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Millionenfache Präzision

Das war ein tolles Projekt, das uns schon ein wenig stolz macht“, freut sich Geschäftsführer Dieter Jung über die ausgeführten Arbeiten. Sein Fachbetrieb für Sanitär- und Klempnertechnik bewältigte im Stauferpark in Göppingen eines der größten Bauvorhaben der Firmen­geschichte. Faszinierend war der Auftrag mit Sicherheit, denn die Profile wurden perforiert, gekantet und farbbeschichtet. Die Klempner aus Börtlingen montierten eine Hightech-Bekleidung am Kompetenzzentrum des Technologieunternehmens Micro-Epsilon Eltrotec.

Maßgefertigtes Stanzmuster vom Partnerbetrieb

Für das Projekt arbeiteten die Handwerker der Firma Jung mit dem Partnerbetrieb Friedrich Schuler Bedachungen zusammen. „Eine hervorragende Kooperation. Dachdeckermeister Stefan Schuler stanzte die Tafeln auf seiner Stanz-Nibbel-Maschine 500 R von Trumpf. Danach kanteten wir die Bauteile bei uns mit unserer Werkzeugmaschine von Vario­bend“, erklärt der Inhaber. Von dieser Kooperation profitierten beide Handwerksbetriebe. Der Dachdeckermeister lastete seine Maschinentechnik aus. Der Klempnermeister erhielt das maßgefertigte Stanzmuster für sein Projekt. „Die perforierten Elemente bestehen aus 2 mm starkem Aluminium. Der Durchmesser der Lochungen liegt bei 20 mm“, sagt der Firmenchef.

Vor der Montage wurden die Bauteile pulverbeschichtet. Zwei Farbtöne dominieren: „Der Wunsch des Architekten bestand darin, dass alle Bauteile, die hinter der Fassade liegen, im Ton DB 703, Dunkelgrau beschichtet werden sollten. Sämtliche Elemente, die aus der Fassade hervorstehen, veredelten wir im Farbton Reinweiß, RAL 9010. Dazu gehört auch die Attika. Insgesamt bekleideten wir eine Fläche von ungefähr 600 m², die sich über vier Gebäudeseiten verteilt“, so der Unternehmer. Das klassische Handwerk der Metallbearbeitung, die Ausführung von Dächern und Fassaden, ist das Steckenpferd des Fachbetriebs.

Detailansicht der perforierten Fassade des Kompetenzzentrums

Bild: Jung Sanitärtechnik & Klempnertechnik

Detailansicht der perforierten Fassade des Kompetenzzentrums
Fenster mit Verschattungselementen

Bild: Jung Sanitärtechnik & Klempnertechnik

Fenster mit Verschattungselementen
Die Deckenbekleidung aus kleinmaschigem Streckmetall im Gebäude

Bild: Jung Sanitärtechnik & Klempnertechnik

Die Deckenbekleidung aus kleinmaschigem Streckmetall im Gebäude
Die Attikabekleidung im Dachbereich

Bild: Jung Sanitärtechnik & Klempnertechnik

Die Attikabekleidung im Dachbereich

Vorgehängt, aber nicht wirklich hinterlüftet

Über die Ausführung gerät der Unternehmer fast ein wenig ins Schwärmen: „Dass Bauherren bereit sind, ein gehobenes Budget für eine anspruchsvolle Fassade aufzuwenden, ist bemerkenswert. Ebenso erfreulich ist, dass Fachbetriebe wie unserer diese Arbeiten ausführen dürfen.“ Direkt beteiligt an den Entscheidungen war Carmen Lang, Geschäftsführerin von Micro-Epsilon Eltrotec. Ihr ist die konstruktive Zusammenarbeit zu verdanken, die der Klempnermeister zu würdigen weiß.

Der Aufbau der Fassade war eine technische Herausforderung. „Der Begriff ‚vorgehängt‘ stimmt. Doch die Bezeichnung ‚hinterlüftet‘ passt nicht ganz. Die eine Million Löcher auf den Profilen lassen zwar die Luft zirkulieren, erfordern aber eine regensichere Unterfassade“, erläutert der Klempnermeister. Der Fachbetrieb fertigte und montierte die Unterkonstruktion der Fassade auch aus Aluminium. Die Beschichtung erfolgte im Farbton DB703 passend zur perforierten Fassade, da diese den Blick durch die transparenten Bauteile freigibt.

