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Weil Schönheit die Seele nährt

Auf der schmalen Galerie im Rotebühlbau im Herzen Stuttgarts drängen sich die Besucher. Die Tür zur Werkstatt der Robert-Mayer-­Schule ist geöffnet, die frischgebackenen Meister und ihre Ausbilder strahlen mit den blanken, metallenen Ausstellungsstücken um die Wette. Auch dieses Mal staunen Experten und Laien wieder über den Ideenreichtum und das handwerkliche Geschick der jungen Blechmasters.

In der Fußball-Minibar verstecken sich Schnapskrug und -becher mit Spenglerwappen

Bild: Wirtz / BAUMETALL


In der Fußball-Minibar verstecken sich Schnapskrug und -becher mit Spenglerwappen
Die Indoorsäule von Marvin Burtscher wird von einer Kugel aus schmalen, gefalzten Segmenten gekrönt

Bild: Wirtz / BAUMETALL

Die Indoorsäule von Marvin Burtscher wird von einer Kugel aus schmalen, gefalzten Segmenten gekrönt
Damit der Hund in der Transportbox Licht und Luft bekommt, ist jedes zweite Kupfersegment perforiert

Bild: Wirtz / BAUMETALL

Damit der Hund in der Transportbox Licht und Luft bekommt, ist jedes zweite Kupfersegment perforiert

Ideenreichtum trifft handwerkliches Können

Neben Schönheit steht auch praktischer Nutzen im Vordergrund: Patrick Kuzel fertigte eine Hundetransportbox für seine Mutter – oder, besser gesagt, für den Hund der Mutter, wie er auf Nachfragen schmunzelnd beteuert. Die kuppelförmige Abdeckung aus Kupfersegmenten, die zur Hälfte perforiert sind, ruht auf einem robusten Edelstahlboden, den Patrick Kuzel in einen Messingkranz gefügt hat. Mit einer gedrehten Indoorsäule aus Kupfer, auf der eine Messingkugel mit Längsfalzen thront, überzeugte Marvin Burtscher die Prüfungskommission. Der Dorfbrunnen von Josef Bodenmüller verschönert hoffentlich bald den heimischen Dorfplatz. Originell ist auch der nummerierte Feuerwehrhelm mitsamt Ständer von Christian Streib.

Sinn für Ästhetik

Angesichts der Fußball-Minibar aus Kupfer und Edelstahl werden die Herzen von Klempnern und Fußballfans gleichzeitig höherschlagen: In ihrem Inneren verbirgt sich ein Set aus acht Schnapsbechern und Krug, jedes einzelne Stück mit dem Spenglerwappen verziert. Jungmeister Thomas Sonner gab das zünftige Keramikgeschirr eigens bei einer Bekannten, einer Töpferin in Bad Tölz, in Auftrag.

Wer lieber Sekt mag, freut sich sicherlich über den edlen Präsentationstisch von Sebastian Schuster. Die gläserne Tischplatte gibt den Blick frei auf acht darunterliegende, gedreht angeordnete Segmente, die in einen Fuß aus Kupferoxid münden. Das kupferne Innenleben unter der asymmetrisch auf dem Fuß liegenden Glasplatte harmoniert farblich perfekt mit einer Flasche Rosésekt, zwei Gläsern und einer Rose, die Sebastian Schuster für die Ausstellung liebevoll darauf drapiert hat. Da soll noch mal einer sagen, dass Handwerker nicht auch einen Sinn für Romantik und feine Ästhetik haben!

Der lustigste Kurs aller Zeiten

Um Ästhetik und Schönheit dreht sich auch die Rede von Ausbilder Hans-Peter Rösch, der mehr als einmal die herzlichen Lacher auf seiner Seite hat. Manches kann man eben „nicht einfach so zusammennageln”, sondern es muss schön sein. Und zwar von Anfang an, von der Zeichnung bis zum fertigen Objekt. Denn Schönheit nährt die Seele! Aber auch der Humor kommt dabei nicht zu kurz: Für Hans-Peter Rösch war diese Truppe „der lustigste Kurs aller Zeiten“. Klare Sache: Wo der Spaßfaktor stimmt, kann der Erfolg nicht ausbleiben.

Im Anschluss an die Reden dürfen sich Meister und Gäste beim Sponsor Haushaut mit Sekt und Butterbrezeln versorgen. Unterstützt wurden die Meisterprojekte auch von den Firmen Rheinzink und Barth, die das Material gestiftet haben.

Die Begeisterung nach außen tragen

Die Stimmung ist hervorragend, umso mehr bedauert Axel Huber (stellvertr. Schulleiter), dass der kommende Meisterkurs mangels Anmeldungen leider nicht stattfinden wird. Und dies an einer renommierten Einrichtung wie der Robert-Mayer-Schule, die die Weiterbildung zum Meister in einem kompakten Vollzeitjahr anbietet. Thomas Sonner findet dieses Konzept ideal: „Da nimmt man sich ein Jahr Auszeit und konzentriert sich ganz auf den Kurs. Und nach einem Jahr ist man fertig.“

Das Fazit von Axel Huber: „Wir müssen es mehr nach außen tragen, den Beruf bekannter machen.“ Ganz genau, meinen wir von der BAUMETALL-Redaktion. Also, liebe Jungmeister, hier seid auch und ganz besonders ihr gefragt: Erzählt in eurem Umfeld, im Familien- und Bekanntenkreis von eurem Job und tragt die Begeisterung weiter, mit der ihr ihn ausübt, mit der ihr die Meisterschule durchlaufen und euer Prüfungsstück erstellt habt! 

Die sechs ausstellenden Meister bedanken sich bei ihren Ausbildern Hans-Peter Rösch, Daniel Wagner und Michael Heuberger mit Geschenkkörben

Bild: Wirtz / BAUMETALL

Die sechs ausstellenden Meister bedanken sich bei ihren Ausbildern Hans-Peter Rösch, Daniel Wagner und Michael Heuberger mit Geschenkkörben

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Fotos von allen Meisterstücken
Impressionen von der Veranstaltung und Bilder von allen sechs Meister­stücken inklusive Zeichnungen finden Sie in unserer Online-Galerie unter:

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