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Edelstahl-Schutzhülle für Tschernobyl-Reaktor

Die Tschernobyl-Katastrophe in der Nacht des 26. April 1986 hat sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt und weltweit die Gefahr, die mit der zivilen Nutzung der Kernkraft einhergeht, sichtbar gemacht. Ende April jährt sich der Jahrestag des Reaktorunfalls zum 26. Mal. Die radioaktiv verstrahlte Region um den Reaktor ist weitläufig unbewohnbar und bis heute militärisches Sperrgebiet. Aktuell haben die Bauarbeiten für eine neue, luftdichte Schutzhülle begonnen, die auf einen Zeitraum von 100 Jahren ausgelegt ist. Sie soll sich bogenförmig über dem zerstörten Reaktorblock und dem alten Betonsarkophag spannen.

Als deutsches Unternehmen ist die Kalzip GmbH am Bau des Tschernobyl-Projektes direkt beteiligt. Der in Koblenz ansässige, international tätige Hersteller von Gebäudehüllen aus Metall hat Ende März den Zuschlag für die Bauteile der Innen- und Außenhülle aus Edelstahl bekommen. Die Auslieferung der Materialien und Maschinen für die Vor-Ort-Herstellung hat bereits begonnen. Geplant ist eine 29000 t schwere Metallkonstruktion mit 105 m Höhe, 150m Länge und 257 m Spannweite, die 2015 fertiggestellt sein soll. „Ausschlaggebend für den Zuschlag waren die überzeugenden Testergebnisse dieser eigens für diese Anwendung entwickelte Speziallösung auf der Basis unseres bewährten Stehfalzsystems“, so der Geschäftsführer Jörg Schwall. „Eine besondere Herausforderung für unsere Ingenieure waren die hohen Anforderungen an die Standsicherheit gegen Windsogkräfte der Tornadoklasse 3.“

2007 hat die Ukraine den Auftrag für die neue Schutzhülle an Novarka vergeben. Novarka ist eine französische Arbeitsgemeinschaft aus den Unternehmen Vinci und Bouygues, die zum Bau dieser Schützhülle gegründet wurde. Ziel des international geförderten Vorhabens ist es, den Standort Tschernobyl in einen ökologisch sicheren Zustand zu überführen. Finanziert wird das Projekt durch verschiedene Geberländer. Den Großteil der Baukosten des Chernobyl Shelter Fund (CSF) tragen die G8-Staaten und die EU. Die Ukraine selbst leistet ebenfalls einen beachtlichen Beitrag.

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