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Sie war schon ein wenig in die Jahre gekommen

Betriebsgebäude mit neuer Zinkfassade

Handlungsbedarf: Das Unternehmen Köhler Dachtechnik ist ein Fachbetrieb für Bedachungen, Klempner-, Holzbau- und Fassadenarbeiten und betreibt darüber hinaus einen Reparatur- und Notdienst in der Region. Die Betriebsgebäude liegen an der Gutenbergstraße, im Gewerbe- und Industrie-areal des Ortsteils Metzingen-Längenfeld, etwa 30 km südlich der Landeshauptstadt Stuttgart.

Die bereits im Jahr 1986 errichtete große Werks- und Lagerhalle sollte nach rund einem Vierteljahrhundert intensiver Nutzung eine neue attraktive Außenbekleidung erhalten, da die ursprüngliche Verbretterung aus vertikal angeordneten Nadelholzprofilen die jahrelangen Einwirkungen von Wind und Wetter nur allzu deutlich erkennen ließ. Alle Beteiligten waren sich daher einig, dass die alte Holzfassade durch eine zeitgemäße Ausführung in Metall ersetzt werden sollte.

Das Gebäude im Bestand

Die neu zu bekleidende Werkshalle wurde 1986 als freistehende Stahlbetonskelettkonstruktion errichtet. Sie erhielt ein 22° geneigtes Satteldach mit klassisch ausgeführtem Holzdachstuhl und einer Flachdachziegeldeckung. Die Dachentwässerung erfolgt über vorgehängte halbrunde Dachrinnen und runde Regenfallrohre, die über Segmentbogen und normgerechte Einlaufstutzen an die Dachrinnen angeschlossen sind. Im Firstbereich wurden Oberlichter und an den Giebeln vertikale Fensterbänder zur Hallenbelichtung angeordnet. Die Wandbereiche zwischen den Stahlbetonstützen erhielten hölzerne Ausfachungen und eine horizontal angeordnete Schalung zur Aufnahme der äußeren vertikalen Bretterverschalung. Die Gebäudelänge beträgt 32,40 m bei einer Giebelbreite von 17,80 m. Der Traufpunkt liegt 6,50 m über Grund und die Firsthöhe bei 9,80 m. Die Erschließung geschieht über Rolltore und separate Zugänge.

Überlegungen zur Neugestaltung

Nachdem der Entschluss zur Neugestaltung der Außenbekleidung der Halle feststand, überlegte die Firmenleitung, wie man das Vorhaben kurzfristig, wirtschaftlich und möglichst effizient durchführen könne. Die Lösung wurde gemeinsam mit dem technischen Außendienst des Dattelner Titanzink-Herstellers Rheinzink gefunden. Dort wurde vor kurzem ein neues Komplettsystem für Fassaden unter der Bezeichnung „Rheinzink-SP-Line“ vorgestellt, welches sich für das Vorhaben der Metzinger Dach- und Fassadenprofis als besonders geeignet darstellte. Firmenchef Stefan Köhler entschied sich nach Vergleich mit anderen Produkten für das aktuelle Komplettsystem SP-Line. „In erster Linie“, so Stefan Köhler, „sind uns die Erzeugnisse aus Datteln seit langem bekannt, da wir sie ständig verarbeiten. Aber auch die besonderen Eigenschaften des neuen Bekleidungssystems überzeugen mich. Der einfache Aufbau des Komplettsystems ebenso wie die geringe Anzahl zusätzlich erforderlicher Komponenten. Dazu kommen einfache und schnelle Verlegung und natürlich die zahlreichen Möglichkeiten, Außenwandflächen individuell zu gestalten.“

Komplettsystem SP-Line

Der Hersteller nennt als wichtigste Komponenten des Fassadensystems SP-Line die so genannten Basisprofile. Ihre Abmessungen sind 3000 mm Länge bei einer Baubreite von 350 mm und 15 mm Höhe. Je Profil wird eine Deckfläche von 1,05 m2 erreicht. Die Metalldicke beträgt 0,7 mm, das Gewicht 7,20 kg/m2 und die Oberflächenqualität ist „vorbewittert pro blaugrau.“

Die charakteristische Profilgeometrie entsteht durch zwei betonte Hochsicken mit 140 mm Breite und einer in der horizontalen Mittelachse verlaufende Tiefsicke von 40 mm. Die Basisprofile sind so beschaffen, dass mittels Nut-Feder Verbindung jeweils ein Profil auf das nächste gesteckt wird. Das Ergebnis ist eine dauerhafte, regensichere Steckverbindung, wobei mitgelieferte Edelstahl-Bohrschrauben zur (nicht sichtbaren) Befestigung dienen. Zusätzliche Halter oder Hafte werden nicht benötigt. Für den Werkstoff typische Längenänderungen bei Temperaturwechsel werden durch die Begrenzung der Paneellänge auf 3000 mm deutlich eingegrenzt. In Anschlussbereichen an Ecken, Laibungen und Stürzen sowie bei An- und Abschlüssen werden an das Rheinzink-System angepasste Anschlussprofile eingesetzt, die als Bestandteil des Fassadensystems mitgeliefert werden.

