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Im Auftrag vom Verbande Deutscher Zinkwalzwerke

Das Zinkblech und seine Verwendung im Baufache

Otto Kallenberg, erster Lehrer an der Blechner- und Installateur-Fachschule Karlsruhe, wurde nach Ersuchen vom „Verbande Deutscher Zinkwalzwerke, Berlin*“ beauftragt, die bisherige Auflage umzuarbeiten und ein neues Handbuch als Neubearbeitung in dritter, vermehrter und verbesserter Auflage vorzunehmen. Das 138-seitige Buch, geschrieben in altdeutscher (Fraktur-)Schrift erschien im Juli 1911 im Selbstverlag des Auftraggebers. Mit 134 Schwarzweiß-Figuren im Text und drei farbigen, ausklappbaren Dacheindeckungssystemen im Anhang war das Buch für damalige Zeiten sehr ausführlich und umfangreich. Das Buch ist eine Abhandlung über Bauklempnerarbeiten, deren Vor- und Nachteile bei der Ausführung mit Zinkblech ausführlich mit viel Text beschrieben sind. Sämtliche Details sind mit Skizzen dargestellt.

Bild: Eisenholz

Zu beachten ist die Tatsache, dass das verwendete Zinkblech im Jahre 1911 reines Zinkblech war, d. h. keine Legierung mit Titan- und Kupferanteilen wie heutzutage üblich. Die Materialtemperatur des Zinkblechs durfte damals beim Bearbeiten 15 °C nicht unterschreiten. Das Auf- und Abkanten, Falzen und dergleichen waren möglichst mit Rundungen auszuführen. Empfohlen war, scharfkantige Verformungen und Falze möglichst quer zur Walzrichtung anzuordnen. Entsprechend ausführlich beschreibt der Autor die Wetterbeständigkeit des Materials. Dabei geht er auch auf das Verschönern durch Anstreichen, Beizen und Verkupfern des Zinkblechs inklusive „Rezeptangaben“ ein.

Bild: Eisenholz

Weitere Kapitel behandeln das gesamte Spektrum von Zinkblech bei Dachbedeckungen. So werden das Deutsche, Belgische und Französische Leistensystem sowie das Frick’sche Leistensystem (benannt nach Karl Frick, Klempnermeister aus Straßburg) vorgestellt. Erstmals kam dieses großflächig beim Neubau an der Kaiser-Wilhelm-Universität in Straßburg/Elsass zur Anwendung. Erkennbar ist dieses Leistensystem an der Firstholzleiste, welche, in der Mitte erhöht, ein deutliches Gefälle zu beiden Außenseiten aufweist. Außerdem ist die hervorstehende, zur Traufe zeigende „Zunge“ am Querfalz ein weiteres markantes Detail. Dieses System verhindert Wasseransammlungen in den Querfalzen, ist jedoch nur bei steileren Dachneigungen anwendbar.

Ferner werden Detailausführungen zu den Themen Verwahrungen, seitliche Anschlüsse an Bruch- oder Ziegelsteinmauerwerk, Schornsteineinfassungen, Kaminanbindung für Schiefer- und Ziegeldächer, Überhang- und Kappstreifen, Dachfenster und Oberlichter aus Zinkblech, Mauer- oder Gesimsabdeckungen sowie Blechverwahrungen bei Papp- und Holzzementdächern, Dachrinnen und Ablaufrohre vorgestellt.

Fazit: Das Fachbuch Das Zinkblech und seine Verwendung im Baufache war seiner Zeit weit voraus! Für BAUMETALL Grund genug, ergänzende Buchinformationen und Fotos im Online-Extra zu diesem Beitrag gratis bereitzustellen. 

Bild: Eisenholz

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