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Eine dauerhaft wasserdichte Lösung

Rollnahtgeschweißte Flachdächer

Durch eine einzigartige, 1962 in Schweden entwickelte Rollennahtschweißverbindung von nichtrostenden Edelstahlbändern, wurde es möglich, Flachdächer bis 0°-Neigung dauerhaft wasserdicht einzudecken. Seither wurden weltweit mehr als 10 Mio. m² an über 10 000 Objekten mit dieser Technik verlegt. Die Lebensdauer eines geschweißten Flachdaches aus „Edelstahl Rostfrei“ wird in der Regel nur durch die Lebensdauer des Gebäudes selbst begrenzt. Das rostfreie Metall ist hier eine Alternative zu Dachbahnen, die einer stärkeren Alterung unterliegen. Das Rollennahtschweißsystem ist daher für Neubauten und für das Bauen im Bestand gleichermaßen geeignet. Für öffentliche Bauten sind Edelstahl-Flachdächer eine ebenso wirtschaftliche Lösung wie im privaten Wohnungsbau und die Lebensdauer-Kosten-Analyse fällt immer positiv aus.

Der Werkstoff „Edelstahl Rostfrei“

Alle nichtrostenden Stähle weisen einen Chromgehalt (Cr) von mindestens 10,5 % auf. An der Werkstoffoberfläche oxidieren die Chromatome mit dem Sauerstoff aus der Luft und bilden eine nur wenige µm dünne, chromreiche transparente Passivschicht, die den Werkstoff vor Korrosion schützt. Bei Beschädigungen bildet sich diese Schicht immer wieder spontan neu. Die Korrosionsbeständigkeit gegenüber aggressiven Umgebungsfaktoren wird durch den Zusatz von Molybdän (Mo) deutlich erhöht. Nickel (Ni) als Legierungselement verbessert das Umformverhalten und die Schweißeignung. Die nichtrostenden Stähle werden in der DIN EN 10088 genormt und sind in das europäische Werkstoffnummernsystem integriert. Durch die hohe Festigkeit des Werkstoffes werden 0,4- oder 0,5-mm-Bedachungsscharen eingesetzt, was zu einer Gewichts- und Kostenreduktion führt. Bei Verwendung eines 0,4-mm-Edelstahlbandes beläuft sich das Flächengewicht auf 3,3 kg/m².

Auch unter ökologischen Gesichtspunkten haben nichtrostende Stähle entscheidende Vorteile. Sie unterliegen keinem relevanten natürlichen Abtrag und es werden keine Metallionen mit biozider Wirkung freigesetzt. Regenwasserversickerung und die Regenwassernutzung sind damit vollkommen unbedenklich. Aufgrund ihrer Beständigkeit gegenüber Algen und Durchwurzelung eignen sich Edelstahl-Dacheindeckungen besonders für die extensive oder intensive Begrünung. Dabei kann das Pflanzsubstrat direkt auf die Edelstahl-Dachhaut aufgebracht werden. Nichtrostende Stähle sind zu 100 % recyclingfähig.

Werkstoffauswahl

Spezialisierte Klempnerfachbetriebe bieten in der Regel Chrom-Nickel-Molybdän-Stähle an, um auch bei Unwägbarkeit bestimmter Faktoren, wie Korrosionsbeständigkeit, zu gewährleisten. NebenstehendeTabelle führt die für Flachdächer eingesetzten Edelstahlsorten auf. »

Planung

Bei der Planung sind die Umgebungsbebauung, die Ausmaße der Dachfläche, die Vorgaben der Energiesparverordnung, der Dachaufbau und die Wünsche des Bauherren für die spätere Gestaltung zu berücksichtigen. Daran orientiert sich die Ausführung der Flachdachkonstruktion. Soll mit der Edelstahl-Dacheindeckung ein entsprechend metallischer Akzent gesetzt werden, ist die mechanische Befestigung der Dachbahnen an der Unterkonstruktion vorzuziehen, da Auflasten dann nicht erforderlich sind. Die verwendeten Edelstahlbänder sind in diesen Fällen in der Regel zwischen 625 und 660 mm breit. Soll dann das Flachdach anschließend bekiest, begrünt oder anderweitig gestaltet und ausgestattet werden, ist eine schwimmende Verlegung mit Auflasten die Methode der Wahl. Die Breite der Edelstahlbänder kann hier zwischen 800 und 1250 mm variieren. Für Dächer, die hohen Windlasten ausgesetzt sind, stehen auch Bänder zwischen 400 und 600 mm zur Verfügung.

Die Aufnahme des Bewegungsausgleichs im Randbereich, die Anordnung und benötigten Abmessungen der Scharen unter Beachtung von Dachdurchdringungen und -aufbauten, Dachabläufen und Sicherheitsüberläufen sowie die Ausbildung funktionsgerechter Details ist vor der Ausführung der Dacheindeckung exakt zu planen.