Gestaltung der neuen Hallenbekleidung

Die architektonische Gestaltung der neuen Bekleidung richtete sich nach dem optischen Erscheinungsbild der alten Holzverbretterung. So wurde die Verlegerichtung der Paneele dem ursprünglichen Fassadenbild angeglichen. Mit einem spannungsreichen Wechsel von horizontaler und vertikaler Anordnung wurde eine sehr ansprechende Lösung realisiert. Davon abweichend sind im Giebelbereich die Paneele diagonal, getrennt durch die Mittelachse spiegelbildlich montiert worden. Das untere Drittel der Außenwandflächen blieb wie vorher ohne Bekleidung, um Beeinträchtigungen durch raue Kontakte mit Arbeitsgeräten, LKWs oder Gabelstaplern auszuschließen. Bei der Gestaltung der Hallenlängsseiten wechseln sich horizontale und vertikale Verlegerichtung ab. Als Vorgabe dienten die großen Rolltore, über denen die Profile horizontal angeordnet wurden. Im Gegensatz dazu wurden die dazwischen liegenden Wandbereiche vertikal bekleidet.

Einzelheiten der Ausführung

Vor Beginn der Erneuerungsarbeiten im Außenwandbereich der Werkshalle wurde die vorhandene alte Holzverbretterung abgenommen. Dabei war es aus wirtschaftlichen Erwägungen vorteilhaft, dass die gut erhaltene alte Unterkonstruktion, ebenso wie die vorhandene alte Wärmedämmung aus 140 mm Mineralwolle, bestehen bleiben konnte. Für die Montage der neuen SP-Line-Bekleidung erstellte der Handwerker lediglich eine neue Lattung aus imprägnierten Hölzern 40 x 60 mm. Vor dem Aufbringen der Bekleidungsprofile wurden die zum SP-Line-System gehörenden, passenden Anschlussprofile, zum Beispiel für Laibungen, Stürze, Ecken und ähnliches, montiert. Die Verlegung auf den zu bekleidenden Flächen erfolgte, wie schon erwähnt, durch systematisches Aufstecken der einzelnen Paneele. Zur Fixierung im oberen Bereich wurden spezielle Edelstahlbohrschrauben eingesetzt, die jeweils durch die nachfolgende Profilreihe verdeckt werden. Der Einbau der Profile geschah im so genannten wilden Verband mit unterschiedlich versetzten Vertikalfugen. Dabei wurden die 3-m-Basisprofile feldweise „endlos“ verlegt und jeweils am Ende der Teilflächen passend gekürzt. Aufgrund der Verwendung der Paneelabschnitte als nächstes Startpaneel erzielte die Montagefirma eine verschnittfreie Verlegung. Beim Wechsel der Verlegeart von horizontal zu vertikal wurden passende Stoßprofile verwendet und den unteren Abschluss bilden entsprechende Sockel- bzw. Sturzprofile.

Paneelstruktur mit schöner Oberfläche

Mit der gelungenen Erneuerung der Außenwandbekleidung ihrer Werkshalle haben die schwäbischen Dach- und Fassadenprofis für ein attraktives Erscheinungsbild dieses Firmengebäudes gesorgt. Das Fassadensystem SP-Line mit seiner ausgeprägten Paneelstruktur überzeugt auch durch einfache und schnelle Montage. Zudem verfügt es über eine dezente Oberfläche in zurückhaltendem blaugrau oder silbergrau, je nach Blickwinkel und Sonnenstand. Firmenchef Stefan Köhler schätzt darüber hinaus Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit des Fassadensystems aus dem westfälischen Datteln. Würde man Nachbarn oder Kunden aus der Region darauf ansprechen, stünden wohl niedrige Erstellungskosten und Wartungsfreiheit der neuen Fassade ganz oben auf der Hitliste.

AUTOR: Frank Neumann

BAUTAFEL

Bauherr: Köhler Dachtechnik, Metzingen

Gebäude: Werkshalle

Planung: Stefan u. Volker Köhler

Fachbetrieb: Köhler Dachtechnik, Metzingen

Fassadensystem: Rheinzink SP-Line, ca. 800 m2

Auslieferung: Gustav Barth, Renningen

Fachberatung: Jochen Köhler, Handwerkerberater der Rheinzink-Niederlassung Ulm

Fotos: Köhler-Dachtechnik und Rheinzink GmbH & Co. KG

Autor

Frank Neumann

Rheinzink-Bereichsleiter Anwendungstechnik und Marketing