustoffmangels besorgt. Dieser betreffe sowohl die Verfügbarkeit von Kies, Sand, Zement und Beton, aber auch von Stahl, Holz oder Dämmstoffen.

Ein Grund seien die stark gestiegenen Rohstoffpreise. So lagen beispielsweise die Preise für Dachlatten, Bauholz oder Konstruktionsvollholz laut Statistischem Bundesamt im März 2021 um 20,6 Prozent höher als im März 2020.

„Die Preise für Baustoffe haben in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt. Deshalb mehren sich jetzt auch aus den Ingenieurbüros die Rückmeldungen, dass auf den Baustellen wegen Baustoffmangels nicht mehr so gearbeitet werden kann, wie es eigentlich sein sollte. Davon ist vom Rohbau bis zum Ausbau alles betroffen!“, sagte Dr. Ulrich Scholz, Mitglied des Vorstands der Bundesingenieurkammer. Hier müsse unbedingt gegengesteuert werden. Aus Sicht der Bundesingenieurkammer ist es daher dringend geboten, die Baustoffproduktion zukünftig wieder verstärkt nach Deutschland zu holen bzw. da, wo es möglich ist, kurzfristig zu erhöhen. Langfristig müsse es jedoch darum gehen, Recycling von Baumaterial stärker zu fördern.

Darüber hinaus appellierte Dr. Scholz an die Bauherren, Planerinnen und Planern ausreichend Zeit für ihre Arbeit zuzugestehen und diese auch entsprechend zu honorieren. „Denn nur so können sie die bestmöglichen Lösungen anbieten. Dazu gehört aus unserer Sicht auch, baustoffsparender zu planen und zu bauen und so den Einsatz von Baustoffen zu reduzieren,“ unterstrich das Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer abschließend. Dies wäre auch ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz und für mehr Nachhaltigkeit.

(Quelle: Bundesingenieurkammer Stand: 11.05.2021)


Preiserhöhungen schlagen zu Buche

Satte Umsatzsteigerungen und effiziente Einkaufsaktivitäten versus Rohstoffverknappung und Preiserhöhungen – das waren die Themen, welche die Tagung der Eurobaustoff Fachgruppe Tiefbau Mitte April prägten.

Per Livestream berichtete Fachbereichsleiter Antonio Colletta von einem guten Umsatzergebnis des Fachbereichs im ersten Quartal 2021 (+12 Prozent), welches im Wesentlichen Ergebnis der zahlreichen Preiserhöhungen ist. Diese ergaben sich aus der Zuspitzung der Versorgungslage vor allem im Bereich Kunststoffprodukte sowie Stahl. „Selbst die Winterwochen, welche zeitweise zu Umsatzrückgängen geführt hatten, konnten die deutliche Umsatzentwicklung zum Ende des ersten Quartals nicht aufhalten“, erläuterte der Fachbereichsleiter die Rahmenbedingungen.

Eurobaustoff Handelsgesellschaft mbH & Co. KG

Rückblickend auf das Jahr 2020 berichtete Colletta, dass der Fachbereich, von einem sehr hohen Niveau aus 2019 ausgehend, den Umsatz nochmal um rund 9% steigern konnte, was der ausgesprochen hohen Performanz der Gesellschafter sowie der Industriepartner geschuldet war. „Ein Rekordjahr 2020 verzeichneten wir bei der Umsetzung von Einkaufsaktivitäten“, bilanzierte Colletta.

Der immense Bedarf an Rohstoffen auf dem asiatischen sowie US-amerikanischen Markt  führt zu einer weiteren Verschärfung der Lage im europäischen Markt. „Eine nennenswerte Entspannung der Situation wird nach unserer Einschätzung nicht vor dem dritten Quartal erwartet“, so das Ergebnis seiner Recherche. Die Versorgungslage im Sortimentsbereich Kanalguss habe sich zwar mittlerweile stabilisiert, jedoch seien auch hier weitere Preissteigerungen nicht auszuschließen. Eine seriöse Prognose für das Jahr 2021 sei derzeit nicht zu treffen, aus heutiger Sicht plane man mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau.

(Quelle: Eurobaustoff Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Stand: 10.05.2021)

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