Eine Gebäudehülle aus Aluminium begeistert auch nach zehn Jahren Eigentümer, Passanten und Fassadenfans Von Andreas Buck
Als einzigartiges Familienunternehmen gestaltet die Kraiss GmbH seit über 35 Jahren innovative Ladenbau-, Shop- und Messekonzepte. Das in Bad Urach/Wittlingen ansässige Unternehmen macht Marken mit allen Sinnen erlebbar. Die Spezialisten von Kraiss schaffen dabei maßgeschneiderte Lösungen – von elektrifizierten und beleuchteten Warenpräsentationssystemen über digitale Point-of-Sale-Erlebnisse zur Abwicklung von Verkaufstransaktionen bis hin zu kompletten Store-Lösungen. Als Full-Service-Anbieter verfügt Kraiss über ein starkes Team aus Designern, Projektmanagern, Ingenieuren, Einkäufern, Logistikern und Monteuren. Vom kleinsten Smart Store bis zum größten Bikestore Italiens agiert Kraiss als Experte für einzigartige Markenerlebnisse. Immer wieder sorgt das engagierte Team um Geschäftsführer Berthold Kettenstock, den visionären Gründer Hans Kraiss sowie Julia Christina Kraiss und Matthias Kraiss für wirkungsvolle Überraschungen. Diese tief verwurzelte Philosophie des Unternehmens zeigt sich einerseits in zahlreichen herausragenden Projekten für namhafte Kunden wie Walbusch, SportScheck oder Engelhorn. Andererseits wird sie aber auch durch das Design der markanten Aluminiumfassade an der Unternehmenszentrale in Wittlingen bei Bad Urach sichtbar.
Die Kraiss-Fassade: Ideenfindung und Konzeptionierung
Am Anfang der ambitionierten Fassadenplanung stellte sich Hans Kraiss konzeptionelle Fragen: „Wie wollen wir aussehen? Wie passt unser architektonisches Erscheinungsbild zu unseren anspruchsvollen Kunden? Lässt sich innovative Architektur harmonisch in die reizvolle Landschaft der Schwäbischen Alb integrieren?“ Vorrangig ging es Hans Kraiss darum, eine Gebäudehülle zu realisieren, die das Unternehmen und seine innovativen Leistungen wirkungsvoll nach außen präsentiert und gleichzeitig die tiefgreifende Unternehmensphilosophie widerspiegelt. Bei seinen Überlegungen berücksichtigte der Unternehmer mehrere Anforderungen: „Die Fassade unseres Gebäudes besteht aus mehreren Flächen unterschiedlicher Größe, in die viele Durchbrüche einzuarbeiten waren. Die Herausforderung bestand darin, eine fortlaufende, dynamische Struktur zu entwickeln. Auch ums Eck herum und an versetzt angeordneten Teilflächen der fortlaufenden Fassade.“ Er betont: „Ein langweiliges Wellblech kam zu keinem Zeitpunkt infrage.“
Hans Kraiss beschäftigte sich lange und intensiv mit der komplexen Fassadengestaltung und holte schließlich detaillierte Angebote ein – darunter auch den Vorschlag eines auf die Entwicklung individueller Metallfassaden spezialisierten Schweizer Fachbetriebs. „Ich wollte mein Fassadenkonzept unbedingt realisieren“, erzählt Hans Kraiss. „Nachdem ich das erste konkretisierte Angebot erhalten hatte, war klar: Ich will die Fassade nicht mehr!“
Die unerwartet hohen Kosten zur Umsetzung seiner kühnen Fassadenvision veranlassten den erfahrenen Unternehmer, eine grundlegende Neubewertung unter Einbeziehung weiterer wirtschaftlich relevanter Kenngrößen durchzuführen.
„Als ich kürzlich auf der Schwäbischen Alb unterwegs war, entdeckte ich eine überaus auffällige Fassade. Als waschechter Baumetaller musste ich natürlich sofort anhalten und das Gebäude unter die Lupe nehmen. Sofort war der Entschluss gefasst, dieses Fassadenjuwel in BAUMETALL vorzustellen. Kurzentschlossen kontaktierte ich das Unternehmen, und wenige Tage später führte ich bereits ein aufschlussreiches Telefonat mit Unternehmensgründer Hans Kraiss …“
Positive Nachhaltigkeitsbetrachtung
Neben funktionalen und technischen Aspekten wurde das gesamte Fassadenkonzept unter völlig neuen, strategisch relevanten Gesichtspunkten betrachtet. Dabei kristallisierte sich heraus, dass diese Fassade weit mehr leistet als herkömmliche Gebäudehüllen aus Metall. Hans Kraiss bringt es auf den Punkt: „In erster Linie schützt eine Metallfassade ein Gebäude vor der Witterung. Unsere Fassade erfüllt außerdem eine ganze Reihe weiterer, entscheidender Anforderungen. Vor allem aber ist sie maximal nachhaltig und ein unübersehbares Aushängeschild. Kurz: Sie ist ein erstklassiges Marketingwerkzeug.“
Unter Berücksichtigung strategischer Aspekte – beispielsweise der modernen Außendarstellung und damit verknüpfter Marketingeffekte – konnten weitere Budgets genutzt werden. „Das ist inzwischen zehn Jahre her“, erinnert sich Hans Kraiss, dessen Fassadenkonzept noch immer überzeugt wie am ersten Tag: „Nach wie vor ist die Fassade ein wirksames, unverwechselbares Markenzeichen und darüber hinaus eine der besten Investitionen in unserer Unternehmensgeschichte.“
Ein weiteres und unschlagbares Argument pro Aluminiumfassade ist für Hans Kraiss untrennbar mit einem verantwortungsvollen Ressourcenumgang und somit mit echter, gelebter Nachhaltigkeit verbunden. Zum Beispiel zeige die Fassade die Vielseitigkeit des Unternehmens – repräsentiere aber auch dessen bemerkenswerte Wandlungsbereitschaft. Hans Kraiss erklärt: „Die Fassade passt sich uns an. Unser Unternehmen passt sich ebenfalls an – zum Beispiel an individuelle Kundenwünsche oder an dynamische Marktsituationen. Wir sind wandlungsbereit. Wir reagieren flexibel auf Veränderungen und Anforderungen am Markt. Ähnlich verhält es sich mit der Fassade, die auf ihre Umgebung reagiert. Genau das wollten wir zum Ausdruck bringen. Genau das machen wir im Unternehmen. Und genau das leistet die Fassade seit einem Jahrzehnt und wird es mit Sicherheit noch weitere Dekaden tun.“
Der Werkstoff Aluminium spielt hierbei eine absolut zentrale Rolle. Aluminium ist nachhaltig, langlebig und vollständig wiederverwendbar. Eines Tages kann auch die Kraiss-Fassade in alle Einzelteile zerlegt, rückgebaut und recycelt werden. „Wir leisten damit einen wertvollen Dienst für nachfolgende Generationen. Auch aus diesem Grund passt unsere Fassade einhundertprozentig zu unserem Unternehmen“, sagt Hans Kraiss, der das gesamte Projekt jederzeit wieder genau so umsetzen würde.