Für planungsbegleitende Beratung, Ausschreibungshilfen, Vorplanung und Ausführung stehen spezialisierte Fachfirmen zur Verfügung. Diese haben eine Zulassung für Klempnerarbeiten gemäß DIN 18339, einschließlich eines Eintrages in der jeweiligen Handwerkskammer. Denn um eine perfekte Verlegung zu gewährleisten, sind entsprechendes Know-how und Erfahrung erforderlich.

Verlegetechnik Rollennahtschweißen

Die Edelstahlbänder werden meist auf dem Dach direkt vom Coil abgewickelt. Nachdem sie auf die benötigte Länge geschnitten wurden, werden die Scharen durch Hafte an der Unterkonstruktion oder durch Auflast befestigt. Das Befestigungssytem richtet sich nach der Gebäudehöhe, den Abmessungen der Scharen und der Dämmstoffdicke.

Die Hafte sind mit einer nur 0,15 mm dünnen Schiebezunge aus nichtrostendem Federstahl ausgestattet. Diese wird zunächst mittig positioniert und mit einer Punktschweißzange an die Scharen geheftet, um später mit verschweißt zu werden. Schiebehafte stellen den Ausgleich von Dehnungen und Verformungen und die Aufnahme von Windsoglasten sicher und tragen der Wärmeausdehnung Rechnung. Die Scharen werden dann zunächst beidseitig 25 bis 30 mm hoch aufgekantet. Mit der selbstlaufenden Rollennahtschweißmaschine werden sie etwa 18 mm von der Unterkante längs der Kantungen kontinuierlich miteinander verschweißt. Bei diesem Vorgang werden auch die angehefteten Schiebezungen der Hafte mit einbezogen. Durch diese ununterbrochene Schweißverbindung wird die Wasserdichtigkeit zuverlässig und dauerhaft erreicht. Für schwer zugängliche Nähte stehen Detailschweißgeräte zur Verfügung. Die Schweißmaschinen des Klempnerbetriebes müssen permanenter Wartung unterliegen und perfekt gepflegt sein und sollen aus Hauptschweißmaschine und Detailmaschine bestehen.

Die Verbindung mit der Rollennahtschweißmaschine entsteht durch das Widerstandsschweißverfahren, das keinen Schweißzusatzwerkstoff erfordert. Rollenförmige Schweißelektroden umfassen die aneinander zu fügenden Bleche beidseitig und fahren mit einer Geschwindigkeit von etwa 3,5 m/min an ihnen entlang. Die Änderung der Mikrostruktur in der wämebeeinflußten Zone ist äußerst gering und die Bildung von Anlauffarben bleibt minimal. Die Naht kühlt sich wegen der hohen Schweißgeschwindigkeit, der geringen Materialstärke von nur zweimal 0,4 mm oder zweimal 0,5 mm und der wassergekühlten Schweißmaschinen schnell ab. Nach dem Schweißen bördelt eine Falzmaschine die Naht um. Dieser einfache Stehfalz glättet die Naht, verleiht ihr zusätzliche Stabilität und beseitigt scharfe Kanten. Wird mit Auflast gearbeitet, eignen sich zum Beispiel Porenbetonsteine, die später begehbare Roste oder Solaranlagen aufnehmen können. Zur Sicherung gegen abhebende Windkräfte sind Kiesschüttungen aus Kies 16/32 mit einer Schichtdicke von mindestens 5 cm oder Erdaufschüttungen für die Dachbegrünung zulässig. Rollennahtgeschweißte Flachdächer sind auch dann dicht, wenn sie langandauernd und vollständig mit Wasser überdeckt sind, also wenn es zu stehenden Wasseransammlungen kommt.

Flachdachsanierung

Vor allem im Sanierungsfall entscheiden sich Bauherren zunehmend für geschweißte Edelstahl-Flachdächer. Sie sind gegenüber bitumenhaltigen Materialien beständig; die alte, schadhafte Dachhaut kann daher unter der neuen Edelstahleindeckung verbleiben und muss nicht aufwendig und kostspielig entsorgt werden. Eine Kontrolle des Altdachbestandes wird empfohlen. Eine Austrocknung von durchfeuchteten Altdach-Schichten wird durch den Einbau von Entfeuchtungsschächten oder durch Membrane gewährleistet. Weitere gute Gründe für rollnahtgeschweißte Edelstahl-Flachdächer schildert und beschreibt https://www.baumetall.de/ .

Edelstahl Spezial

Das BAUMETALL Online-Extra liefert weitere gute Gründe für den Einsatz rollnahtgeschweißter Edelstahl-Flachdächer. Ergänzend werden auf https://www.baumetall.de/ konstruktive Hinweise gegeben und die Themen Dachentwässerung, Dachzubehör sowie Blitzschutz und Brandschutz behandelt. Darüber hinaus vermitteln weitere Fotos technische Details – etwa bei der Variante rollnahtgeschweißte Winkelfalztechnik. Weitere Informationen:https://www.baumetall.de/

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei

Sohnstraße 65

40237 Düsseldorf

https://www.edelstahl-rostfrei.de/

Tel.: (02 11) 67 07 - 8 35

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