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Pit Stop

Über den Sinn und Unsinn von Biosprit wird bekanntlich viel gestritten. Und auch darüber, ob Elektroautos oder supersparsame Diesel-Pkws die bessere Alternative sind, gibt es unterschiedliche Meinungen. Sicher ist aber: Wer sich bewegt, muss von Zeit zu Zeit an die Tankstelle. Nicht nur um zu tanken, sondern auch um Reifendruck, Ölstand oder Waschwasser zu kontrollieren. Ganz gleich verhält es sich bei der Führung eines Fachbetriebes. In regelmäßigen Abständen sollten Firmeninhaber, leitende Angestellte oder verantwortungsbewusste Mitarbeiter zum Boxenstopp. Nicht um zu essen oder zu trinken, sondern um die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems zu überprüfen. Wie solch ein Personal- und Fachbetriebs-Check in der Praxis aussehen kann, erklärte Bernd Kramer im BAUMETALL-Interview. Wir trafen den Klempnermeister dem Motto „Pit Stop“ entsprechend in der Böblinger Motorworld:

BAUMETALL: Hallo Bernd, ich kann mir keinen besseren Platz für dieses Interview vorstellen, als hier umringt von beeindruckenden Fahrzeugen und direkt auf einem Ölfass sitzend. Das wäre doch auch eine schöne Location für eines Deiner Seminare zur „Zeitorientierten Auftragsabwicklung“.

Bernd Kramer: In der Tat. Doch das Schöne an meinen Seminaren ist, dass sie überall funktionieren.

Wo zum Beispiel?

In einem Hotel-Tagungsraum, dem Besprechungszimmer eines Fachbetriebes oder direkt an der Langabkantbank in der Klempnerwerkstatt.

Das heißt, Du richtest Dich nach den Wünschen Deiner Teilnehmer. Wer besucht Deine Seminare in der Regel?

Meist sind es die Chefs, die aber auch zunehmend ihre Mitarbeiter bis hin zum Azubi mitbringen.

Ist das neu? Zumindest ist es mir in dieser Art noch nicht bekannt. Was vermittelst Du deinen Zuhörern?

Jetzt muss ich widersprechen! Meine Teilnehmer sind nicht nur Zuhörer. Ich fordere sie zur Mitarbeit auf und binde alle Anwesenden aktiv in die Seminare ein.

Wie kann ich mir das vorstellen?

Zum Beispiel wird ein Musterprojekt vom Kundenkontakt über die Angebotserstellung und die Auftragserteilung bis hin zur Durchführung diskutiert. Ich zeige den Teilnehmern auf, wie sie anhand eines Projektordners nichts vergessen und immer den Überblick behalten. Das hat sich in der Praxis absolut bewährt, denn die Auftragsabwicklung gestaltet sich somit wesentlich einfacher.

Sind Azubis und Gesellen damit nicht total überfordert?

Nein, auf keinen Fall. Sie werden durch die Teilnahme für die vielen Schritte hinter den Kulissen sensibilisiert. Mir fällt zunehmend auf, dass in den geschulten Fachbetrieben der Teamgeist auf diese Weise wächst und sich ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn auch Monteure ein Leistungsverzeichnis richtig lesen und interpretieren können.

Ich verstehe. Du setzt schon vor dem Schreiben von Rapportzetteln oder dem korrekten Erstellen eines Aufmaßes an.

Genau. Aber auch diese Tätigkeiten werden im Seminar besprochen. Ein gutes Aufmaß entscheidet schließlich maßgeblich über den Gewinn. Außerdem schafft die Verteilung von Aufgaben neue Freiräume im Betrieb. Diese können entweder für andere Aufgaben genutzt werden oder sich positiv auf dem Freizeitkonto des Chefs niederschlagen.

Ich kann mir vorstellen, dass Dein Angebot, die Seminare direkt in den Betrieben abzuhalten, auf gute Resonanz stößt.

Tatsächlich sind die Betriebe, die mich bislang gebucht haben, mit dem Seminar-Output sehr zufrieden. Zum Beispiel traf ich auf der Lossprechungs-feier der baden-württembergischen Gesellen und bei der Präsentation unserer Meisterstücke einen Mitarbeiter in führender Position eines Unternehmens aus Biberach, der mich vor einigen Wochen gebucht hatte. In seiner Firma läuft seither einiges routinierter und die Mitarbeiter sprechen noch immer vom hohen Nutzwert des Seminars.

