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Blick in die Branchenzukunft

Wie soll das mit dem Dachhandwerk nur weitergehen?

Es ist kein Geheimnis: Der Generationenwechsel im Mittelstand nimmt deutlich an Fahrt auf. Einer der wesentlichen Gründe ist eng mit den zunehmenden Eintritten sogenannter Babyboomer in den Ruhestand verknüpft. Zur Babyboomer-Generation werden die 1950er- und 1960er-Jahrgänge gezählt. Ihre Generation lernte im Zuge des Wirtschaftswunders die Vorzüge des Konsums kennen und baute in diesem Umfeld zahlreiche Firmen und Handwerksbetriebe auf. Einer im Handwerksblatt veröffentlichten Statistik zufolge suchen derzeit über 150 000 Fachbetriebe eine geeignete Nachfolgelösung. Für den 1965 geborenen Hans-Ulrich Kainzinger (Inhaber und Geschäftsführer des Düsseldorfer Enke-Werks) Grund genug, diesem Thema besondere Aufmerksamkeit zu widmen: „Wir beobachten derzeit in vielen Branchen, wie die Generation der Babyboomer versucht, den Generationswechsel durchzuführen. Und das unabhängig davon, ob entsprechende Betriebsübergaben Familienbetriebe oder größere Unternehmen betreffen.“ Doch nicht jede Firma ist in der Lage, sich bei der Nachfolgeregelung von Rechtsanwälten oder spezialisierten Beratern unterstützen zu lassen.

Max Kainzinger (l.): Ich bin über die Jahre in das Unternehmen hineingewachsen und es hat mir bisher immer großen Spaß gemacht

Bild: Enke-Werk

Max Kainzinger (l.): Ich bin über die Jahre in das Unternehmen hineingewachsen und es hat mir bisher immer großen Spaß gemacht

Betriebsübergabe? Probleme erkannt!

In zahlreichen Kundengesprächen fiel Kainzinger auf, dass es gerade bei einer Betriebsübergabe im Handwerk diverse Aspekte zu beachten gilt: „Eine Betriebsübergabe ist keine Kleinigkeit“, sagt der Enke-Chef und empfiehlt: „Es ist unerlässlich, sich bereits Monate vor der Übergabe mit rechtlichen und anderen Fragen auseinanderzusetzen.“ Neben dem Erb­recht oder verschiedenen Haftungsfragen sind auch finanzielle ­Aspekte zu berücksichtigen. So ist es beispielsweise nicht jedem Handwerks­unternehmer bewusst, dass sich die rechtzeitige Planung der Betriebs­übergabe positiv auf die Kreditwürdigkeit der Betriebsinhaber auswirken kann.

Zu den offensichtlich am weitesten verbreiteten Fehlern zählen neben der unzureichenden Vorbereitung auf die Übergabe eine mangelnde Kommunikation zwischen Übergeber und Übernehmer sowie eine ­unklare Regelung der Finanzen. Dazu Kainzinger: „Wer sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzt, findet mit der richtigen Vorbereitung auch entsprechende Lösungen. Genau dabei möchte das E-Team unter­stützen.“

Enke-Livestream-Interviewreihe „Generationen im Handwerk“

Das Enke-Livestream-Interview mit Jürgen Schlemmer und seinen Söhnen gibt erste Orientierung. Jürgen Schlemmer ist engagierter Dachdeckermeister, Energieberater im Dachdeckerhandwerk, staatlich anerkannter Fachleiter für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik und überregional bekannter Karnevalsprinz. Seinen in Blankenheim ansässigen Fachbetrieb Eifeler Dachprofis führt Jürgen Schlemmer in vierter Generation. Das Unternehmen hat sich neben klassischen Dachdeckerarbeiten auch auf die Verarbeitung von Baumetallen und Schiefer spezialisiert. Seit geraumer Zeit bereitet er die Übergabe an seine Söhne Felix und Louis Schlemmer vor. Doch was bedeutet es, die Geschäftsfelder eines traditionsreichen Fachbetriebs zusammen mit Familienmitgliedern weiterzuentwickeln? Genau darüber sprachen Jürgen, Felix und Louis Schlemmer mit Hans-Ulrich Kainzinger und dessen Sohn Max im Livestream-Interview.

