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Mit Gottes Segen und handwerklichem Können

Asbestzementschindeln am desolaten Dach, gravierende Sturmschäden, Vandalismusschäden und der zerstörerische Hausbock in der Holzkonstruktion des Glockenturms: Nach 50 Jahren war das katholische Gotteshaus der Gemeinde Langenau bei Ulm ein Fall für eine Rundum-Generalsanierung. Die Sanierung der 1967 erbauten Kirche stellte Architekt, Handwerker und auch die Kirchengemeinde vor komplexe Herausforderungen. Nicht nur die bauliche Substanz, sondern auch die Innenausstattung sollte sich nach einer umfassenden Renovierung zeitgemäß und als moderner Gemeindemittelpunkt präsentieren.

Bausubstanz und äußere Optik erhalten

Die Herausforderung, die Bausubstanz zu retten, der Kirche mehr Modernität und Attraktivität zu verleihen und das Gotteshaus baulich auch einer modernen Liturgie anzupassen, nahm der seit 25 Jahren auf Sakralbauten spezialisierte Architekt Elmar Weber mit seinem siebenköpfigen Team gerne an. Das Aussehen des 50 Jahre alten Architektenentwurfes wurde durch die Verwendung von Prefa-Dachschindeln aus Aluminium bewahrt. Hochmoderne Material- und Verlegetechnologie erhält die Kirche schließlich für viele kommende Generationen als Gemeindemittelpunkt.

Die Sanierung von Gotteshäusern erfordert neben Sensibilität und Fachwissen im inhaltlichen und architektonischen Sinn auch den Willen, demokratische Gestaltungsprozesse geduldig zu begleiten. Darüber hinaus braucht man Verständnis für Zeitgeschichte, Materialien, die Liturgie, für den Ablauf im Gottesdienst, für Glockengeläut, alte Dachstühle und Turmuhren und vieles mehr. Und Teamgeist braucht es allemal.

Teamwork in Gottes Namen

„Wir haben es bei solchen Projekten in allen Bereichen mit ausgewiesenen Spezialisten zu tun“, meint Weber. Das sind in der Regel Restauratoren des Zimmererhandwerks, Restauratoren des Malerhandwerks, Glockengießer, Spengler und Dachdecker, aber auch Materialproduzenten usw., die alle an einem Glockenstrang ziehen und hochwertigste Präzisionsarbeit abliefern müssen. „Es geht nicht nur darum zu modernisieren, zu konservieren und zu renovieren, sondern in die Jahre gekommene Sakralbauten nachhaltig mit neuem Kirchen- und Gemeinschaftsleben zu erfüllen“, sagt Weber, der in Langenau sein erstes Prefa-Projekt verwirklichte.

Das ging nur, weil der Kirchengemeinderat, die 3600 Langenauer Kirchenmitglieder, der Pfarrer und alle anderen Gremien miteinbezogen wurden. Denn einen einzigen Bauherren als Ansprechpartner gibt es bei solchen Sanierungsprojekten wie in Langenau meist nicht. „Gremienarbeit, von der Planung bis zu den Alltagserfordernissen, zum Beispiel einer optimierten Akustik im Kirchenraum, den Baumaterialien, der Finanzierung und letztlich der Umsetzung, steht also am Anfang“, meint Weber. Erst dann könne die Planung unter Berücksichtigung aller Ansprüche und vorhandenen Möglichkeiten beginnen.

Entwurf fast ohne rechte Winkel

Webers Aufgabe war es, dem 50 Jahre alten Sakralbau eine neue, frische Ausstrahlung zu geben und ihn auch für die junge Generation attraktiv zu gestalten. Dass der Architektenentwurf aus dem Jahr 1967 auch heute noch überaus modern in der Konzeption wirkt, hatte seinen besonderen Reiz, aber auch jede Menge Herausforderungen parat. Denn das asymmetrische Gebäude hat im Grund- und im Aufriss kaum rechte Winkel.