Wie kamst Du auf die Idee, die klassische Seminarstruktur auf diese Weise aufzubrechen und Spezialseminare für Klempner anzubieten?

Die Idee ist etwa drei Jahre alt. Sie entstand während meiner Tätigkeit als Ausbilder der Klempner-Meisterschüler in Ulm. Mit meinen Schülern diskutiere ich oft darüber, wie ein Betrieb aufgestellt sein muss, um Geld zu verdienen. Dabei sah ich mich immer wieder ungläubigen Gesichtern gegenüber. Mit meiner Meinung, dass ein zehnköpfiger Betrieb mit dem Standardleistungsumfang Klempnerarbeiten und Flachdachbau (ohne Industriebau-Dach und Fassade), höchstens zwei unproduktive Mitarbeiter haben dürfe, sorgte ich oft für Unverständnis. Du glaubst nicht, wie viele Schüler davon berichten, dass in ihren Betrieben das Verhältnis bei 4 : 6 liegt. Ganz ehrlich: In solchen Betrieben läuft einiges falsch. Mir geht der Meisterunterricht mit seinen definierten Handlungsfeldern „Fertigung und Montagetechnik“, Auftragsabwicklung“ sowie „Betriebsführung und Organisation“ einfach nicht weit genug . . .

Praktischer Praktiker

Als Praktiker ist Bernd Kramer dicht dran, wie er selbst sagt. Er kennt kalkulatorische Werte und weiß, auf welche Zuschläge es besonders ankommt. „Der Markt gibt die Preise vor“, sagt er und fügt an: „Selten war die Zeit zum Geldverdienen besser als jetzt! Dabei ist es nicht wichtig, ob ein Betrieb neu gebaut hat oder sich dessen Werkstatt auf wenigen Quadratmetern Fläche befindet.“ Das Anfang diesen Jahres im fränkischen Petersaurach abgehaltene Seminardebüt gibt Bernd Kramer recht. Die Teilnehmer waren überaus zufrieden und die Feedbacks entsprechend positiv. Ein Teilnehmer bringt es auf den Punkt: „Bernd Kramers Seminar ist bezahlbar und die vermittelten Inhalte sind im Betrieb direkt anwendbar. Das nächste Mal sind meine Mitarbeiter auch dabei!“

Übrigens: Bernd Kramer ist nicht nur Klempnermeister und Ausbilder der Ulmer Meisterschüler, sondern darüber hinaus auch Betriebswirt und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger. Sein Lieblingsmotto lautet: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“. In diesem Sinne ist ein von Zeit zu Zeit geplanter Boxenstopp wärmstens zu empfehlen.

Das sagen Seminar-Teilnehmer

Sehr gut. Informativ. Klärend.

Wir haben erkannt, wie wichtig lückenlose Dokumentation ist. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern werden wir zukünftig mehr Zeit dafür aufwenden.

Nadja Stifter, Petersaurach

Das informative und praxisnahe Seminar ist auch für unsere Gesellen absolut geeignet. Speziell für Betriebsinhaber ist ein Aufbauseminar die richtige Folgerung!

Norbert Heinzlmeier, Schrobenhausen

Das Seminar war gut strukturiert, abwechslungsreich und praxisnah. Zur Umsetzung der Seminarinhalte sind die sehr gut ausgearbeiteten Seminar-Unterlagen überaus hilfreich. Ich werde den Lehrgang daher gerne weiterempfehlen.

Steffen Distel, Fachbetrieb Messerschmidt, Fambach

Interessantes Seminar – speziell für Mitarbeiter. Als Chef habe ich einen besonders guten Einblick darüber erhalten, was ich meinen Mitarbeitern noch mit auf den Weg geben kann/muss.

Rudi Götz, Bauspenglerei Rudolf Götz GmbH

Das kurzweilige Seminar war auch für Fachkräfte interessant, die schon längere Zeit im Beruf arbeiten.

Karl Heinz Fuchsloch, Fachbetrieb Prestle, Biberach

Das aufschlussreiche Seminar ermöglichte das tiefe Eintauchen in sehr spenglerspezifische Themen. Besonders die Hinweise zur Optimierung der Betriebsabläufe verwandeln den üblichen Papierkrieg in nachhaltig sinnvolle Aufgaben – toll!

Ursula Feil, Offingen