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Kommentar

Liebe Leserin, lieber Leser,

Über neue Perspektiven und die Angst vor dem schwarzen Mann

Erfolgreich war sie, die „Dach+Holz International – Messe für Holzbau und Ausbau, Dach und Wand“! Als Nachfolgerin der Dach+Wand steht die neue Fachmesse für den Schulterschluss der Dachdecker und Zimmerer. Sicher, auch die Klempner waren stark und mehr als hallenfüllend vertreten. Schon immer waren wir Klempner treue Partner der Dach+Wand, selbst in schweren Zeiten wie zuletzt in Leipzig oder Köln. Ausgerechnet die „Großen“ der Dachdeckerbranche glänzten dort mit Abwesenheit. Das alles scheint Schnee von gestern zu sein. Heute tummeln sich große schwarze Hüte an den Messeständen. Ohne Berührungsängste lassen sich die „schwarzen Männer“ Profiliermaschinen, Materialeigenschaften und Blechbearbeitungswerkzeuge erklären. Kommen etwa neue Zeiten auf uns zu? Kündigt sich womöglich der Zusammenschluss wichtiger Dachgewerke an? Vielleicht ist es angebracht, einmal genau darüber nachzudenken.

Messestimmen*:

„Als Klempner sind wir denkbar schlecht in der Öffentlichkeit vertreten.“

„Warum ist unser Verband auf einer solch wichtigen Messe nicht präsent?“

„Die drücken uns an die Wand!“

Besonders der verborgene Doppelsinn in letztgenanntem Zitat ist interessant. Fast könnte man glauben, dass selbst die im Messetitel ganz nach hinten gerutschte Wand entsprechendem Druck weichen musste. Zur Beruhigung: Festgefahrene Strukturen und betonierte Meinungen bilden die Ausnahme. Vielmehr ist ein überaus zukunftsorientierter Messe-Optimismus spürbar. Zukunftsängste und Perspektivlosigkeit sind also ebenso fehl am Platze wie die Schaffung neuer Feindbilder. Diesen Eindruck vermittelte übrigens auch der 14. Deutsche Klempnertag, der mit einem vielseitigen Programm sowie aussagekräftigen Fachvorträgen glänzte.

Doch nicht nur auf der Dach+Holz oder dem Klempnertag bewegt sich etwas. Was ein strategischer Schulterschluss hervorbringen kann, beweist beispielsweise die lobenswerte Initiative des Spenglermeisters Johannes Binder aus Ingolstadt**. Auch die Aktivitäten der „freien Spenglermeister Vereinigung Bayern (SMV)“, des BAUMETALL-Treffs oder der Museumsstiftung gehen in die richtige Richtung. Das angestrebte Ziel ist stets identisch und heißt: Klempner benötigen eine starke Lobby. Was spricht also gegen den kollegialen Schulterschluss? Möglichkeiten dazu gibt es viele. Ob Klempnermuseum, Verbände, unabhängige Initiativen, Industrievertreter, Lobbyisten und Herzblutklempner – das entsprechende Pfund sollte gemeinsam in die Waagschale gelegt werden. Unter dem Strich betrachtet lässt sich feststellen: Wir Klempner sind da! Mit uns kann seit Jahrhunderten gerechnet werden und die wachsende Anforderung an moderne Gebäudehüllen*** führt uns in eine spannende und gemeinsame Zukunft.

Herzlichst Ihr

Klempnermeister Andreas Buck
(Chefredakteur)

* Ausstellerstimmen und ein umfangreicher Messebericht befinden sich auf Seite 42ff, die genannten Zitate stammen von Messe-Fachbesuchern. ** Seite 7, *** Seite 14 in vorliegender Ausgabe

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