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Anschlüsse an WärmedämmVerbundsysteme

Ärgernis und Chance

An einem Haus in der Münchener Leopoldstraße sorgten Wandanschlussprofile aus Titanzink für Unmut bei den Hauseigentümern. Besonderes Augenmerk legte der Auftraggeber auf die Übergänge vom entsprechenden Metallprofil an die verputzten Fassadenflächen. Hier sorgen mehrere Zentimeter breite Silikonfugen, Dichtbänder und direkt eingeputzte Kappleisten für ein reines Sammelsurium unterschiedlicher Anschlussdetails. Bereits nach kürzester Zeit (das Gerüst war noch nicht einmal abgebaut) zeigten sich Risse an den besagten Stellen. Dies sorgte wiederum für eine rege Diskussion zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Unverständlich, wie der Bauherr meint, denn in den Klempnerfachregeln des ZVSHK sind unterschiedliche Ausführungsdetails klar geregelt. Entsprechende Alternativen zeigt dieser im Rahmen des Themenschwerpunktes Wärmeschutz zusammengestellte Fachbeitrag. Außerdem sorgt ein Fachregelauszug für Klarheit.

Universell einsetzbare ­Kunststoff-Anschlussprofile

Laut ZVSHK-Klempnerfachregel müssen aufgesetzte Kappleisten mindestens alle 250mm und Wandanschlussschienen mindestens alle 200mm mit ausreichend korrosionsgeschützten Befestigungsmitteln befestigt werden. Um bei der direkten Befestigung die Ausdehnung unterschiedlicher Wandanschlussprofile nicht einzuschränken, sind Langlöcher in den Profilen empfehlenswert. Kappleisten auf diese Art an Sichtbeton-, Mauerwerk- oder Zementputzflächen anzuschließen ist relativ einfach. Der Nachteil ist, dass unkontrolliert eindringende Feuchtigkeit zu schleichend entstehenden Bauschäden führen kann. Selbst der Einsatz von Dichtbändern, Dichtschrauben oder Dichtstoffen aus der Tube garantiert keine dauerhafte Sicherheit. Wenn zudem der Anschluss an wärmegedämmte Fassadenflächen gefordert wird, sind mechanische Befestigungssysteme nur noch eingeschränkt tauglich. Große Dämmstoffdicken erschweren die fachgerechte Montage zusätzlich.

Dauerhafte Lösungen sind vor allem gefragt, wenn der Anschluss von Metallprofilen an wärmegedämmte und anschließend herkömmlich verputzte Fassaden erfolgen soll. Um Überhangstreifen oder Wandanschlussleisten ohne die Gefahr von Rissbildung an Wärmedämmverbundsysteme anzuschließen, haben sich die Putzanschluss-Schienen von M.A.S.C. als zuverlässig erwiesen. Vom Klempner vormontiert bilden sie die Anschlussgrundlage für den Stuckateur. Die M.A.S.C.-Universal-Klempnerschiene für Vollwärmeschutz (MUKV) verhindert außerdem Wärmebrücken und ermöglicht die Metallausdehnung absolut zuverlässig. Die aus stabilem Kunststoff bestehende Klempnerschiene erlaubt zudem die problemlose Verbindung an Ecken, Stößen und Übergängen und bildet darüber hinaus eine optimale Abziehkante für den Stuckateur. Die Vorteile im Überblick:

  • keine Wärmebrücke
  • Metallausdehnung absolut gewährleistet
  • schnelle, einfache Montage
  • problemlose Verbindung an Ecken, Stößen und Übergängen
  • Abziehkante für den Stuckateur
  • keine Verfärbung am Putz
  • sauberer Übergang vom Metallprofil zur verputzten Fassadenfläche
  • keine Putzabrisse und optimale Verbindung zwischen den Arbeiten der Klempner und Stuckateure
  • korrosionsfrei und für alle Metalle geeignet

Die M.A.S.C.-Universal-Klempnerschiene MUKV wurde speziell zum Anschluss von Metallprofilen an Vollwärmeschutz entwickelt. Sie wird einfach auf das Metallprofil aufgesteckt und ist in Längen von 2,50m lieferbar. Eine entsprechende Empfehlung ist übrigens auch in den Klempnerfachregeln (Infokasten) zu finden.

