Wenn Handwerk abhebt: Vom 24. bis 27. Februar 2026 entsteht auf der Dach + Holz International in Köln ein Spengler-Raumschiff. Mit seinem Meisterprojekt möchte Friedrich Reinbold den Nachwuchs für das Spenglerhandwerk begeistern. Der aus Friesach im österreichischen Kärnten stammende Dachhandwerker genießt im deutschsprachigen Raum einen exzellenten Ruf, insbesondere für seine innovativen Ausbildungsansätze zur Förderung des Berufsnachwuchses. Wie der BAUMETALL-Workshoptrainer auf die Idee des Spengler-Raumschiffs gekommen ist und was dieses außergewöhnliche Projekt mit seinem Handwerk verbindet, verrät Friedrich Reinbold im Interview.
Herr Reinbold, wie kommt man als gestandener Handwerksmeister auf die Idee, eine Messepräsenz mit dem aus TV und Kino bekannten Raumschiff Enterprise in Verbindung zu bringen?
Friedrich Reinbold: Diese Idee geht auf eine spezielle Methode zur Ausbildung unserer Lehrlinge zurück. Vor mehr als zehn Jahren haben wir unsere Azubis erstmals im Bau von Flugzeugmodellen aus Titanzink geschult.
Das ist ungewöhnlich. In der Ausbildung werden doch meist Rinnenkessel, Schornsteinverwahrungen oder Rohrwinkel hergestellt.
Das stimmt. Aber diese Bauteile sind sehr aufwendig. Gerade Berufseinsteiger lassen sich davon nicht sofort begeistern. Bei einem Flugzeugmodell ist das anders.
Wie genau meinen Sie das?
Beim Bau eines Flugzeugmodells aus Titanzink kommen nahezu alle für das Spenglerhandwerk relevanten Arbeitsschritte zum Einsatz. Zunächst werden die Bauteile – wie bei allen Metallkonstruktionen – abgewickelt und ausgeschnitten. Der Lehrling erlangt also Kenntnisse rund um das Zuschneiden, die er sein ganzes Berufsleben lang benötigen wird. Anschließend müssen die Teile in Form gebracht werden. Dafür nutzen wir Rundbiegemaschinen oder Schwenkbiegemaschinen; viele Umformprozesse erfolgen auch in Handarbeit. Genau so entstehen auch die Teile des Flugzeugmodells. Zusammengesetzt wird alles in traditioneller Weichlöttechnik – eine Fertigkeit, die trotz aller Neuerungen noch jahrzehntelang eine große Rolle im Spenglerhandwerk spielen wird.
Und wie kommen Sie nun vom Flugzeug zum Raumschiff?
Wir sind seit vielen Jahren als Trainer und BAUMETALL-Workshop-Partner aktiv. Gemeinsam mit unseren Teilnehmern haben wir bereits viele Flugzeugmodelle gefertigt. Irgendwann entstand der Wunsch, einmal ein Modell des TV-Raumschiffs Enterprise zu bauen. Der Bau des Prototyps und die Entwicklung der dazugehörigen Fertigungsprozesse waren erfolgreich. Aktuell optimieren wir das Projekt – in enger Zusammenarbeit mit dem Fluggerätemechaniker der Kaelin Aero Technologies GmbH, den Ornamentenspenglern der Dachschmuckmanufaktur Kaufmann Spenglereibedarf Ulm, Experten für Dünnblech-Laserbearbeitung und der BAUMETALL-Redaktion.
Warum sind die Vorbereitungen für den Workshop so aufwendig?
Ziel ist es, den Workshop so vorzubereiten, dass jeder Teilnehmer innerhalb von nur zwei Arbeitstagen ein fertiges Spengler-Raumschiff in Händen hält.
Und wie funktioniert das genau?
Das können alle interessierten Messebesucher während der Dach + Holz International 2026 live erleben. Wir zeigen dort am Beispiel des Raumschiffs Enterprise, wie Modellbau aus Titanzink funktioniert. In Köln fertigen wir dazu am BAUMETALL-Messestand ein komplettes Raumschiffmodell aus Titanzink an. Besucher können dort alle Arbeitsschritte hautnah verfolgen, Fragen stellen und so mehr über die vielfältigen Tätigkeiten im Spenglerhandwerk erfahren. Für mich übrigens der schönste Beruf der Welt!
Die Dach + Holz International, die Messe für Green Building:
Gebäudehülle & konstruktiver Holzbau, findet vom
24. bis 27. Februar 2026 auf dem Messegelände Köln statt.
In den BAUMETALL-Ausgaben 3, 4 und 6/2025 sowie online sind weitere Infos zum Spengler-Raumschiff verfügbar.

Bild: BAUMETALL

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Klempnerinfos für die Kleinen
Fachbetriebe können Kindern dabei helfen, die Welt der Metalldach- und Fassadengestalter zu entdecken. Das in BAUMETALL-Ausgabe 3/2025 erstmals vorgestellte Kinderbuch: „Warum sieht ein Haus mit Blech so prima aus? “ erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Nicht nur der Einzelverkauf ist inzwischen gut angelaufen, sondern auch der dazu passende Individualisierungsservice. BAUMETALL liegen exemplarisch zwei Fotos vor. Sie zeigen die begeisterten Kollegen der Brenner Dach- & Fassadentechnik GmbH aus Tannhausen sowie gleich drei Flaschnergenerationen vom Team des Fachbetriebs Uwe Löffler Haustechnik aus Schwäbisch Hall.
Weitere Infos zur Vorlesegeschichte rund um Metalldächer und -fassaden, die nicht nur Häuser schützen, sondern sie auch verschönern können, sind online verfügbar. Ebenso die Infos zur Individualisierung dieses und anderer Kinderbücher.
https://www.schoerle.de/Nachwuchsfoerderung:::26.html