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Frühlingsfest in Würzburg

Hier geht’s rund

Manch Spenglerleben gleicht der Fahrt in einem Karussell. Dieser Vergleich trifft ganz besonders auf jene Spenglermeisterschüler zu, die sich mit großem Engagement und allen damit einhergehenden Entbehrungen auf ihre Meisterprüfung vorbereiten. Für gewöhnlich müssen sie besonders in der Zeit kurz vor der Meisterprüfung liebgewonnene Gewohnheiten auf Eis legen. Das gilt zum Beispiel für den Besuch eines Frühlingsfestes und die damit verbundene Fahrt im Kettenkarussell. Aber auch die Treffen mit der Partnerin und ebenso die Teilnahme an Sportaktivitäten rücken in dieser Lebensphase in den Hintergrund. Genau davon können auch die frischgebackenen Spenglermeister der Spenglermeister-Schule Würzburg ein Liedchen singen. Die Schützlinge von Schulleiter und Ausbilder Arno Fell haben alles gegeben, haben in der Werkstatt probiert, getüftelt und experimentiert – und es geschafft, ihren Ideen Spenglerleben einzuhauchen.

Ein absolut erhellendes Meisterstück: Stehleuchte von Jonas Manuel Blösch

Spenglermeister-Schule Würzburg

Ein absolut erhellendes Meisterstück: Stehleuchte von Jonas Manuel Blösch

Großer Rummel

Arno Fell ist begeistert: „Wer braucht schon einen Jahrmarkt, wenn er sich stattdessen an hervorragenden Meisterstücken erfreuen kann!“ Tatsächlich könnten die Meisterstücke des aktuellen Prüfungsjahrgangs mit besonders leckerer Zuckerwatte und deftiger Bockwurst verglichen werden. Schließlich ist für jeden Geschmack etwas dabei. Da wäre beispielsweise eine Spenglermütze in Form einer modernen Snapback-Cap. Entsprechende Schirmmützen haben ihren Ursprung in Amerika. Das Cap hat einen flachen Schirm und kann mithilfe einer Lasche auf der Rückseite individuell angepasst werden. Die Frage ob die Segmente der Spenglermütze mit Snap- oder Stehfalzen verbunden wurden, wird vielleicht schon in Kürze im Rahmen des BAUMETALL-Leserwettbewerbs rund um das beliebteste Meisterstück des Jahres gelüftet. Ein weiterer Leckerbissen ist eine Stehleuchte, deren Form an eine Artischocke erinnert. Der aus mehreren Kupferelementen zusammengefügte Leuchtkörper des Meisterstücks ähnelt ebenso wie die essbaren knospigen Blütenstände der Artischocke einer Distel.

Filigranes Spengler-Karussell aus Kupfer und Messing von Maximilian Braun

Spenglermeister-Schule Würzburg

Filigranes Spengler-Karussell aus Kupfer und Messing von Maximilian Braun

Und um in der Bildsprache einer Kirmes zu bleiben, muss natürlich auch das wunderbare Modell eines Kettenkarussells erwähnt werden: Das filigrane Meisterstück wurde aus Messing und Kupfer gefertigt. Die einzelnen Bauteile des funktionsfähigen Modells wurden absolut präzise miteinander verbunden. Dabei kamen Techniken wie das Löten und Falzen ebenso zum Einsatz wie die Verstärkung von Blechkanten mittels Drahteinlage. Überhaupt absolvierten alle zwölf Teilnehmer die Meisterprüfung mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen in Theorie und Praxis.

So geht Meisterschule in Würzburg

Keine Frage, der Weg zum Spenglermeister ist kein Spaziergang. Fünf Werkstattwochen prägen den praktischen Unterricht an der Spengler-Meisterschule Würzburg. In dieser Zeit werden den Meisterschülern zunächst grundlegende Kenntnisse vermittelt. Sie erfahren zum Beispiel, wie Spenglermeister Schornsteine oder Dachgauben verwahren oder wie gerundete Profile an Dächern und Fassaden hergestellt und montiert werden. Ergänzend dazu geben die Ausbilder zahlreiche Tricks und Hinweise aus dem kunsthandwerklichen Bereich an die Meisterschüler weiter.

Gefalzte Spenglermütze von Andreas Ebert

Spenglermeister-Schule Würzburg

Gefalzte Spenglermütze von Andreas Ebert

Die Themenfelder Metallfassade und WIG-Schweißen werden in der Meisterausbildung besonders umfangreich behandelt. So erhalten die Schüler zum Beispiel die Möglichkeit, die vom DVS anerkannten Schweißwerkstätten der Handwerkskammer für Unterfranken in Schweinfurt zu nutzen. Dort werden sie unter anderem an modernen Schweißanlagen in die Arbeitswelt des WIG-Schweißens eingeführt. Ganz praktisch fertigen sie dabei eine Arbeitsprobe an.

Und wie gestaltet sich der Schulalltag? Flexibel! Neben dem theo­retischen und praktischen Regelunterricht können die Meisterschüler beispielsweise ihre Freitage frei planen. Sie erhalten so die Chance, das verlängerte Wochenende zur Vorbereitung und Umsetzung ihres Meisterprüfungsprojektes zu nutzen. Neben dem praktischen Training wird diese Zeit intensiv genutzt, um Planungs-, Entwurfs- und Kalkulationsunterlagen (Meistermappe) anzufertigen.

Weitere theoretische und praktische Lerninhalte des Würzburger Unterrichtes erfolgen in Form unterstützender Maßnahmen von Bildungspartnern. Dazu gehören unter anderem die Firmen GreenCoat, Prefa, Rheinzink oder SSAB. Und auch BAUMETALL-Chefredakteur Andreas Buck trägt mit seinem Tagesworkshop zum umfangreichen Bildungspaket bei.

Meisterliche Öffentlichkeitsarbeit

Seit vielen Jahren sind die Ausbildungsspezialisten Arno Fell und Matthias Kaemmer mit ihren Meisterschülern auf Messen und Events anzutreffen. In ihrer Schauwerkstatt vermitteln sie, was die Spenglermeister-Schule leistet, und tragen damit erheblich zu einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit bei. Erst kürzlich war der mobile Spengler-Messestand auf der Jubiläumsmesse von Kaufmann Neu-Ulm zu Gast und überraschte das Fachpublikum mit Vorführungen aus der Klempnertechnik – etwa dem Bekleiden von Zwiebeltürmen und Fassadenmustern. Aber auch die beliebten Kupferrosen wurden erneut hergestellt und für einen guten Zweck verkauft. Abgerundet wird das Würzburger Bildungsprogramm durch zahlreiche Seminare und andere Weiterbildungsangebote. Entsprechenden Überblick sowie alle Informationen zum Meisterkursbesuch verschafft der Beitrag auf Seite 14 in vorliegender Ausgabe sowie der Blick auf die Internetseite der Spenglermeister-Schule Würzburg. Übrigens: Die Teilnahme am BAUMETALL-Leserwettbewerb Meisterstück des Jahres ist noch bis 26. August. 2023 möglich!

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