Aufwendiges Firmenlogo aus Aluminium

Das Gebäude ist drei Stockwerke hoch, aber nur bis zur ersten Etage ein Stahlbetonbau. Ein leichter Holzbau und Wände aus Faserplatten dominieren in den oberen Stockwerken. Zur Abdichtung der Platten wurden diffusionsoffene, wind- und regendichte Fassadenbahnen der Marke Stamisol verklebt. Der Abstand zwischen diesen Bahnen und der Metallfassade beträgt etwa 100 mm. Diese individuelle Außenhaut am Kompetenzzentrum hebt sich deutlich von der industriellen Ästhetik benachbarter Gewerbebauten ab.

Highlights machen einen Auftraggeber glücklich, so auch in diesem Fall. „Der Bauherr wünschte sich sein Firmenlogo im Großformat an der Fassade. Wir verarbeiteten 8 mm starkes Aluminium, das mit dem Laser zugeschnitten wurde“, sagt der Firmenchef. Das Logo zeigt ein Oval, das die griechischen Buchstaben My (μ) und Epsilon (ε) umrahmt. Das My steht für die winzigen Maßeinheiten im Millionstelbereich, in denen die Sensoren messen. Diese Präzision und die eine Million Löcher treffen am Logo sprichwörtlich aufeinander. Um einen stabilen Halt zu garantieren, musste das Zeichen montiert werden, bevor die Bekleidung rundherum installiert werden durfte.

Für ausgewählte Fenster fertigte das Team außerdem Verschattungselemente und beschichtete ihre Oberflächen (Reinweiß RAL 9010). Da die Elemente im rechten Winkel zur Fassade montiert wurden, ermöglichen sie einen Blick aus dem Gebäude in die Umgebung. Der Fachbetrieb bekleidete auch den Eingangsbereich mit beschichteten Aluminiumprofilen, passend zum Farbton der Fassade (DB 703).

Hinzu kam die Bekleidung der Decke im Inneren des Firmengebäudes. „Der Bauherr entschied sich bewusst gegen Gipsplatten mit Revisionsklappen, aber für eine besondere Bekleidung aus kleinmaschigem Streckmetall. Zur Anwendung kam Aluminium mit natürlich blanker Oberfläche“, betont der Geschäftsführer.

Für die Zukunft gebaut

Der umfangreiche Auftrag lastete den Fachbetrieb mit seinen fünf Mitarbeitern in der Fertigung und Montage gut aus. Der Hauptteil der Arbeiten konzentrierte sich auf einen Zeitraum von März bis Anfang August 2019. Das Kompetenzzentrum im Stauferpark, dem ersten Mechatronikpark Baden-Württembergs, wurde errichtet, weil Micro-Epsilon Eltrotec am Stammsitz in Uhingen aufgrund des Wachstums zunehmend der Platz fehlte.

Der neue Standort mit geräumigen Büros, hochmodernen Laboren sowie Platz für Lager und Versand dient dazu, die Produkte der Zukunft zu entwickeln. Die Zukunft hält auch im Börtlinger Fachbetrieb Einzug – mit dem Bau eines neuen Werkstattgebäudes. Ein Generationswechsel rückt in Sichtweite. Bislang lässt sich der Geschäftsführer nur zu einer Ankündigung hinreißen: „Ich übergebe den Betrieb an meinen Sohn Chris – bald!“ 

Die große Lochweite (20 mm) auf den perforierten Profilen sorgt für Transparenz mit Blick bis zur dunkelgrauen Fassade

Bild: Jung Sanitärtechnik & Klempnertechnik

Die große Lochweite (20 mm) auf den perforierten Profilen sorgt für Transparenz mit Blick bis zur dunkelgrauen Fassade

Bautafel

Projekt: Perforierte Gebäudehülle am Kompetenz­zentrum Süd, Göppingen

Bauherr: Micro-Epsilon Eltrotec GmbH, Uhingen

Architektur: Dauner Rommel Schalk Architekten, Göppingen/Stuttgart

Fachbetrieb: Jung Sanitärtechnik und Klempnertechnik, Börtlingen

Stanztechnik: Friedrich Schuler Bedachungen, Furtwangen

Material: 600 m² Aluminium, 2,0 mm

Beschichtung: DB 703 (Dunkelgrau) und RAL 9010 (Reinweiß)

Online Extra

Mehr zum Projekt
Weitere Fotos mit interessanten Ansichten von der Fassade und ihrer Entstehung stehen bereit in unserer Bildergalerie auf www.baumetall.de/extra.

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