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X-Cut: Für Bleche in Bestform

Viel Handarbeit und Präzision – das ist das Um und Auf in Spenglereien. Doch gerade in diesem Berufsbereich wird Automation immer wichtiger. Findige Tiroler Maschinenbauer machen vor, wie es geht. Nach deren Auffassung verbindet X-Cut die Erfassung der Abmessungen auf der Baustelle digital mit dem automatischen Blech­zuschnitt in der Werkstatt. Interessant sei der Blick auf die deutliche Zeitersparnis und die gegenwärtig laufende Investitionsförderung im Rahmen des Konjunkturstärkungsgesetzes. „Ideen werden zu Maschinen“, so lautet das Motto des in Kramsach (Tirol) ansässigen Maschinenbauunternehmens Schwehla. Bei der „X-Cut“ haben sich die findigen Techniker das Ziel gesetzt, das Zuschneiden von Blechen weiterzuentwickeln – vom reinen Spalten der Bleche zum vollautomatischen Zuschnitt sämtlicher Flächen. Zusätzlich wollte man den Weg von der Erfassung der Abmessungen auf der Baustelle bis zur Fertigung in der Werkstatt deutlich verkürzen, was nach einer Vernetzung und durchdachter Digitalisierung verlangt!

Mit einem Spengler entwickelt

In Spenglereibetrieben kann es schon mal beengt zugehen, darum wurde bei der neuen Maschine auf kompakte Abmessungen geachtet. Sie überzeugt mit einer Grundfläche von nur 3,0 x 2,2 m. Abgesehen vom schlanken Footprint und einem schnittigen Design bietet die X-Cut zahlreiche Funktionalitäten, die die Arbeitsvorgänge vereinfachen. Um das zu realisieren, waren ein Spengler und auch ein Schlosser maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Christian Lederer, Geschäftsführer der Schwehla GmbH: „Wir hatten die Vision, die flexibelste Blechschneidemaschine der Welt zu bauen. Darum haben wir Spenglern ganz genau bei der Arbeit zugesehen und daraus die Anforderungen für unsere Maschine abgeleitet. Dann wurde jedes Detail der Lösung gemeinsam mit dem Spenglermeister Roman Thaler und dem erfahrenen Schlosser Gerhard Hager geplant, entwickelt und getestet – bis alles wirklich perfekt war.“ Eines der auffälligsten Features ist die Verstellmöglichkeit der Schnittwinkel in zwei Richtungen um jeweils bis zu 60 Grad. Ein großer Vorteil, der in vielen Anwendungsfällen einen bequemen Zuschnitt ohne zeitraubendes händisches Nachschneiden der Blechstücke erlaubt, und das obwohl die Bleche direkt vom Coil kommen. Der Schlüssel dazu ist eine CNC-Dreheinheit, auf der ein Schneidkopf mit einem Rollmesser sitzt. Das macht die X-Cut äußerst flexibel einsetzbar. Geschnitten werden können mit ihr Bleche von 400 bis 1250 mm Breite (Einlegetiefe) bei einer Stärke bis zu 1 mm bei Aluminium bzw. 0,75 mm bei Stahl.

Durch die Möglichkeit des Schrägschnitts und die von Schwehla entwickelte Software können komplette Dachflächen und andere Bekleidungen automatisiert zugeschnitten werden. Nach der Erfassung der Ausgangsmaße auf einem Tablet-PC, die direkt auf der Baustelle erfolgen kann, werden die Daten – wenn gewünscht – über das Internet und eine zur Verfügung gestellte Cloud-­Lösung an die mit einem WLAN-Modul ausgestattete X-Cut übermittelt.

Automatische Berechnung

Auf der Maschine errechnet ein vorinstalliertes Programm die Längen bzw. Schnittwinkel und gibt diese an die Steuerung weiter, sodass die Fertigung verzögerungsfrei starten kann. Der Schneidkopf mit dem Rollmesser wird mithilfe einer ausgeklügelten Achsmechanik blitzschnell über das Blech geführt. Die Kombination – bestehend aus einer Achse, einem Getriebe, Servomotor und Controller von Festo – ermöglicht eine Schneidkraft von bis zu 70 kg bei 1,5 m/s. So lassen sich eine Kaminbekleidung in rund 12 Minuten und eine Ortgangbekleidung in etwa 4 Minuten zuschneiden. Der Zuschnitt des Materials zur Eindeckung einer Gartenlaube mit 21 m² benötigt laut Schwehla rund 8 Minuten.

Die Anwender sehen am Display sofort, ob der Zuschnitt möglich ist, wie groß die gedeckte Fläche sein wird und wie viel Blech man dafür benötigt. Zudem können die Zuschnittlisten auf der Maschine gespeichert und jederzeit reproduziert werden. Updates für das Programm oder die Maschinensteuerung lassen sich via Internet einfach auf X-Cut übertragen. Dazu Christian Lederer: „Dank Digitalisierung ermöglichen wir mit X-Cut einen deutlichen Zeitgewinn und eröffnen viel Flexibilität bei der Blechverarbeitung – ein großer Sprung in Richtung Zukunft.“ 

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