Die Konstruktion
Die ausgeklügelte Fassadenkonstruktion basiert auf einem bewährten, robusten System. Auf dem betonierten Untergrund wurde eine klassische Unterkonstruktion montiert, wie sie bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF) üblich ist. Sie besteht aus Konsolen, tragfähigen Halteprofilen und einer circa 180 mm starken mineralischen Wärmedämmung. Davor befindet sich die essenzielle Hinterlüftungsebene, die für eine optimale Luftzirkulation und gutes Raumklima sorgt. Als robuste und wetterfeste Tragschale wurde ein handelsübliches Trapezblechprofil montiert. Auf dieser Tragschale wurde dann die aus einzelnen Aluminiumtafeln bestehende Gebäudehülle direkt befestigt.
Die Höhe der frei angeordneten, organischen Wellenstruktur beträgt dabei maximal 1,5 cm. Sie entsteht auf gleiche Weise wie beim Stauchen eines DIN-A4-Blattes. Schiebt man ein solches Blatt an den Rändern zueinander, bildet sich eine Aufwölbung bzw. eine Falte oder Welle.
Interaktion Mensch und Natur
Seit dem ersten Tag geht die Fassade eine beeindruckende, fast magische Symbiose mit der umgebenden Natur ein. Sie fängt wechselnde Lichtstimmungen ein und reflektiert diese auf faszinierende, immer wieder neue Art und Weise. Hans Kraiss schwärmt: „Es macht mir noch immer große Freude, das Abendrot zu beobachten, das sich so wunderschön in der Fassade spiegelt. Ein weiterer Effekt entsteht im Winter, und zwar dann, wenn eine sanfte Schneedecke vor der Fassade liegt. Es entsteht der bezaubernde Eindruck, als läge der Schnee dezent auf den Wellen. Erst bei genauer Betrachtung fällt auf, dass dies nicht so ist, sondern der Schnee sich nur im glänzenden Fassadenaluminium spiegelt – ein wirklich verblüffendes optisches Spiel.“ Und auch auf Passanten und Besucher wirkt die Fassade wie ein unwiderstehlicher Magnet.
Die feierliche Einweihung fand bereits 2015 statt. Seither gab es keinerlei Wartungsaufwand an der Fassade – ein überzeugendes Argument für die herausragende Nachhaltigkeit und Langlebigkeit der gesamten Konstruktion. Was Hans Kraiss mindestens genauso freut, ist die Tatsache, dass noch immer Passanten staunend stehen bleiben und ihre Handys zum Fotografieren zücken. „Manche parken sogar ihre Motorräder oder Cabrios vor der Fassade und nutzen den beeindruckenden Hintergrund für ihre Aufnahmen“, berichtet Hans Kraiss und schließt mit den Worten: „Es passiert sehr viel vor unserem Gebäude und seiner Fassade, was wiederum ein riesengroßes Argument für eine absolut gelungene Marketingmaßnahme ist, über die ich mich auch zehn Jahre später noch immer sehr freue und die unser Tun täglich bestätigt.“
Schlussbetrachtung
Die Fassade der Kraiss GmbH ist weit mehr als nur eine schützende Gebäudehülle; sie ist ein lebendiges, dynamisches Statement für wegweisendes Design, tiefgreifende Nachhaltigkeit und eine zukunftsorientierte unternehmerische Philosophie. Sie dient als äußerst effektives Marketingwerkzeug, das die Werte und die Innovationskraft des Unternehmens auf eindrucksvolle Weise nach außen trägt und gleichzeitig in perfekter Harmonie mit ihrer natürlichen Umgebung agiert. Darüber hinaus ist die Fassade ein beeindruckendes, mustergültiges Beispiel dafür, wie visionäre Architektur und eine starke Unternehmensidentität Hand in Hand gehen können und ein Gebäude zu einem unverwechselbaren, dauerhaft begeisternden Blickfang wird, der auch nach einem Jahrzehnt noch seine volle Strahlkraft entfaltet.
Die Baustoffe Aluminium, Glas und Beton erzeugen ein harmonisches Gesamtbild und setzen einen interessanten Kontrapunkt in die weitläufige Landschaft der Schwäbischen Alb