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Sinnvolle Lösung mit doppeltem Nutzwert

Metall und Folie

Man stelle sich folgende Neubau-Situation vor: Mehrere steil geneigte Stehfalzdächer sind durch Flachdächer miteinander verbunden. Der ausführende Klempnerfachbetrieb hat die Aufgabe, die Stehfalzdachflächen einzudecken, benötigt zur Montage aber Steighilfen wie Dachleitern und der Dachgeometrie angepasste Gerüste. Materialtransport und Lagerung der Scharen erfolgt ausschließlich auf den zwischenliegenden Flachdachflächen. Nach Abschluss der Klempnerarbeiten werden Photovoltaikmodule auf den Stehfalzdachflächen montiert. Auch hierbei ist das Flachdach extrem gefährdet und spätestens nach Abschluss der Montagearbeiten haben die sensiblen Flachdächer erste Beschädigungen hinter sich. Genau solche Situationen gehören zum Baualltag. Da hilft es auch nicht wirklich weiter, wenn alle Anschlüsse und Details optimal abgestimmt sind. Die praktische Umsetzung ist bereits vor Arbeitsbeginn zum Scheitern verurteilt.

Das Anmelden von Bedenken ist vorprogrammiert. Parallel dazu erfolgt, mit sprichwörtlichen Engelszungen, die Sensibilisierung des Personals. Ob der sprichwörtliche Eiertanz auf der Flachdachfläche gelingt, steht jedoch in den Sternen…

Lukrative Alternative

Anstatt bei den Montagearbeiten die Beschädigung der Flachdachflächen zu riskieren, gibt es durchaus andere Möglichkeiten. Eine davon ist es, die Abdichtung der Flachdächer gleich mit anzubieten. Flachdacharbeiten, speziell solche aus Folien, gehören schließlich ins Berufsbild des Klempners und stellen somit kein Problem dar – im Gegenteil: Die Einbaureihenfolge und daraus resultierende Sicherheit für den Flachdachbelag ist bei geschilderter Bauaufgabe das wichtigste Argument für die Auftragsvergabe an den Klempnerfachbetrieb. Und das, obwohl herkömmliche Flachdachdeckungen und die alt bewährte Einbaureihenfolge Flachdach-Metalldach-Solarkollektor preisgünstiger wäre…

Praktischer Rückblick

Im Vorfeld wurden die betonierten Flachdächer mit einer bituminösen Dampfsperre versehen. Da diese unterste Schicht des Dachaufbaus auf hartem Untergrund aufgeschweißt wurde, war die Beschädigungsgefahr gering beziehungsweise konnten Schadstellen leicht repariert werden. Anschließend wurden alle Anschlüsse an aufragende Wände und Dachflächen mit sogenannten Verbundblechen hergestellt. Verbundbleche sind oberseitig mit Kunststoff- oder Elastomerbahnen kaschierte korrosionsgeschützte Stahl-, Edelstahl- oder Aluminium-Feinbleche. Die folienkaschierten und entsprechend gekanteten Profile bildeten, verschweißt mit der späteren Folien-Abdichtung, einen professionellen Anschluss an Dachrand und Aufbauten. Hierbei konnte zu Beginn und somit der Einbaureihenfolge entsprechend, die Einbauhöhe der Wärmedämmung berücksichtigt und der Anschluss an die Stehfalzdächer sicher hergestellt werden. Erst nachdem alle „groben“ Bedachungsarbeiten und die Montage der Photovoltaikanlage abgeschlossen war, wurden die Flachdächer gedämmt und mit der Abdichtungsfolie versehen. Dem Auftraggeber war diese Vorgehensweise überaus sympathisch – das Ergebnis ist ein dichtes Flachdach, das zudem von keinem Fremdgewerk in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Das System

Die Metall- und Flachdachspezialisten der Bau- und Industrieflaschnerei Robert Smejkal aus Heidenheim griffen auf das Foliensystem Evalon von Alwitra zurück. Technologisch aufeinander abgestimmte Produktgruppen sorgen für intelligente Dachabdichtungslösungen – auch an den An- und Abschlüssen sowie an Dachdurchdringungen. Das Kernstück der Evalon-Dachbahnen bilden Systemteile wie Verbundbleche, Dachrandabdeckungen einschließlich Kunststoffbeschichtung oder entsprechende Wandanschlussprofile. Passende Dachabläufe, Flachdachlüfter, Lichtkuppeln, natürliche Rauchabzüge NRA (RWA) und vieles mehr runden das Programm sinnvoll ab. Die Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen sind durch ihr ausgewogenes Verhältnis von Festigkeit und Dehnung thermisch und mechanisch hoch beanspruchbar. Sie sind durchwurzelungs- und rhizomfest, witterungsstabil, Wärmestrahlen reflektierend und bitumenverträglich. Das auf Dauer schweißbare Produkt trägt durch die Vielzahl von erhältlichen Bahnenfarben auf ästhetisch anspruchsvolle Weise zur individuellen Gestaltung von Dachabdichtungen und Dachlandschaften bei.

Robert Smejkal*

Fachbuchtipp

Zuverlässigkeit von Flachdachabdichtungen aus Kunststoff- und Elastomer-Bahnen

Die Anzahl der Werkstoffe und Bahnentypen der Kunststoff- und Elastomer-Bahnen für die Dachabdichtung ist in DIN und DIN EN-Normen stark gestiegen. Die Normen geben aber weder Auskunft über die Praxisbewährung, noch über Werkstoffe oder Werkstoffkombinationen. Eine produktneutrale Übersicht über die einzelnen Bahnen existierte bislang nicht. Das aufschlussreiche Fachbuch berichtet von einem umfassenden Forschungsvorhaben, wobei 44 nicht genutzte Flachdächer vorgestellt werden. Die untersuchten, zwischen fünf und 31 Jahre alten Dachabdichtungen lassen sich in 13 unterschiedliche Bahnentypen einteilen. Die Dächer wurden begangen und der Zustand der Dachoberfläche in Augenschein genommen. Wenn möglich, wurden Proben des Abdichtungsmaterials entnommen und charakteristische Prüfwerte von Materialprüfämtern ermittelt. Zusätzlich wurden schriftliche Umfragen unter Verarbeitern der Dachabdichtungen durchgeführt und ausgewertet.

Zuverlässigkeit von Flachdachabdichtungen aus Kunststoff- und Elastomer-Bahnen ist im Fraunhofer IRB Verlag erschienen und kann auch im Bookshop auf https://www.baumetall.de/ bestellt werden.

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