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Meistermacher und Klempnermeister 

Rupert Jack, Schreibtisch

Bild: www.con-sense.de

Rupert Jack, Schreibtisch
Fabian Blösch, Meisterkessel mit Sockel

Bild: www.con-sense.de

Fabian Blösch, Meisterkessel mit Sockel
Sven Kuhlbrodt, Zierstück Adler

Bild: www.con-sense.de

Sven Kuhlbrodt, Zierstück Adler
Marco Palmisano, Violine mit Sockel

Bild: www.con-sense.de

Marco Palmisano, Violine mit Sockel
Johannes Hehl, Trachtenhut

Bild: www.con-sense.de

Johannes Hehl, Trachtenhut

Am ersten Maiwochenende 2022 dürfte in Gerstetten bei Ulm ein gewaltiger Rums zu hören gewesen sein. Der Grund: Die Ausbilder der 2020 gegründeten Meistermacher konnten gleich zehn erfolgreiche Klempnermeisterschüler zur bestandenen Prüfung beglückwünschen. Und spätestens, als deren Angehörige und zahlreiche geladene Gäste die erbrachte Leistung mit großem Applaus würdigten, fielen vermutlich gleich mehrere Salmiaksteine von den Herzen diverser Klempner-Meisterschüler und -Ausbilder. Doch bis es so weit war, hatten die frisch gebackenen Klempnermeister einen durchaus anspruchsvollen Weg zurückzulegen. Genau darüber sprach Chef-Meistermacher Bernd Kramer vor zahlreichen Gästen. Seine Ausführungen begann er mit fünf elementaren Fragen. Fragen, die laut Kramer am Anfang jeder Meisterausbildung positiv beantwortet werden sollten:

  • Bin ich grundsätzlich bereit, die zusätzlich benötigte Zeit während des Meisterkurses und für die Vorbereitungen zu investieren?
  • Habe ich die Themen rund um Meisterschule, Zeit und die damit verbundene zusätzliche finanzielle Belastung mit meiner Partnerin bzw. meinem Partner besprochen?
  • Kann ich mit entsprechender Unterstützung aus dem privaten Umfeld rechnen? Ja oder nein?
  • Ist die Bereitschaft vorhanden, in den kommenden Monaten sehr viel mehr zu leisten als andere?
  • Habe ich schon eine Idee für ein Meisterstück? Wurde vielleicht sogar schon eine Skizze erstellt?
  • Unterhaltsam und anhand zahlreicher Fotos gab Kramer einen Einblick in das zurückliegende Meisterschülerjahr – berichtete von der Exkursion in die M.A.S.C.-Firmenzentrale nach Vöhringen oder dem Flüssigkunststoff-Workshop mit den Abdichtungsexperten des Düsseldorfer Enke-­Werks. Kramer beschrieb selbstverständlich auch, welche Lernfelder Teil 1 und Teil 2 des Klempnermeisterkurses bzw. der Meisterprüfung beinhalten.

    Demnach besteht das Meisterprüfungsprojekt z. B. aus dem eigentlichen Meisterstück, einer Situationsaufgabe und einem Projektordner.Und natürlich stellte der Meistermacher die drei Handlungsfelder des fachtheoretischen Teils 2 ebenfalls vor. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Fertigungs- und Montagetechnik, Auftragsabwicklung, Betriebsführung und Betriebsorganisation.

    Präsentation der Klempnermeisterstücke 2022

    Im Rahmen der Präsentation der Meisterstücke kamen auch die ehemaligen Meisterschüler zu Wort. An ihren Meisterstücken stehend gaben sie gemeinsam mit Bernd Kramer interessante Details über Fertigungs- und Montagetechnik preis. Sie erklärten aber auch, wie sie ihre Arbeiten entwickelt und geplant haben bzw. woher die Ideen für die beeindruckenden Meisterstücke stammten. Inspirationsquellen waren neben persönlichen Vorlieben oder Hobbys auch immer wieder der Blick in das BAUMETALL-Meisterstück-Archiv. Dort sind zahlreiche Meisterstücke aus der Zeit ab 2009 zu sehen, die alle an der BAUMETALL-Leserabstimmung zum beliebtesten Meisterstück teilgenommen haben.

    Motivation beginnt mit der Idee

    Sich für die Teilnahme an einem Meistervorbereitungsjahr zu entscheiden bedeutet vor allem eins: viel Zeit zu investieren. Die dafür veranschlagte Stundenzahl variiert von Meisterschule zu Meisterschule. Bernd Kramers Meistermacher veranschlagen z. B. alleine für das Meisterprüfungsprojekt einen vierwöchigen praktischen Vollzeitunterricht. In der Regel nehmen die Meisterschüler dazu Urlaub. Für den fachtheoretischen Teil der Prüfungsvorbereitung besuchen die Meisterschüler den sechs Monate dauernden Samstagsunterricht. Kombiniert mit einigen zusätzlichen Nachmittagen am Freitag und ein bis zwei Blockunterricht-Wochen kommen dabei rund 620 Unterrichtsstunden zusammen. Kramer verweist in diesem Zusammenhang auf die unabdingbare Grundvoraussetzung, hochmotiviert zum Meisterunterricht zu erscheinen. Ein entsprechend hoher Motivationsgrad ist laut Kramer die Grundvoraussetzung für Meisterschüler, aber auch für das fünfköpfige Dozententeam der Meistermacher. Neben Bernd Kramer unterrichten im neuen Gerstettener Schulungsgebäude Werner Braun, Raphael Bensmann, ­Georg Ametsbichler und Steve Lerch. Ausbildungsschwerpunkte sind neben der mathematischen Grundlagenvermittlung Spezialgebiete wie Flächenberechnungen, Längen- und Bewegungsänderungen oder Haftenberechnung. Zur Werkstoffkunde zählen u. a. Stahlerzeugung, Stähle, Eisen- und Gusswerkstoffe, Schwermetalle, Leichtmetalle, Kunststoffe und Naturwerkstoffe. Übrigens: Im spannenden Themenkomplex der Bauphysik beantwortet Dozent Werner Braun Fragen rund um sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz, Wärmedurchgangskoeffizient und Wärmeleitfähigkeit. Zu seinen zahlreichen Schülern gehörte u. a. auch BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck, der seine Meisterprüfung 1990 an der Ulmer Meisterschule absolvierte.

    Neuer Kurstermin

    Der nächste Meisterkurs für Klempner Teil 1 und 2 beginnt am 28. November 2022. Die entsprechende Informationsveranstaltung findet am 15. Oktober 2022 statt. Dazu Bernd Kramer: „An dieser Stelle zitiere ich gerne Immanuel Kant, denn auch er wusste, dass der Ziellose sein Schicksal erleidet, während der Zielbewusste es zu gestalten vermag.“ 

    www.die-meistermacher.com