Die BAB 44 ist eine der wichtigsten Autobahn-Querverbindungen des Landes. Sie verläuft von der belgischen Grenze bei Aachen im Westen bis (derzeit noch geplant) nach Eisenach im Osten. Ihre Entstehung reicht weit ins 20. Jahrhundert zurück, wobei zahlreiche Trassenplanungen immer wieder geändert wurden. Heute besteht die Autobahn aus drei Teilstücken, deren wichtigstes die Strecke von Dortmund nach Kassel darstellt. Gebaut wurde dieser Abschnitt in den frühen 70er-Jahren. Zum Reisekomfort tragen mehrere Tank- und Rastanlagen bei, von denen nicht alle von Anfang an vorhanden waren. Anders die beiden Rasthöfe Soester Börde Nord und Süd, die im Jahr 1973 an der noch jungen Autobahn gebaut wurden. Heute präsentieren sich die Betriebe des Unternehmens Tank & Rast als moderne Haltepunkte unter der Marke Serways.
Wie bei älteren Gebäuden nicht ungewöhnlich, entsprachen die Dachkonstruktionen nicht mehr dem aktuellen Stand. So entschloss sich Tank & Rast in diesem Jahr dazu, die Dächer auf beiden Gebäuden neu eindecken zu lassen. Die Arbeiten wurden vor Kurzem fertiggestellt. Insgesamt kamen allein für die Raststätten jeweils etwa 440 m² Dachfläche zusammen. Auf kleineren, anhängenden Flachdachflächen sind heute Lüftungskästen sowie Konsolen für Werbeschilder montiert. Die Dächer auf den beiden separaten Tankstellengebäuden bzw. über den Tankanlagen sollen später erneuert werden.
Rückblick, Vorbereitung und Neueindeckung
Ursprünglich wurden die beiden etwas unterschiedlich gestalteten Raststätten als Flachdachgebäude errichtet. Die Flachdächer wurden einige Jahre später mit leicht geneigten Dachstühlen ausgestattet. Dabei besitzt der am hier vorgestellten Gebäude nachträglich aufgeständerte Dachstuhl die Form eines lang gezogenen Walmdachs.
Mit der entsprechenden Neuentdeckung wurde die Frank Düppe GmbH & Co. KG aus Schalksmühle beauftragt. Zunächst musste das Team um die Dachdeckermeister Frank Düppe und Patrick Sell die aus Bitumenschindeln bestehende alte Dachdeckung zurückbauen und ökologisch korrekt entsorgen. Anschließend wurde der Dachstuhl stellenweise repariert, dabei wurden auch einige Konstruktionselemente ausgetauscht.
Im nächsten Schritt brachten die Dachhandwerker eine handelsübliche Trennlage auf der Schalung auf. Erst dann erfolgte die Montage der kleinformatigen Kanada-Aluschindeln. Die von Haushaut in Düren gelieferten Schindeln sind mit einer markanten 3D-Prägung versehen. Die im dunkeln Haushaut-Farbton „Pearls“ gehaltenen Aluminiumelemente sehen klassischen Schieferschindeln sehr ähnlich. Ein elementarer Produktvorteil ist das geringe Gewicht der Schindeln. Mit ca. 2,7 kg/m² sind sie speziell zur Montage auf älteren Dachstühlen perfekt geeignet. Kanada-Aluschindeln sind dennoch erstaunlich robust, wetterfest und langlebig. Ein weiterer Pluspunkt von Aluminiumschindeln zeigt sich beim Anschluss von Dachdurchbrüchen. Der Anschluss von Gauben, Lüftungs- oder Schornsteinverwahrungen wurde folglich auch am Dach der Raststätte entsprechend sicher ausgeführt. Und noch etwas ist erwähnenswert: Die bestehende innen liegende Dachrinne wurde belassen – die Wasserkästen und Fallrohre wurden jedoch nach außen verlegt.
Bild: Lippsmeier / www.peter-lippsmeier.de
Bild: Lippsmeier / Düppe GmbH
Bild: Lippsmeier / Düppe GmbH
Bild: Lippsmeier / Düppe GmbH
Versorgungsauftrag
Die Raststätten Soester Börde gehören heute zum Unternehmen Tank & Rast, dem führenden Anbieter von Gastronomie, Einzelhandel, Hotellerie, Kraftstoff und Schnellladeinfrastruktur auf den Autobahnen in Deutschland. Gemeinsam mit Franchisepartnern betreibt Tank & Rast im deutschen Autobahnnetz rund 360 Tankstellen und rund 400 Raststätten (einschließlich ca. 50 Hotels) sowie über 20 Standorte neben der Autobahn. Die beiden Raststätten Soester Börde bieten auf beiden Seiten der vielbefahrenen Autobahn ein umfassendes Serviceangebot für alle Reisenden wie Shop, Restaurant, Kinderspielplatz und Spielecke, moderne sanitäre Anlagen und Duschen, E-Ladesäulen u. a. m. Die Raststätten verfügen jeweils über etwa 34 Pkw- und 20 Lkw-Parkplätze.