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Meisterprüfung

Spengler sind Helden

Das spartanische Heer, die Truppen der Polis Sparta, galt im antiken Griechenland als professionellste Landstreitkraft überhaupt. Die charakteristische Ausrüstung der schwer bewaffneten Bürgersoldaten – sie bestand im Wesentlichen aus Schild, Brustpanzer, Beinschienen und Helm. Die Rüstung war sehr teuer, weshalb sich die Krieger selbst ausrüsten mussten. Einer von Ihnen könnte Spenglermeister Angelos Eklemes gewesen sein. Der gebürtige Franke mit griechischen Wurzeln überraschte die Prüfungskommission mit einem aus Kupfer und Messing angefertigten Kampfhelm. Gegenüber BAUMETALL schilderte er, welche Herausforderungen bei der Herstellung des nach spartanischem Vorbild gebauten Helmes gemeistert werden mussten.

300

Die Idee zum Bau seines Meisterstückes entwickelte Angelos Eklemes nachdem er den Film 300 gesehen hatte. Die US-amerikanische Comicverfilmung schildert das schockierende Leben eines Spartiaten. Dem historischen Vorbild entsprechend sind auch die Helme der spartanischen Leinwandhelden aus einem einzigen Bronzestück getrieben. Angelos Eklemes wandelte diese Bauart um und übertrug sie auf moderne Spenglertechniken. Vom Entwurf seines Helmes über die Test- und Versuchsphase bis zur Fertigung vor der Meisterprüfungskommission investierte der motivierte Spenglermeister nahezu 300 Arbeitsstunden – alleine zur Anfertigung der Abwicklungen waren es mehr als 100. Über 80 Einzelteile aus Messing und Kupfer mussten gezeichnet, zugeschnitten und in Form gebracht werden. Besonders aufwendig war die Herstellung des Messingkranzes über dem Gesichtsschutz. Zunächst füllte Angelos Eklemes ein Messingrohr mit Sand. Das Rohr erhitzte er mit einem Aufschweißbrenner und brachte es anschließend in mehreren Arbeitsgängen vorsichtig in Form. Um die entsprechenden Kupferbauteile befestigen zu können, kam eine Dekupiersäge der Marke Dremel zum Einsatz. Das speziell für Präzisionsschnitte entwickelte Werkzeug leistete beim Einfräsen des erforderlichen Schlitzes wertvolle Dienste.

Moderne Schweißtechnik

Zum Glück lernen Meisterschüler in Schweinfurt auch moderne Schweißtechnik kennen, beispielsweise das WIG-Schweißen. Beim Wolfram-Inertgasschweißen entstehen praktisch keine Schweißspritzer. Außerdem ist der Schweißverzug, bedingt durch den verhältnismäßig geringen und kleinräumigen Wärmeeintrag, geringer als bei anderen Verfahren. Aus diesem Grund ­bördelte Angelos Eklemes einfache Stehfalze zur Aussteifung der Helmsegmente nach innen und fixierte diese per WIG-Schweißtechnik. Übrigens: den professionellen Umgang mit Metall hat der versierte Fachmann bei seiner Ausbildung im Fachbetrieb Seiler aus Bad Winzheim erlernt.

Meisterschmiede Schweinfurt

Die Spengler-Meisterschule Schweinfurt ist für ihre praxisnahe Ausbildung bekannt. Auf zahlreichen Messen und Ausstellungen vertreten, zeigen Schweinfurter Spenglermeister was moderne Spenglertechnik leistet – zuletzt auf der Dach und Holz in Stuttgart. Dort wurden nicht nur beeindruckende Dachmodelle bekleidet, sondern auch zahlreiche der „1000 Kraniche für Fukushima“ gefaltet. Neben lange im Voraus ausgebuchten Vorbereitungskursen zur Meisterprüfung bietet die Spengler-Meisterschule Schweinfurt auch interessante Fortbildungsprogramme an. Neben Kursen zur fachmännischen Ausführung von Fassadenbekleidungen oder zur Bekleidung von Rundgauben- und Zwiebeltürmen bildet der Grundlehrgang Bauspenglerei einen festen Programmpunkt. Lehrgänge zur Bekleidung von Satteldach- und Walmdachgauben sowie zum Weich- und Hartlöten von Baumetallen oder der Kurs „Alte Spenglertechniken: Restaurierung, Rekonstruktion und freies Treiben bilden weitere Höhepunkte.

Heldenhaft

Wenn es um die fachgerechte Be- und Verarbeitung von dünnwandigen Baumetallen geht, sind Spengler, Klempner, Flaschner und Blechner Profis par excellence. Ob faszinierende Dachmodelle oder kunstvoll gefertigte Ziergegenstände – der zurückliegende Meisterkurs hat dies eindrucksvoll bewiesen. Aktuell bereitet sich der angehende Meister-Jahrgang 2013 darauf vor, entsprechende Bestätigung zu erbringen – gespannt erwartet die Fachwelt die Ergebnisse. Vor diesem Hintergrund kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass Schweinfurter Spengler Helden der Blechbearbeitung sind und der 27-jährige Angelos Eklemes ist einer von ihnen.

Aufruf

Meisterstück des Jahres

Es ist wieder so weit. Auch 2013 suchen die BAUMETALL-Leser das beste Meisterstück. Die Abstimmung beginnt im Herbst 2013 – die Preisverleihung findet auf der Dach und Holz 2014 in Köln statt. Bewerbungen können ab sofort eingereicht werden. Diese sollten mindestens zwei Fotos, eine Projektbeschreibung sowie vollständige Kontaktdaten inklusive Vor- und Nachname, Adresse und Telefonnummer enthalten.

Senden Sie Ihre Bewerbung mit dem Stichwort „Meisterstück des Jahres“ bitte per E-Mail an:

redaktion@baumetall.de

INFO

Der nächste Vorbereitungslehrgang zur Meisterprüfung beginnt Anfang November 2013 und endet Ende April 2014. Außerdem bietet die Spengler-Meisterschule Schweinfurt in den Wintermonaten Januar bis März 2013 wieder einige interessante Spenglerseminare an. Infos zu Terminen und Preisen direkt beim Veranstalter oder unter

https://www.baumetall.de/baumetall-live/extras

Handwerkskammer für Unterfranken

Spengler-Meisterschule Schweinfurt

Matthias Kaemmer

Georg-Schäfer-Straße 71

97421 Schweinfurt

Tel. (0 97 21) 78 58 31 29

https://www.spenglermeisterschule.de/

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