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Wie entstehen Schwenkbiegemaschinen und Tafelscheren?

Wissenslücke schließen

Seit 100 Jahren sind Schechtl-Blechbearbeitungsmaschinen nicht nur für Klempner ein fester Begriff. Längst werden die Tafelscheren sowie die Schwenkbiege- und Aussteifungsmaschinen des renommierten bayerischen Maschinenbauers beispielsweise auch zur Herstellung von Lüftungskanälen, Fahrstuhlkabinen, Regalen oder Computergehäusen eingesetzt – ein deutliches Zeichen dafür, dass die modernen Blechbearbeitungsmaschinen flexibel und vielseitig genutzt werden können. Überhaupt sprechen die bis zum heutigen Tag über 45000 verkauften Maschinen eine deutliche Sprache.

Umso erstaunlicher ist es, dass das Schechtl-Herzblut, trotz des weltweiten Erfolges in unterschiedlichsten Branchen, seit jeher an der Klempnertechnik hängt. Klempner aus aller Welt quittieren diese Branchentreue mit großem Interesse an den robusten Maschinen - und das von Skandinavien bis nach Neuseeland. Es wundert also nicht, dass Schechtl auf internationalen Messen, wie der „Metalcon“ in den USA oder der „Mosbuild“ in Moskau ebenso vertreten ist wie auf der „Euroblech“, der „Bau“, der „Dach und Holz“ oder der legendären Hausmesse des Handelshauses Kaufmann in Neu-Ulm. Übrigens stehen die „Bau“ in München vom 17. bis 22. Januar 2011 sowie die Hausmesse bei Fa. Kaufmann am 18. und 19. März 2011 wieder ganz oben auf der Schechtl-Prioritätenliste. Auf beiden Messen präsentiert das Unternehmen große und kleine Klempnerträume, etwa die Motorbiegemaschinen der Typen MAX oder MAB sowie die brandneue und handbetriebene Schwenkbiegemaschine TBX 100. Diese leichte und tragbare Bauabkant-Maschine ist extrem flexibel einsetzbar und das an fast allen nur denkbaren Einsatzorten – sogar auf dem Dach einer Dachgaube…

Grund zum Feiern

Nicht nur der anhaltende Erfolg, sondern auch die Tatsache, dass die Schechtl Maschinenbau GmbH vor 100 Jahren von Josef Schechtl sen. als Dorfschmiede in Roßhart bei Edling gegründet wurde, war für die Geschäftsführerin Maria Schechtl und ihren Vater Alois Schechtl ein Grund zu feiern. Am Firmensitz im bayerischen Edling begrüßten sie im November 2010 zahlreiche Kunden, Geschäftspartner und Lieferanten aus dem In- und Ausland. Es folgte eine Werksführung der anderen und auch die Vorführung der neusten Maschinen samt moderner Steuerungen erfreuten sich großer Beliebtheit.

Ganz der Firmenphilosophie entsprechend „nicht das Produkt, sondern der Mensch steht im Mittelpunkt eines Unternehmens“, nutzte Maria Schechtl die Gunst der Stunde und stellte den Gästen ihre jüngsten Mitarbeiter vor. Außerdem ließ sie es sich nicht nehmen, Frau Brigitta Meier und Herrn Josef Mittermair für die jahrzehntelange und treue Mitarbeit im Unternehmen zu danken.

Zitat Maria Schechtl: „Nur durch das Know-how und die Fingerfertigkeit unserer Mitarbeiter entstehen letztlich Produkte, die weltweit erfolgreich sind.“

Wo gehobelt wird…

…da fallen bekanntlich Späne, auch bei der Maschinenherstellung. Zumindest war das noch bis vor kurzem bei Schechtl der Fall. Der ganze Stolz der 100 Mitarbeiter starken Belegschaft ist ein nagelneues, 12 m langes und voll automatisch gesteuertes Fräszentrum. Mit der Anschaffung der Hightech-Anlage verabschiedete sich Schechtl von der aufwendigen und kostspieligen Metall-Hobeltechnik. „Die neue Anlage ist nicht nur schneller, sondern zudem wesentlich genauer und somit wirtschaftlicher“, erklärte Christoph Jakobs. Der Verkaufsleiter von Schechtl wies zudem darauf hin, dass der modernere Arbeitsplatz benötigt wird, um entsprechende Prozesse im Bedarfsfall an zwei Werkstücken gleichzeitig und an allen Seiten der zu bearbeitenden Maschinenbauteile ablaufen zu lassen.

