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Wer den Bogen raus hat …

Nicht nur Projekte auf Bundesebene profitieren von den Fördermaßnahmen, sondern auch Knotenpunkte in ländlichen Regionen. Die Thüringer Gemeinde Dingelstädt ließ ihren Busbahnhof instand setzen und das Dach in Stehfalztechnik mit Rheinzink Titanzink in der Oberflächenqualität Classic walzblank eindecken. Der Fachbetrieb Holzapfel Bedachungen von Dachdeckermeister Marco Holzapfel montierte die Bekleidung am ZOB. Die Sanierung sorgt aufgrund der frei gerundeten Linienführung für Aufsehen. Der neue Dingelstädter ZOB wurde im Vorfeld mittels CAD und SEMA bis ins Detail geplant, von der Baubreite der Scharen bis hin zur Position auf dem Dach.

Visualisierung aus der Rheinzink-Service­fertigung vor der Produktion

Bild: Rheinzink

Visualisierung aus der Rheinzink-Service­fertigung vor der Produktion

Stehfalze bis zum Boden

An der Sanierung der Haltestellen, die 1998 errichtet wurden, führte kein Weg mehr vorbei, da die Holzbinder marode geworden waren. Berthold Ruck, Leiter der Anwendungstechnik bei Rheinzink, erklärt, wie die Montage vorbereitet und logistisch gemeistert wurde: „Unsere Servicefertigung maß gemeinsam mit dem Fachbetrieb auf, produzierte und lieferte per Lkw über den Handelspartner vor Ort.“

Die Eindeckung des ZOB erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr 550 m². Aus der Luft betrachtet ähnelt der Grundriss des Busbahnhofs mit den sechs Haltestellen einem Hufeisen. Alle Unterstände sind zur Straßenseite hin offen. Zur Mitte wölben sich die Dächer bogenförmig um fast 90 Grad hinab zum Boden. Damit die Fahrgäste zwischen den Haltepunkten umsteigen können, wurden 14 Durchgänge in Form von Torbögen für den Bahnhof entworfen.

Die Servicefertigung von Rheinzink modellierte die Dächer in 3-D-Visualisierungen, in denen die Falzführung sehr genau geplant wurde. Der Hersteller aus Datteln fertigte auch sämtliche Bauteile für den ZOB aus Rheinzink-Classic walzblank mit naturbelassener Oberfläche. Dazu gehörten Scharen mit parallelen Achsen, die von der äußeren Dachkante bis kurz über den Boden verlegt wurden. An den unterschiedlich zueinander stehenden Dachflächen wurden in den unteren Kehlbereichen individuell angefertigte Faltenkehlen aus der Rheinzink-­Manufaktur montiert. In den oberen Bereichen kamen konische Schare zum Einsatz.

Die Schare wurden in die ­dreiteiligen Auslaufrinnen ­eingebunden – die Faltenkehlen ­individuell in der Rheinzink-­Manufaktur ­vormontiert

Bilder: Rheinzink

Die Schare wurden in die ­dreiteiligen Auslaufrinnen ­eingebunden – die Faltenkehlen ­individuell in der Rheinzink-­Manufaktur ­vormontiert
Die erneuerte Trag­konstruktion mit um­laufender glatter Blende ist ein Blickfang

Bild: Rheinzink

Die erneuerte Trag­konstruktion mit um­laufender glatter Blende ist ein Blickfang

Titanzink ersetzt Leichtmembran

Um die Arbeiten fachgerecht auszuführen, war der Mitgliedsbetrieb der Dachdeckerinnung Nordthüringen genau die richtige Wahl. Der Fachbetrieb verfügt über 100 Jahre Erfahrung im Eindecken von Dächern. Die Berater des Herstellers standen den Handwerkern auch bei der Montage unterstützend zur Seite. Das Team montierte die Profile auf einer Holzschalung und einer Schalungsbahn. Rund 62 m³ Holz wurden für die Schalung und die Koppelträger verbaut. Diese Holzkonstruktion wird durch etwa 28 bogenförmige Tragwerke gehalten, die in Betonfundamenten am Boden verankert sind. Weil das Titanzinkdach bis fast zum Boden reicht, erforderte die Eindeckung weder Rinnen noch Fallrohre zur Entwässerung. An den Torbögen der Durchgänge montierte das Team gerundete dreiteilige Ableitrinnen, um das Wasser sicher auf die seitlichen Flächen abzuleiten.

Vor der Sanierung hatten nur leichte Membrandächer wie aufgespannte Segel die Haltestellen bedeckt. Die neue Stehfalzdeckung auf der Holzschalung weist eine deutlich höhere Stabilität auf als die frühere Überdachung, sodass die wartenden Fahrgäste besser vor Niederschlägen geschützt sind.

Busbahnhof wieder in Betrieb

Ein Ziel der Modernisierung bestand darin, mit dem Projektbudget den größten Mehrwert zu generieren. Die bestehende Bausubstanz wurde deshalb so weit wie möglich erhalten und ein vollständiger Abriss sowie eine statische Neuberechnung vermieden. Stattdessen ließ die Gemeinde die Sitzbänke erneuern, um für zusätzlichen Komfort zu sorgen. Um die Sicherheit der Fahrgäste ab der Dämmerung zu vergrößern, wurden neue LED-Strahler installiert, deren Licht ein gefahrloses Ein- und Aussteigen ermöglicht. Der Busverkehr startete bereits wieder. Während die Fahrgäste vom Komfort und von der Sicherheit profitieren, wertet das Stehfalzdach das Erscheinungsbild des neuen ZOB spürbar auf. 

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