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Zinkskulptur

Alien-Alarm an der Fassade!

Wer an diesem Wohnhaus vorbeikommt, wird sich erst mal die Augen reiben: Über den weißen Putz klettert ein schwarzes Ungeheuer nach oben, scheint sich an ein Fenster anzuschleichen. Beim genaueren Hinsehen entpuppt sich die unheimliche Gestalt mit Zackenschwanz als Xenomorph, das bekannte Monster aus den Alien-Filmen – eine Mischung aus Insekt, Reptil und menschenähnlichem Wesen. Wer die Filme gesehen hat, wird sich erinnern – mit einer Mischung aus Schaudern und Faszination.

An die Hauswand hingezaubert hat ihn Martin Ott, der Herzblut-Spengler aus Philippsburg, der sich in ­seiner Freizeit auch als enthusiastischer Bildhauer betätigt. Über seine Spiderman-Skulptur berichteten wir in BAUMETALL-Ausgabe 4/2025 ab Seite 16. Wie kam er nun auf die Idee, einen Xenomorph zu bauen? Ott erzählt: „Die Filmvorlage war definitiv meine größte Inspiration. Ich mag besonders die ersten drei Alien-­Filme sehr.“ Als die Frau eines Bekannten ein außergewöhnliches Geschenk für ihren Mann suchte, war die Idee schnell geboren - denn der Bekannte ist ebenfalls ein großer Alien-Fan.

Die komplette Figur ist aus Titanzink

„Ursprünglich sollte es eigentlich einer meiner Regenrohrdrachen werden. Dann kam mir der Gedanke, einen Drachen-Alien zu gestalten – also einen Drachen mit biomechanischen Elementen und dem charakteristischen langgezogenen Alien-Kopf. Doch schon bald wuchs daraus der Wunsch, einen vollständigen Xenomorph zu erschaffen. Diese Idee hatte ohnehin schon länger in mir geschlummert“, erklärt Ott. Also machte er sich an die Arbeit: Rund 200 bis 250 Stunden schnitt er zu, formte und lötete – meist an Wochenenden oder spät am Abend, wenn seine Kinder im Bett waren. Ott erinnert sich: „Da wurde es oft ein oder zwei Uhr nachts, und der nächste Tag war dann entsprechend anstrengend!“

Die Figur besteht vollständig aus Titanzink-Flachblech. Jedes einzelne Teil wurde von Hand hergestellt – vom kleinsten Detail bis zur kompletten Körperstruktur. „Besonders Kopf und Rumpf waren sehr aufwendig. Die größte Herausforderung lag darin, die biomechanische Struktur mit reinem Blech umzusetzen, ohne auf andere Werkstoffe zurückzugreifen. „Das erforderte viel Geduld, Präzision und Kreativität“, sagt der kreative und detailverliebte Handwerker. Und führt weiter aus: „Zunächst habe ich die Grundform hergestellt, anschließend kamen die unzähligen Details hinzu. In diesen Details kann man sich leicht verlieren – ich hätte sicherlich noch 100 Stunden mehr investieren können, nur um winzige Feinheiten zu perfektionieren, die man aber am Ende kaum wahrnimmt.“

Montage mit Haltelaschen und Bohrschablone

Am Ende hat Ott das Monster mit Metallschutzlack schwarz glänzend lackiert, damit es Wind und Wetter trotzen kann – schließlich soll es ja im Freien bleiben und bloß nicht ins Haus kommen! Obwohl er am Anfang etwas unsicher war, ist er nun von der Oberfläche überzeugt: „Das Schwarz passt einfach am besten dazu.“ Für die spätere Montage erhielt die immerhin rund 25 kg schwere Figur Haltelaschen an Füßen, Knie und Schwanz. Zur Sicherung hat Martin Ott außerdem eine Stockschraube angebracht, welche durch die Hand hindurch in der Hauswand befestigt wurde. „Das ist vielleicht nicht besonders elegant, aber wirksam“, sagt der einfallsreiche Spengler schmunzelnd. „Für die problemlose und schnelle Montage vor Ort habe ich eine entsprechende Bohrschablone in der Werkstatt vorbereitet.“

Der Xenomorph wird nicht die letzte Metallskulptur sein, die der Blechkünstler erschafft. Er hat noch viele, viele Pläne – aktuell freut er sich aber erst mal darauf, wieder ein paar Drachen zu bauen. Danach steht erneut eine Marvel-Figur an, da sein Spiderman im kommenden Frühjahr in die Schweiz umzieht. Ein dortiger Stammkunde hat ihn erworben. Ott sagt: „Die Figur werde ich ihm persönlich überbringen, denn ich nutze die Gelegenheit, um das H.R. Giger Museum in Greyerz zu besuchen.“ Der Surrealist Hans Rudolf Giger war der Schöpfer des Xenomorphs – ein begnadeter, wenn auch sehr spezieller Künstler, wie Ott meint: „Seine Werke sind sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber das ist ja das Spannende an der Kunst: Sie soll berühren, muss aber nicht jedem gefallen.“ BAUMETALL meint dazu: Allein die handwerkliche Perfektion dieses Kunstwerks ist schon beeindruckend genug – egal, ob man Alien-Fan ist oder nicht!

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