Wie die Kirchen-Namenspatronin Mater Dolorosa blickte die Kirchengemeinde schon lange mit Bauchschmerzen auf das Dach ihres Gotteshauses. „Das war schon seit vielen Jahren ein Problem, denn wenn man einen brüchigen Asbestzementziegel austauschen will, gehen gefühlte 50 andere – noch intakte – auch kaputt“, sagt Weber, der als Gemeindemitglied in Langenau das Bauwerk gut kennt. „Die Aufgabe war, ein dauerhaft regensicheres Dach zu schaffen, das Witterungskapriolen sicher standhält.“ Seiner Empfehlung, den Charakter der 2000 m² umfassenden Dacheindeckung mit anthrazitfarbenen Prefa-Dachschindeln zu erhalten, gaben denn auch das bischöfliche Bauamt und der örtliche Kirchengemeinderat ihren Segen.

Auf unterschiedlichen Neigungen sturmsicher verlegt

Neben dem Vorteil einer fast unveränderten Kirchenoptik punktete bei der Entscheidung auch das Aluminiummaterial, das nicht nur langlebig, sondern auch witterungsresistent, fast wartungsfrei, gegen Vandalismus robust und kostengünstig ist. Der Spenglerfachbetrieb Engel GmbH aus Fuchstal-Leeder war für die Ausführung verantwortlich. Die Fachleute schätzen die einfache Montage der vierseitig gekanteten zweischicht-einbrennlackierten anthrazitfarbenen Aluminiumdachschindeln. Diese werden nicht nur sturmsicher verankert, sondern zudem ineinander eingehängt. Das eher kleine Format der Schindel hat zudem den Vorteil, dass die Schindelstruktur auch bei kleineren Teilflächen voll zur Geltung kommt. „Ab 25° Neigung, vertikal oder überhängend, ist die Schindel von Prefa immer eine gute Wahl“, empfiehlt Thomas Engel, der Chef der Engel GmbH. Befestigt wurden die Schindeln auf einer weittragenden Holzschalung mit den Prefa-Patenthaftern zu zehn Stück je Quadratmeter. Ergebnis ist ein sturmsicherer Verlegeverband. „Die technische Herausforderung liegt auch darin, die unterschiedlich geneigten Dachflächen an den Ecken optisch perfekt zusammenzuführen.“ So lieferten die Prefa-Schindeln für die Attikaverblendung einen wichtigen Beitrag zur symmetrischen Optik bei den Knicken der komplizierten, unterschiedlich geneigten Dachfläche.

Der perfekte Glockenstuhl

Mit welchen komplexen Problemstellungen Sakralbauten auch erfahrene Architekten konfrontieren können, erzählt Weber am Langenauer Beispiel. „Wir haben bei der Renovierung des Kirchturms eine böse Überraschung erlebt. Die unteren vier Etagen des Kirchturms sind betoniert, ab dem Glockenstuhl – der sogenannten Glockenstube – ist eine Holzkonstruktion vorhanden. Dort hat sich jahrelang unbemerkt der Hausbock, ein Holzschädling, eingenistet und den Turmhelm schwer geschädigt.“ Die ganze Konstruktion musste zu großen Teilen erneuert werden, auch die von Wasserschäden betroffenen Schallläden, die für den Klang des Glockengeläuts zuständig sind. Denn erst wenn die Glocken als Rufer in die Ferne gut wahrgenommen werden und in der Nähe den Gläubigen nicht in den Ohren dröhnen, ist der Sound des Geläutes perfekt austariert.

Bautafel

Projekt: Sanierung der Kirche Mater Dolorosa, Langenau

Architektur: Elmar Weber

Fachbetrieb: Engel GmbH, Fuchstal-Leeder

Material: Wand- und Dachschindel von Prefa, farbbeschichtetes Aluminium 0,7 mm,Farbe: Anthrazit P.10

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