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In Uri klettert der Stier vom Wappen auf das Dach

Lichtschachteln schmücken Militärgebäude

Im Herbst 2012 erhielt das über 1000 m2 große Dach des Zeughauses Stücki im urnerischen Göschenen eine neue Dacheindeckung. Die Fachleute der Bless AG aus Erstfeld im Schweizer Kanton Uri verarbeiteten dazu Aluminium-Dachplatten der Marke Prefa. Außerdem bekleideten sie auf über 300 m2 Dach- und Fassadenfläche futuristisch anmutende Lichtschachteln (Lukarnen) mit farbbeschichtetem Aluminium. Bereits in der Planungsphase war die Bless AG mit den renommierten Zürcher Architekten M. Burkhalter und C. Sumi von Burkhaltersumiarchitekten involviert und konnte so den Entstehungsprozess der baulichen Verbesserung und Veränderung des Daches mitgestalten und enorme Erfahrung im Metalleindeckungsbereich einbringen. Um der geänderten Nutzung gerecht zu werden, musste die gesamte Dachfläche gedämmt und neu eingedeckt werden. Zuerst wurden über 1000 m2 Ziegeleindeckung einschließlich entsprechender Lattung entfernt und entsorgt. Durch den beauftragten Zimmerer wurde das restliche Holz entfernt und der neue Dachaufbau bis zur Konterlattung realisiert. Anschließend kam wieder die Bless AG zum Einsatz. Zur Dachentwässerung setzten sie die alten und zuvor vorsichtig demontierten Kupferrinnen ein. Montiert wurden sie mit sogenannten Hochgebirgshaken. Anschließend bekleideten sie die Stirn- und Ortgangbretter mit hellgrau beschichtetem Farbaluminium der Marke Prefa und zwar so, dass diese den extremen winterlichen Belastungen standhalten können. Die Hauptdachfläche deckten sie ebenfalls mit hellgrau beschichteten Prefa-Aluminium-Dachplatten ein. Als Unterkonstruktion dient eine 30/50-Dachlattung. Zur Verbesserung der Auflagestabilität wurden entsprechende Zwischenlatten angebracht. Die erforderlichen Anschlussprofile statteten die Spengler der Bless AG mit vertieften Rinnen aus und zur Verbindung der Profile setzten sie ausschließlich Falztechnik ein.

Vier gewaltige Lichtschachteln

Das eigentliche Prunkstück der Sanierung stellen jedoch vier neue Lukarnen dar. Sie wurden an derselben Stelle eingebaut, an der früher acht herkömmliche Dachgauben platziert waren. Dazu wurde das Dach entsprechend aufgeschnitten – die vorhandene Tragkonstruktion jedoch aus statischen Gründen in ihrem ursprünglichen Zustand belassen. Die riesigen Lichtschachteln erwecken den Eindruck, als wären sie direkt vom Gebirge in das Dach geschleudert worden. Mit etwas Fantasie könnte man meinen, es handle sich um die Verlängerung der umliegenden Bergspitzen. Bis sich die Sonne abends hinter den umliegenden Bergen verkriecht, leiten die überdimensionalen Aufbauten wertvolles Tageslicht in die darunter liegenden Ateliers. Ihre einteiligen Scheiben sind über 5m hoch und leiten durch raffinierte Ausrichtung selbst das letzte Licht des Tages gezielt in die modern gestalteten Räume.

Aluminiumhülle

Wie ein maßgeschneidertes Kleid umhüllt die dunkelgraue Aluminium-Bekleidung die Lukarnen. Die Fassadenbekleidung weist unten und oben verschiedene Schrägen auf. Um den ästhetischen Wünschen der Architekten gerecht zu werden, wurden die senkrechten Falze oben direkt mit dem Metalldach verbunden. So entsteht eine klar begrenzte, scharfkantige Fläche, welche hervorragend zu den ebenfalls scharfkantigen Granitbergen der Umgebung passt. Einzig über der großen Lichtscheibe ist das Dach um 110mm nach außen abgesetzt. Auf diese Weise wird die Hinterlüftung der gesamten Blechbekleidung gewährleistet. Die Dachaufbauten sind mit Aluminiumscharen (Achsmaß 430mm) bekleidet. Für die Fassade wurde das Winkelfalzsystem gewählt – auf dem 21° geneigten Dach wurde das Doppelstehfalzsystem angewandt.

Die Entwässerung erfolgt über eingebaute Edelstahlrinnen sowie über die Seitenflächen der Fassade. Dort führen konvex geformte Speier das Niederschlagswasser auf die Hauptdachfläche. Als Unterkonstruktion für die Bekleidungen diente eine hinterlüftete Dreischichtplatte. Alle Bekleidungsteile wurden mit den entsprechenden Anschlüssen in der Werkstatt der Bless AG gefertigt und mit speziellen Transportrahmen sicher zur Baustelle transportiert.

So kommt Uris Wappenstier aufs Dach

Der Umbau vom Militärgebäude zum Künstleratelier ist perfekt gelungen. Vor, während und nach der Optimierung der Dachflächen lieferten die Profis der Bless AG ein weiteres Mal eine saubere und fachlich einwandfreie Arbeit ab. In weniger als sechs Wochen wurde die gesamte Eindeckung einschließlich aller Spenglerarbeiten realisiert. Gerade noch rechtzeitig vor dem Winter konnte das Aluminium-Dach dem ­Eigentümer übergeben werden. Dieser freut sich ab sofort nicht nur über sein neues Dach, sondern auch über die 40-jährige Garantie, die Prefa auf die Aluminiumhülle gewährt. Dass der Stier des Urner Kantonswappens nun auch in Form des Prefa-Stiers auf dem Dach des alten Zeughauses in Göschenen prangt, erfüllt die Urner Spengler der Bless AG zu Recht mit Stolz.

AUTOR: Gregor Bless

BAUTAFEL

Projekt: Umbau eines Militärgebäudes zum Künstleratelier, Göschenen, Schweiz

Architektur: M. Burkhalter und C. Sumi, ­Burkhaltersumiarchitekten, Zürich, Schweiz

Fachbetrieb: Bless AG, Erstfeld, Schweiz

Dachaufbau: Vollflächig hinterlüftet

Dachfläche: Prefa-Aluminium-Dachplatten, 1000 m2

Dach- und Fassadenflächen an Lukarnen: 300 m2 Prefalz-Farbaluminium

Gregor Bless

ist Spenglermeister aus Erstfeld im Schweizer Kanton Uri

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