Präzision, Leidenschaft und Teamgeist auf dem Weg zur Meisterschaft: Die EuroSkills 2025 finden vom 9. bis 13. September im dänischen Herning statt. Der Wettbewerb der Klempner wird nachgelagert, und zwar im Rahmen der European Skills Challenge vom 22. bis 23. November 2025 im österreichischen Salzburg ausgefochten. Für diesen Wettbewerb bereitet sich derzeit ein Trio mit Talent und Erfahrung vor. Im Fokus steht dabei Quentin Gramm, der als Klempner für das deutsche Team antreten wird. Unterstützt wird er von den erfahrenen Trainern Benno Uhlmann und Jonas Carstens. Beide waren schon selbst als Athleten bei den EuroSkills und wissen folglich exakt, worauf es im Wettkampf ankommen wird. Im Gespräch mit Andreas Buck, Chefredakteur von BAUMETALL, gaben sie erste Einblicke in ihre Vorbereitungen, die Ziele und die Bedeutung dieses Wettbewerbs für das Handwerk.dwerk.
EuroSkills: Mehr als nur ein Wettbewerb
Bei den EuroSkills messen sich Handwerker aus verschiedenen Berufen auf europäischer Ebene. Co-Trainer Jonas Carstens betont die Vielfalt: „Vom Fliesenleger über den Bäcker bis hin zum Maler – alle messen sich in ihrem Beruf.“ Es gehe dabei nicht nur um die Präsentation von Fertigkeiten, sondern auch um den kollegialen Austausch. Die Kernbestandteile des Wettbewerbs sind diverse Projekte, die höchste Präzision und Sauberkeit unter minimaler Zeitvorgabe erfordern. Für die Trainer ist die Teilnahme eine Herzensangelegenheit, um ihr Wissen und ihre Begeisterung für den Beruf weiterzugeben.
Intensive Vorbereitung: Jedes Detail zählt
Die Vorbereitung auf einen solchen Wettbewerb ist akribisch. Benno Uhlmann, der Gesamtverantwortliche für die Trainings, erklärt, dass der Trainingsplan je nach aktuellem Stand des Teilnehmers angepasst wird. Anfangs liege der Fokus eher auf dem Ablauf des Wettbewerbs und auf dem ersten Auseinandersetzen mit dem Werkstück und der Arbeitsweise bei Wettbewerben. Später gehe es um die Optimierung von Zeit und Genauigkeit. Besondere Herausforderungen stellen der enorme Zeitdruck und die geforderte Genauigkeit von +/- 1 mm dar. Fehler und Rückschläge sind dabei keine Seltenheit, doch die Trainer setzen auf die hohe Eigenmotivation des Teilnehmers, der schon bei den Deutschen Meisterschaften bewiesen hat, was in ihm steckt. Jonas Carstens unterstreicht die Bedeutung von Präzision und sauberen Details: „Das ist sehr wichtig für den Wettbewerb. Präzision und Details werden in den Trainings besprochen, festgelegt, probiert und optimiert.“
Das zeitnah startende Training konzentriert sich hauptsächlich auf die praktischen Fähigkeiten, wobei die Wettbewerbssituation durch Zeitdruckübungen und strenge Bewertungskriterien simuliert wird. Es wird ausschließlich mit den Werkzeugen trainiert, die auch im Wettbewerb zum Einsatz kommen.
Ziele und Erwartungen: Sieg und Nachwuchsförderung
Für Für das Team ist eine Medaille das erklärte Ziel. Doch über den sportlichen Erfolg hinaus verfolgen alle Beteiligten weitere wichtige Ziele. Michael Kober vom ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima), der als Organisator und Wettbewerbsmentor fungiert, erklärt zur Bedeutung der Zusammenarbeit mit dem neuen Trainerteam: „Wir verfolgen vonseiten des ZVSHK natürlich zunächst das Ziel eines langjährigen und partnerschaftlichen Verhältnisses, um die nötigen Routinen im Prozess der Trainingsvorbereitung und in Zukunft zu verstetigen.“ Ein zentrales Anliegen ist es, den Beruf des Spenglers bekannter zu machen und junge Menschen für eine handwerkliche Ausbildung zu begeistern. Quentin Gramm selbst sieht die Vorbereitung als eine großartige Gelegenheit, sein handwerkliches Können zu perfektionieren und Einblicke in das Spenglerhandwerk anderer Länder zu erhalten. Sein persönliches Ziel ist es, sein Bestes zu geben und am Ende sagen zu können: „Ich habe alles gegeben.“
Der ZVSHK ist als Mitglied von WorldSkills Germany für die Anmeldung des Talents, die wirtschaftliche Verantwortung sowie die Akquise des Talents und des Trainerteams zuständig. Michael Kober freut sich besonders, mit Benno Uhlmann und Jonas Carstens zwei hochmotivierte Experten gewonnen zu haben, die zudem als ehemalige Skills-Teilnehmer gut vernetzt sind.

Bild: BAUMETALL / EuroSkills
Aufruf an den Nachwuchs und Dank an die Unterstützer
Das gesamte Team ist sich des Drucks bewusst, der mit einem solchen Wettbewerb einhergeht. Doch wie so oft gilt: „Unter Druck entstehen Diamanten.“ Die Freude am Handwerk und die persönliche Entwicklung stehen im Vordergrund. Jonas Carstens richtet sich mit einer Botschaft an die Öffentlichkeit und junge Dachhandwerker: „Durch unser tägliches Handeln und unsere Freude am Blech können wir jeden Tag die Dächer und Fassaden ein Stückchen schöner machen.“ Eine handwerkliche Ausbildung sei eine solide und krisensichere Grundlage, die immer einen Weg zurück ins Handwerk ermögliche, selbst wenn man sich zunächst für einen anderen beruflichen Werdegang entscheidet.
Das mögliche Ticket für die nächsten EuroSkills, die übrigens 2026 in Düsseldorf stattfinden werden, kann gelöst werden, wenn man sich im besten Fall als Bundessieger bei der Deutschen Meisterschaft im Klempnerhandwerk qualifiziert. Diese findet in diesem Jahr am 14. November in der Dampflok-Erlebniswelt in Meiningen statt.
Der ZVSHK möchte sich bereits jetzt bei allen Sponsoren bedanken, die diese Teilnahme ermöglichen. Dazu gehören unter anderem der Gentner Verlag, in dem u. a. auch die Fachzeitschrift BAUMETALL erscheint, Aperam, Bauder, Enke-Werk, Grömo, M.A.S.C. Bauartikel Vertriebs GmbH, Prefa, Rheinzink, Schechtl, ST Quadrat, das Europäische Klempner- und Kupferschmiede-Museum und Zambelli. Michael Kober lädt weitere Unterstützer herzlich ein, sich zu melden, um ein dauerhaftes Sponsoring für die Berufswettbewerbe zu etablieren.
Wie geht es weiter?
Sind Sie gespannt, wie sich Quentin Gramm bei den EuroSkills schlagen wird, und möchten Sie mehr über die Vorbereitung auf solche Wettbewerbe erfahren? Dann abonnieren Sie den kostenfreien
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Bild: WorldSkills Germany/ Frank Erpinar