Dämmstoff-Übersicht

Ebenso vielseitig wie die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Ausführung von Metall-Anschlussdetails ist die Auswahl entsprechender Dämmstoffe. Besonders im Hinblick auf den von vielen Medien geschilderten Dämmwahn geht es so gut wie immer um Wärmedämmverbundsysteme (WDVS). Dieser einseitigen Sichtweise tritt das Paderborner IpeG-Institut mit einer umfassenden Darstellung am Markt verfügbarer Dämmstoffe entgegen. Fast 160 Dämmstoffe haben die Dämmspezialisten recherchiert und wichtige Kriterien wie Wärmeleitfähigkeit, Wasserdampfdiffusionswiderstand, Baustoffklasse und vor allem auch Kosten in Tabellenform übersichtlich zusammengestellt. Diese Übersichten können ab sofort beim Online-Magazin für energetisches Bauen und Sanieren https://www.enbausa.de/ unter der Rubrik „Dämmstoffe“ abgerufen werden. Sie werden regelmäßig aktualisiert.

IpeG-Geschäftsführer Arnold Drewer will aufzeigen, dass es weitaus mehr Möglichkeiten gibt, ein Gebäude zu dämmen, als es in ein WDVS einzupacken. Für mehr als 80 Einbausituationen hat das IpeG-Institut spezielle Lösungen entwickelt. Ein Beispiel sind Einblasdämmstoffe, die bei vielen alten Gebäuden mit zweischaligem Mauerwerk zum Einsatz kommen können. Dann bleibt die Außenansicht unverändert. Viele dieser Gebäude verfügen auch über Kehlbalkenanlagen, Decken zwischen Obergeschoss und Spitzboden, die hohl oder nur teilweise mit Asche, Lehm oder Schlacke gefüllt sind. Diese Decken ließen sich leicht mit Einblasdämmstoffen füllen, so Drewer. Dadurch werde die Dämmwirkung der Decke dreimal so gut wie vorher. „Die Kosten der Maßnahme liegen bei 15 Euro pro Quadratmeter und amortisieren sich in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren“, räumt der Experte mit einem weiteren Vorurteil auf, dass Dämmung nicht bezahlbar sei. Im Bereich der öffentlichen Gebäude sind die Möglichkeiten, die Hohlräume zwischen vorgehängten (Wasch)-Beton-Fassaden-Elementen oder in schwach belüfteten Flachdächern kostengünstig zu dämmen, bundesweit noch nicht erschlossen. Seine Dämmstoff-Übersicht bezeichnet Drewer als die vollständigste, die derzeit verfügbar ist. Sie werde laufend erweitert. Drewer: „Am Ende werden wir bei 200 bis 300 verschiedenen Dämmstoffen landen.“

Ausgezeichneter ­Hochleistungswärmedämmstoff

Innovationen für die energieeffiziente Altbausanierung sind gefragter denn je. Dass der Plus-Energie-Standard auch für das Bauen im Bestand keine Utopie mehr ist, beweisen jüngste Forschungsergebnisse des Bundesarbeitskreises für Altbauerneuerung e.V. (BAKA) und Wettbewerbsergebnisse, wie z.B. „Praxis Altbau – Preis für Produktinnovationen“. Die Auslober, der BAKA Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V. Berlin, die Messe München und der Bauverlag aus Gütersloh, haben den Wettbewerb unter das Motto „Investieren in die Zukunft“ gestellt. Evonik Industries AG wurde bei diesem Wettbewerb für die Produktinnovation Calostat ausgezeichnet. Der Geschäftsbereich Inorganic Materials stellte den Juroren die neue Hochleistungswärmedämmplatte vor, die hauptsächlich aus Siliciumdioxid besteht. Mit diesem hocheffizienten Dämmstoff beschreitet Evonik einen völlig neuen Weg für die Bauindustrie. Aufgrund seiner bauphysikalischen Ausstattung wertet Calostat viele bereits existierende Baustoffe wärmetechnisch auf.

