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Fassadentafelnaus Metall

Aus verschieden großen Edelstahltafeln gestaltete Andreas Wenning ein spektakuläres grafisches Muster. In der Umgebung seines Bremer Architekturbüros Baumraum entdecken Passanten nichts Vergleichbares. Befestigt wurden die Tafeln an einem Holzrahmen vor der Hauswand durch den Fachbetrieb JWD Dach- und Fassadentechnik von Cord Sander.

Aufregende 50 m²

Die viereckigen Platten installierte der Betrieb sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Anordnung. Im freien Verband wurden Rechtecke, Quadrate und Trapeze verlegt, sodass ein unkonventioneller, neuer Look entsteht. Während die wechselnden Kantenlängen die Struktur auflockern und differenzieren, erzeugen die überwiegend waagerechten und senkrechten Fugen einen regelmäßigen Gesamteindruck. „Zum Muster gab’s eine grobe Vorgabe vom Architekten, die wir auf einer Wand aufgerissen haben“, erinnert sich der Klempnermeister. „Den Rest fertigten wir frei Hand an. Dabei mussten wir aufpassen, dass wir zuviel Verschnitt vermeiden.“ Die zirka 3 m langen und 1,25 m breiten Edelstahlbahnen des englischen Herstellers Rimex profilierte der Fachbetrieb in der Werkstatt vor. Aufgrund der speziellen Oberfläche Mirror Champagne Colour-Tex glänzen die Tafeln in der Sonne. In den schattigen Bereichen präsentiert sich der Edelstahl in einem dunklen Kaffeefarbton.

Gefalzt geheftet

Zu Montagebeginn stand der Holzrahmen, an dem die Tafeln fixiert wurden, fertig aufgestellt vor der Hauswand. Durch spezielle Hafte halten die 0,5 mm starken Profile über einer Unterdeckung des Typs Bauder Top am Holz. „Beim Hakfalz“, erklärt der Fachmann, „sind alle Tafeln ineinandergehakt.“ Dabei überlappen sich die gefalzten Kanten, sodass die Hafte hinter den Kanten verschwinden. Die Fassade ist 2 cm hinterlüftet, wobei eine Dämmlage hinter dem Holz die massiv gemauerte Hauswand wärmeisoliert. Die Montage dauerte etwa vier Wochen und war im August 2011 beendet. Formschönes Detail: Die Dachentwässerung ist vom Weg aus unsichtbar. Oberhalb der ersten Etage verläuft eine Rinne verdeckt hinter der Aufkantung. Auf der Hofseite fließt der Niederschlag vom bitumös abgedichteten Flachdach in einen Auffangkasten und von dort durch ein Zinkfallrohr hinab.

Architektur des 21. Jahrhunderts

Mit dem Neubau im Stahldesign hielt die Moderne Einzug in die verkehrsberuhigte Seitenstraße, deren Bild jahrhundertealte renovierte Häuser prägen. Keinesfalls markiert das neue Bauwerk den höchsten Punkt der Straße und überragt nicht mal die Firsthöhe des rechts angrenzenden Hauses. Das obere Stockwerk wirkt schmaler, als wäre die zweite Etage wie ein eigener Körper gut einen halben Meter nach hinten verschoben worden. Optisch entsteht der Eindruck einer Treppenstufe. Das passt zu den Steildächern der Gegend, deren First ebenfalls schmaler ist als die Traufe. Statt eines Dachbodens mit schrägen Linien und tiefen Ecken ermöglichen gerade Wände und das Flachdach eine maximale Ausnutzung des Innenraumes.

Konzeptbau mit optimalen Bedingungen

Das Stufendesign wiederholt sich wie ein Echo in akzentuierten Erkern der ersten und zweiten Etage. Die Erkerfenster sind wie Schubladen aus der Fassadenebene herausgezogen und die Fensterflächen schräg zur Fassade angewinkelt. Von der Straße aus gesehen ragen die rechten Kanten beider Vorbauten deutlich mehr hervor als die linken Kanten. Weil diese Erker ebenfalls mit Edelstahl bekleidet sind, kommt die Geschlossenheit der Fassade einmal mehr zur Geltung. Die Erker bieten praktische Vorteile, indem die Eigentümer zusätzlichen Raum gewinnen. Durch breite, großflächig verglaste Fenster gelangt außerdem viel Tageslicht ins Innere. Den Neubau des Wohn- und Arbeitshauses verwirklichte der Bauherr, Architekt und Eigentümer in Personalunion von 2010 bis 2011 auf dem Gelände einer alten Schlosserei. Weil dort seit über 20 Jahren der Gewerbebetrieb eingestellt worden war, fiel die Genehmigung zum Abriss der Gebäude nicht schwer. Auf dem neugestalteten Grundstück laden ein Gästehaus und Grünflächen im Hof dazu ein, beim Kaffee einen näheren Blick auf die Fassade zu wagen.

Bautafel

Projekt: 50 m² Fassadentafeln an einem Bremer Wohn- und Gewerbeneubau

Bauherr: Andreas Wenning

Architektur: Andreas Wenning, Baumraum Bremen

Fachbetrieb: JWD Dach- und Fassadentechnik GmbH, Eydelstedt

Material: Edelstahltafeln des Typs Mirror Champagne Colour-Tex 0,5 mm

Hersteller: Rimex

www.rimexmetals.com 

www.jwd-dach.de 

www.baumraum.de

Autor

Henry Rasch

ist Inhaber des Verlags Illustrierte Welten & Informationen in Berlin.

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