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Ein Visionär verabschiedet sich

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen, das wusste schon Albert Schweitzer. Auf Alois Schechtl, der am 29. März 2018 verstorben ist, trifft dieses Zitat in besonderem Maße zu. Der 1939 geborene Maschinenbaupionier war nicht nur als Ideengeber und Produzent hochwertiger Schwenkbiegemaschinen und Tafelscheren bekannt – er engagierte sich auch mit viel Herzblut für das Europäische Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt. Sein Engagement in Verbindung mit seinem ruhigen und angenehmen Wesen sowie seine Maschinenentwicklungen machten Alois Schechtl zu einem anerkannten Fachmann und gern gesehenen Gast – nicht nur bei der Museumsstiftung, sondern in der gesamten bundesdeutschen Spengler- bzw. Klempnerbranche.

Alois Schechtl hatte immer ein offenes Ohr für seine Kunden und Mitarbeiter. Mit entsprechendem Know-how und Einfühlungsvermögen gelang es ihm, Branchentrends rechtzeitig zu erkennen und mit speziellen Maschinenentwicklungen oder der Erschließung neuer Märkte zu reagieren. Das 1910 von Josef Schechtl als Schmiedewerkstatt gegründete Unternehmen wurde 1980 von Alois Schechtl in dritter Generation übernommen. Unter seiner Leitung entwickelte das Unternehmen zahlreiche mechanische und motorbetriebene Schwenkbiegemaschinen sowie motorgetriebene Tafelscheren und stieg zu einem der weltweit bedeutendsten Maschinenhersteller in diesem Segment auf. Die 1986 erstmals an einer Schwenkbiegemaschine eingesetzte CNC-Steuerung sowie der 1988 verliehene Bayerische Staatspreis für eine Segmentabkantmaschine sind nur zwei der zahlreichen Höhepunkte. Seit 2004 leitet Alois Schechtls Tochter Maria Schechtl das Unternehmen überaus erfolgreich.

Im Rahmen der Trauerfeier am 5. April 2018 zeichnete Armin Dörringer (Schechtl-Prokurist und -Betriebsleiter) folgendes Bild: „Alois Schechtl ging bis zuletzt durch die Firma wie ein Gärtner durch seine Beete und freute sich daran, wie seine Setzlinge wuchsen und gediehen.“ Ulrich Leib (Vorstandsmitglied der Stiftung Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Karlstadt, und Bundesfachgruppenleiter Klempnertechnik ZVSHK) schloss sich an und hob Alois Schechtls zahlreiche Verdienste um unser Handwerk hervor: Im Jahre 1988 übernahm Alois Schechtl die Initiative, eine Stiftung für ein Klempner- bzw. Spenglermuseum in Karlstadt zu gründen. Als Gründungsmitglied war er unter anderem im Bauausschuss sowie als langjähriger zweiter Stiftungsvorsitzender aktiv. Alois Schechtl setzte sich mit Rat und Tat für die Stiftung ein. Er warb um Mitglieder, sammelte Spenden und machte den Bau des Museums mit großzügiger finanzieller Unterstützung überhaupt erst möglich. Berechtigt wurde Alois Schechtl als erstem Nichtspengler die höchste Branchenauszeichnung – das Ehrenzeichen „Goldene Lötlampe“ – verliehen. Außerdem würdigte die Stadt Karlstadt seine Verdienste mit der Kulturehrennadel. Ulrich Leib verabschiedete Alois Schechtl mit den Worten: „Die Mitglieder der Stiftung Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum sowie das deutsche Klempner- und Spenglerhandwerk verneigen sich vor einem großen Kenner und Gönner. Alois Schechtl, wir lassen dich gehen. Wir gönnen dir den Himmel.“

Das Mitgefühl des gesamten BAUMETALL-Teams gilt Alois Schechtls Angehörigen und seiner Familie. Wir werden ihn stets in guter Erinnerung behalten und ihm, wie eingangs erwähnt, ein würdiges Denkmal setzen.

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