Doch nicht nur die modernen Fertigungsanlagen sind ein Garant für zufriedenstellende Ergebnisse. Das Geheimnis liegt viel mehr im Bau und der Konstruktion von Spezial-Werkzeugen und -formen, die zur Maschinenherstellung erforderlich sind. Bei Schechtl werden diese, ebenso wie über 90 % der benötigten Maschinenkomponenten, im Haus gefertigt. Dazu benötigtes Rohmaterial wird in einem riesigen Paternoster-Regal eingelagert. Das blau lackierte Ungetüm, mit einer Ladekapazität von bis zu 475 t, beeindruckte die Werksbesucher besonders. Für einen interessanten Kontrast sorgten zudem zwei uralte Schechtl-Maschinen, die eigens zum Jubiläum vor dem hochmodernen Materiallager aufgebaut wurden. Kamen um 1930 noch Werkstoffe wie Holz oder Baustahl zum Einsatz, sorgen heute Stähle mit speziellen Legierungen und stabile Stahlgusselemente für Stabilität und ein langes Maschinen­leben. Natürlich können Hochleistungsstähle nur mit hochwertigen Bohrern und Fräsern bearbeitet werden. Um sicher zu stellen, dass die Mitarbeiter stets entsprechend scharfe Werkzeuge zur Verfügung haben, werden diese an einem zentral stationierten Werkzeugautomat ausgegeben.

Innovationen

Um für aktuell 350 unterschiedliche Maschinentypen jederzeit die entsprechenden Bauteile vorhalten zu können, unterhält Schechtl ein beeindruckendes Waren- und Materiallager. Zahlreiche Biegewangen, Biegeschienen oder Maschinenständer sind dort ebenso eingelagert wie Elektrobauteile oder Kabelsätze. Nur so ist es möglich, bis zu 15 Maschinen pro Tag zusammen zu setzen – eine Leistung, die speziell von den Mitarbeitern in der Vormontage Einiges abverlangt.

Neben der bereits erwähnten neuen Bauabkantmachschine TBX 100 gehören eine Schnittspaltbeleuchtung sowie ein neues Sicherheitskonzept für Tafelscheren zu den brandaktuellen Neuigkeiten. Außerdem wartet die SchechtlSteuerung Autoproof für die Motor-Schwenkbiegemaschinen mit weiteren Programm-Updates auf. „Nur durch ständige Weiterentwicklung sowie Beachtung internationaler Normen und Sicherheitsrichtlinien ist es möglich, weltweit Erfolg zu haben“ so Georg Wimmer. Der Sicherheitsbeauftragte von Schechtl fügt an: „Dass potentielle Gefahrenquellen, wie motorisch angetriebene Messerbalken entsprechend gesichert werden müssen, versteht sich von selbst.“

Großes Finale

Maria Schechtl bedankte sich auf besondere Weise bei ihrem etwa 100 Mitarbeiter starken Team und zahlreichen Gästen. Die Abendveranstaltung fand in Schuhbecks Teatro in München statt. Bei einer geballten Ladung Artistik, einer Show mit erstklassiger Musik und vorzüglichem Essen fachsimpelte die Jubiläumsgesellschaft bis in die frühen Morgenstunden. Sie erlebte ein Fest, das ebenso unvergessen bleiben wird wie die zahlreichen Maschinenentwicklungen aus dem Hause Schechtl.

INFO

100 Jahre Schechtl

  • 1910 Firmengründung durch Josef Schechtl sen.
  • 1932 Bau der ersten Schechtl Abkantmaschine, Modell KS1
  • 1955 Verlagerung des Betriebes nach Edling bei Wasserburg durch Josef Schechtl jun.
  • 1960 Verleihung des Bayerischen Staatspreises für die Abkantmaschine Modell KS den
  • 1969 Bau der ersten motorgetriebenen Tafelscheren und Abkantmaschinen
  • 1980 Alois Schechtl übernimmt die Geschäftsführung
  • 1986 Bau der ersten CNC-Steuerung für Schwenkbiegemaschinen
  • 1988 Verleihung des Bayerischen Staatspreises für die Segmentabkantmaschinen
  • 1996 Patentanmeldung der grafischen CNC-Steuerung für Schwenkbiegenmaschinen
  • 1999 Verleihung der „Goldenen Lötlampe“ an Alois Schechtl
  • 1999 Erstmals werden in einem Jahr mehr als 2000 Maschinen gefertigt und verkauft
  • 2004 Maria Schechtl übernimmt die Geschäftsführung
  • 2010 Firmenjubiläum zum 100-jährigen Bestehen.

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