Von den 56 angemeldeten Ideen zu neuen Produkten für den Alt- und Neubau wurden neun Innovationen ausgezeichnet. Unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Peter Ramsauer, wurde der Innovationspreis anlässlich der internationalen Baufachmesse Bau 2013 in München verliehen.

Auf Abstand halten

Wer kennt sie nicht, die Risse im Putz am Rinnenendboden, die immer dann entstehen, wenn sich die Dachrinne ausdehnt. Die Folge: Entsprechende Ablaufspuren sind an der Fassade sichtbar und je nachdem, welches Metall eingesetzt wurde, überaus hässlich. Um diese optischen Mängel und daraus resultierende Schäden an der Putzfassade zu vermeiden, wird der M.A.S.C.-Kunststoff-Trenndeckel eingesetzt. Er wird einfach auf den eingefalzten, von innen gelöteten Rinnenboden aufgesteckt und bis an das Rohmauerwerk angefahren. Danach kann der Stuckateur den Trenndeckel mit anputzen. Somit ist gewährleistet, dass der Rinnenboden effektiv vom Fassadenputz getrennt wird und sich die Dachrinne ohne Rissbildung im Fassadenputz dehnen kann. Wenn an beidseitigen Rinnenendstücken bauseits ein Festpunkt entsteht, muss die Dehnung bzw. die Einbautemperatur berücksichtigt werden. Dieser wichtige Punkt gehört bei Fachleuten zwar zum Standardwissen, wird aber dennoch oft missachtet.

Tipp: Einfach den Kunden vor dem Einbauen des Artikels aufklären, und schon steigt der Kompetenzgrad des Fachmanns. Die Trenndeckel bestehen aus hochwertigem, weißem Kunststoff und sind für halbrunde Rinnen der Größen 33, 28 und 25 erhältlich.

Fazit

Moderne Dämmstoffe bieten für nahezu alle geforderten Anwendungsfälle geeignete Lösungen. Klempner sind gefordert, Metallanschlüsse dauerhaft und fachgerecht auszuführen, und können dazu auf zahlreiche Hilfsmittel und bewährte Fachregeln zurückgreifen. Immer dicker werdende Fassadendämmschichten erfordern zwar zunehmend mehr Vorbereitungs- und Montageaufwand – eröffnen aber auch Chancen und neue Geschäftsfelder für Metall verarbeitende Fachbetriebe.

ZVSHK-Klempnerfachregeln

Anschlussempfehlung unter Punkt 4.13.1 Metallanschlüsse an Putz und Wärmedämmverbundsysteme

Grundsätzlich ist ein Gebäude vor dem Eindringen von Wasser zu schützen. Diese Regel gilt insbesondere für den Bereich von wasserführenden Ebenen. Sie gilt auch für Fassaden, wobei besonders im Anschlussbereich eine Hinterwanderung durch Feuchtigkeit zu verhindern ist. Fassadenputze bzw. Putze auf WDVS müssen witterungsbeständig sein und können je nach Schlagregenbeanspruchungsgruppe wasserhemmend oder wasserabweisend sein. Im Regelfall werden wasserabweisende Fassadenputze oder Putze auf WDVS verwendet. Damit die Metallanschlüsse an Putzen und Wärmedämmverbundsystemen funktionieren, müssen vor allem die unterschiedlichen thermischen Beanspruchungen von Metall und Putzwerkstoffen berücksichtigt werden. Vom Planer müssen vor Ausführungsbeginn die Details der Metallanschlüsse an Putz/WDVS festgelegt sowie die notwendigen Überstände (Tropfkantenabstände und Höhen) vorgegeben werden. Ebenso sind die Arbeitsabläufe der verschiedenen Gewerke zu koordinieren, damit eine optimale technische und gestalterische Lösung ermöglicht wird.

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