Voneinander lernen

Handwerker sind Männer der Tat – Handwerkerinnen im übertragenen Sinne übrigens auch. Und als solche schätzen Dachdeckermeisterinnen und Klempnermeister gleichermaßen, wenn Kollegen und Kolleginnen ihre Erfahrungen bereitwillig teilen. Genau das geschieht im Livestream-­Gespräch, denn es zeigt, dass gerade rund um das Thema der Nachfolgeregelung überraschend viele Schnittmengen bestehen. Der Blick in die Videoaufzeichnung macht darüber hinaus deutlich, wie wichtig es ist, die nachfolgende Generation rechtzeitig in unternehmerische Ent­scheidungen miteinzubeziehen, und gibt darüber hinaus überraschend einfache Tipps. Noch einmal Hans-Ulrich Kainzinger: „Das Interview markiert den Auftakt zu einer ganzen Reihe unterschiedlicher Angebote des E-Teams rund um das komplexe Thema. Zu finden ist es auf unserem Youtube-Kanal www.youtube.com/@EnkeWerk und selbstverständlich sind wir gerade dabei, eine äußerst informative Fortsetzung vorzu­bereiten.“

Jürgen Schlemmer: Man muss es seinen Jungs überlassen, wann sie loslegen wollen. Wichtig dabei ist, sie für den Beruf und das Unternehmen zu begeistern

Bild: Enke-Werk

Jürgen Schlemmer: Man muss es seinen Jungs überlassen, wann sie loslegen wollen. Wichtig dabei ist, sie für den Beruf und das Unternehmen zu begeistern
Louis Schlemmer: Sich mit modernen Medien wie zum Beispiel dem Schneiden von Videos zu beschäftigen, gehört im Handwerk dazu

Bild: Enke-Werk

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Felix Schlemmer: Wir wurden nie dazu gezwungen, in Papas Fußstapfen zu treten

Bild: Enke-Werk

Felix Schlemmer: Wir wurden nie dazu gezwungen, in Papas Fußstapfen zu treten

Info

Firmenübergabe

Was tun, wenn die Nachfolge außerhalb der Familie stattfinden soll? Erste Orientierung schafft ein Blick in die bundesweit aufgestellte Unternehmensbörse nexxt-change.org. Dort und in den regionalen Betriebsdatenbanken der Handwerkskammern werden jährlich Hunderte von Übergeberinnen und Übergebern mit potenziellen Übernehmerinnen und Übernehmern zusammen­gebracht. Weiterführende Informationen sind beispielsweise auf ­https://www.zdh.de/ueber-uns/fachbereich-gewerbefoerderung/betriebsnach… abrufbar.

Generationen im Gespräch

Auf dem BAUMETALL Youtube-Kanal sind weitere Generationen­gespräche in einer speziellen Playlist abrufbar. Unter anderem sprach BAUMETALL mit Inhabern der Fachbetriebe Altvater und Sperber sowie mit den Verlegern des Gentner Verlages und den ­Machern von Spengler TV.

Gespräche auf Augenhöhe

Wenn Interessen verschiedener Generationen aufeinandertreffen, kommt es zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten. Alle ­BAUMETALL-Gespräche punkten mit der Weitergabe zahlreicher ­Erkenntnisse und entsprechender Seitenblicke – wertvolle ­Hin­weise und praktikable Tipps inklusive!

Um einen einfachen Zugang zu den aktuell sieben Video­aufzeichnungen zu finden, lohnt sich der Klick in die Youtube-Playlist „­Generationen im ­Gespräch“.